Die letzte Abstimmungsrunde in der britischen Konservativen Partei für den Vorsitz und somit die Nachfolge von Theresa May steht an. Es ist das von vielen erwartete Finale zwischen dem bekennenden Brexiteer und umtriebigen Boris Johnson auf der einen Seite sowie dem eher zurückhaltenden, mehr weltmännischen Außenminister Jeremy Hunt. Die Ausgangslage jedoch ist klar: Johnson bleibt, trotz seiner mitunter schrillen Art, der haushohe Favorit darauf, der nächste Vorsitzende der Tories zu werden.

Anders als bisher, als in den Abstimmungsrunden lediglich die Unterhausabgeordneten der Tories einen Kandidaten nach dem anderen abwählten, werden in der finalen Runde alle rund 160.000 Mitglieder der Konservativen Partei per Briefwahl abstimmen. Dieser Prozess läuft bis Ende Juli, nachdem sich beide Bewerber in 15 Regionalkonferenzen ihren Mitgliedern vor Ort vorstellen, um Rede und Antwort zu stehen.

Wie auch im Erscheinungsbild, so könnten die Positionen zum Brexit bei Johnson und Hunt konträer gar nicht sein. Johnson ist ein Brexit-Hardliner, einer der härtesten Verfechter für den Ausstieg. Hunt hingehen war im Grunde ein Befürworter des Verbleibs Großbritanniens in der EU. Er hat sich erst durch die unnachgiebige Haltung Brüssels und den »guten« Ratschlägen von dort nach und nach zum Ausstiegsbefürworter gewandelt, will aber anders als Johnson keinen Brexit um jeden Preis.

Der Brexit ist aktuell auf den 31. Oktober 2019 terminiert.