Moralisches Qualitätsmerkmal: besonders zweifelhaft

FDP will Leihmutterschaft legalisieren

Leihmutterschaft ist ein ethisch fragwürdiges Geschäft mit dem Traum vom Elternglück. Trotzdem will die FDP Leihmutterschaft in Deutschland zulassen. Die Partei ist mit dieser Forderung nicht alleine.

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Auf Seite 94 unter dem Punkt „Chancen der Reproduktionsmedizin für die Familiengründung nutzen“ findet sich im Wahlprogramm der FDP folgender Satz: Eizellspenden und nicht-kommerzielle Leihmutterschaft sind in vielen Staaten der EU bereits legal und sollten auch in Deutschland unter Auflagen erlaubt werden.“ Bereits 2011 unternahmen mehrere FDP-Abgeordnete unter der Führung der Staatssekretärin Ulrike Flach einen Versuch, das Gebärmutter-Leasing in der Regierungskoalition zu verhandeln. Der Vorstoß scheiterte damals am Widerstand aller anderen Parteien inklusive der Grünen. Die CSU sah den Schutz menschlicher Embryonen gefährdet, da für eine Miet-Schwangerschaft das Einpflanzen fremder Eizellen notwendig ist. Die Grünen befürchteten, dass Frauen aus finanzieller Not ihren Körper freiwillig ausbeuten ließen.

Die medizinische Manipulation menschlichen Erbguts und insbesondere Leihmutterschaft sind in Deutschland verboten. Dies regelt das sogenannte Embryonenschutzgesetz, das die Grenzen der Reproduktionsmedizin in Deutschland sehr eng fasst. Jetzt scheint die FDP ihre Chancen höher einzuschätzen, die Leihmutterschaft gesetzlich zu realisieren. Denn nach der Öffnung der Ehe für alle und der damit verbundenen Verrechtlichung der Elternschaft für homosexuelle Paare stehen gleichzeitig neue Kunden bereit, für die Leihmutterschaft zwecks Familiengründung sehr interessant ist.

Im internationalen Raum ist die Praxis der Leihmutterschaft umstritten. Während für die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die unerfüllte Schwangerschaft eine Krankheit darstellt und der Babyhandel in Russland, Thailand und in Teilen der USA offiziell zugelassen ist, stärkte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EuGH) unlängst das Verbot der Leihmutterschaft. Wer hierzulande dennoch versucht, mittels einer im Ausland angemieteten Schwangeren das deutsche Recht zu umgehen, riskiert, dass ihm die Elternschaft von einem deutschen Gericht nachträglich aberkannt wird. Doch ist die Gesetzesinterpretation mindestens widersprüchlich. So erwirkte 2014 ein schwules Paar vor dem Bundesgerichtshof die rechtliche Elternschaft für sein Leihmutter-Baby. Dagegen scheiterte vor wenigen Monaten ein heterosexuelles Paar mit dem gleichen Anliegen vor dem Braunschweiger Oberlandesgericht.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Gisela Glatz

Das ist nun der nächste Schritt, nach der Legalisierung der HOMOEHE. Wie sollen diese Paare auch Kinder bekommen ? Das steht der Biologie des Menschen entgegen.. Welchen Mist werden die Parteien noch anzetteln, um Stimmen zu fangen ? Sie arbeiten gegen die Natur, aber das wird sich noch rächen. Mal sehen, was als nächstes negativ ansteht ?

Gravatar: Elvi Stegner

"Ehe für alle" ist eben noch nicht alles!

Wer die "Ehe für alle" legalisiert, muss logischerweise auch "Leihmutterschaft" legalisieren.

Mit der Konsequenz , dass mangels ausreichend schwangerer Männer
http://www.berliner-kurier.de/berlin/kiez---stadt/babybauch-statt-bierbauch-erster-berliner-mann-wurde-mutter-4020616
z.B. mittellose Frauen aus armen Drittländern als gewinnmaximierender Gebär-Maschinenpark für den Export nach Bunt-Deutschland in Abruf-Bereitschaft stehen müssen.

Und zum "Mutterschutzgesetz" gehört dann selbstverständlich das "Vaterschutzgesetz" Katarina Barley SPD kann sich durchaus
"etwas Vergleichbares wie den Mutterschutz auch für Väter vorstellen.“

Gravatar: Master of Puppets

Wenn wir hir den DUDEN zu Rate ziehen, dann schreibt der unter 1

dem Einzelnen wenige Einschränkungen auferlegend, die Selbstverantwortung des Individuums unterstützend; freiheitlich.

Passt. Perversionen sind dabei offensichtlich ganz selbstverständlich inbegriffen.

Gravatar: Dirk S

Leihmutterschaft ist möglich, folglich wird es sie geben, ob es einem nun gefällt oder nicht. Aus diesem Grunde hat der Gesetzgeber sich Gedanken zu machen, ob es gesetzlicher Regelungen bedarf und wenn, wie diese auszusehen haben. Ideologische Verblendung führt da zu nichts, ergo muss eine sachliche Diskussion stattfinden.

Und warum eine freiwillige Leitmutterschaft gegen die Menschnrechte sein soll, da würden mich die Argumente doch sehr interessieren. Vor allem, was von denen übrig bleibt, wenn sie gegen die Realität abgewogen werden. (Das EuGH-Urteil ist zu speziell, als dass man es brauchbar verallgemeinern könnte.)

Ideologiefreie Grüße,

Dirk S

Gravatar: Duffy

Ethisch oder nicht, es ist ein Geschäft. Abtreibung ist ebenfalls ein Geschäft. Organhandel ist auch ein Geschäft, genauso wie Samenbanken für künstliche Befruchtung.
Dazu die unrühmliche Geschichte einer Bekannten, die auf Biegen oder Brechen ein eigenes Kind haben wollte, in einer Münchener Klinik für Reproduktionsmedizin endlich ihren Wunsch erfüllen konnte (nach mehreren schmerzhaften Anläufen) und dann zugab, daß sie mit ihrer Mutterrolle überfordert war. Beide Eltern Karrieristen, daher das Kind in Pflege gegeben wurde, wie früher in der italienischen Renaissance.
Das Wort "Hure" entspricht dem niederländischen "to verhuurn" = zu vermieten. Leihmütter sind nichts anderes, könnten sogar durch entsprechende "Zuhälter" dazu gezwungen werden. Der treuherzige Versuch, uns dies als Menschenrecht auf Familienleben und eigene Kinder zu verkaufen, ist in seiner Durchsichtigkeit schon beleidigend. Wie wäre es, wenn statt dessen eine Kontaktstelle geschaffen würde zwischen abtreibungswilligen Schwangeren und kinderlosen Ehepaaren? Wobei der ethische Aspekt, welcher eine FDP einen feuchten Kehricht interessiert, ganz klar ist:
Abtreibung ist Mord; Leihmutterschaft ist Menschenhandel; und gleichgeschlechtliche Paare müssen vom Vater-Mutter-Kind-Spiel ausgeschlossen sein. Letzteres kann jeder Neurologe, Psychologe und jeder erfahrene Mitarbeiter von Jugendämtern bestätigen.

Gravatar: K Becker

Sehr gut für die Integration und für die gleichgeschlechtliche Ehee. So können sie ihre Zukunft sichern.
Der weibliche Anhang der Invasoren wird vermarktet und das Geschäftsmodell ist von unseren "Eliten" gefördert.

Gravatar: Andreas Berlin

Wenn Männer bei den Frauen das 800-Meter-Finale mitlaufen (und gewinnen), wenn Frauen im WC künftig in Männerbecken urinieren sollen, wenn jeder sein Geschlecht nach dem inneren Gefühl bestimmen soll - wozu dann noch eine Grenze zu Mutter- oder auch Vaterschaft ziehen? Leben ohne Regeln, Unterscheidungen und Verantwortung - das ist es doch, wohin wir uns entwickeln. Ein Kind wird zu Spielzeug und wenn ich eins will, dann kaufe ich mir halt eins. Warum sage ich in letzter Zeit nur immer öfter: ein Glück, dass ich schon so alt bin!!!!

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