Am 15. April sollen die letzten Meiler vom Netz gehen

FDP plötzlich doch gegen Atomausstieg im April?

Die FDP bekommt kalte Füße, denn sie weiß, dass nach dem April die Versorgungssicherheit in Deutschland nicht mehr gewährleistet ist. Ihr Generalsekretär fordert deshalb, eine erneute Laufzeitverlängerung nicht auszuschließen.

Foto: Pixabay
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Am 15. April sollen die letzten Atomkraftwerke abgeschaltet werden. Das wäre dann das Ende der zivilen Kernenergie in Deutschland. Und das ausgerechnet in einer Zeit, in der Millionen Familien und Hunderttausende Unternehmen mit hohen Stromkosten und Energieknappheiten zu kämpfen haben. Erdgas und Erdöl sind ebenfalls knapp und teuer wegen der Sanktionen. Und die Gaskraftwerke können wegen des Gasmangels ebenfalls keinen zusätzlichen Strom erzeugen. Dennoch will die Ampel-Koalition auf die Elektrifizierung des Verkehrs setzen. Wie soll das alles zusammenpassen?

Das fragt man sich anscheinend auch in der FDP. Dort bekommt man kalte Füße und fürchtet sich vor dem April. Wenn dann die Strompreise weiter steigen und es zu Blackouts kommt, wird man dies der Ampel-Koalition zur Last legen. Will die FDP mit der Ampel-Koalition untergehen? Jetzt, da ihre Umfragewerte tief in den Keller sinken?

Und so fordert FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai den Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) in der BILD-Zeitung auf, »spätestens zum Jahreswechsel« ein Konzept vorzulegen, wie die ausbleibenden Strommengen ersetzt werden können. Und er warnt: »Von einer Tabuisierung einer Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke über den April 2023 hinaus rate ich dabei ab« [siehe Bericht WELT]. Und Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) stellt klar, dass bei einem Ausbau der E-Monilität die Strompreise nicht zu hoch werden dürften.

Besonders bitter könnte es werden, wenn neben der Abschaltung der Kernkraftwerke noch längere Dunkelflauten hinzukommen und die Windräder und Solaranlagen kaum Energie liefern. Dies war in den letzten Wochen bereits mehrfach der Fall. Das erkennt auch der energiepolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Michael Kruse. Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur erklärte er: »Seit Tagen schon speisen die erneuerbaren Energien kaum mehr Strom ins Stromnetz ein. Das zeigt, dass es richtig war, die Laufzeiten der Kernkraftwerke zu verlängern.«

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Sebastian

Wie soll das alles zusammenpassen?

Da ist unsere EU-Kommissionschefin UvdL bereits voll tätig. Künftig wird es wohl viele Stromkabel aus vielen Richtungen in die EU geben. Schon bald soll der Strom aus Aserbaidschan kommen, und vielleicht dann auch aus Afrika. In der Sahara gäbe es Solarstrom ja fast in unbegrenzter Menge.

https://www.dw.com/de/eu-will-stromkabel-unter-dem-schwarzen-meer/a-64136735

Vielleicht ist es heute durchaus vorteilhafter, Stromkabel über weite Strecken zu verlegen, als früher Ölpipelines. Aber auf Sicherheit (z.B. gegen Sabotage) und Unabhängigkeit sollte man natürlich auch achten. Die Kernenergie würde eine hohe Unabhängigkeit gewährleisten.

Gravatar: dankefürnichts

Die Energiepreise werden zum Winter 2024 noch einmal explodieren. Und dann ist der Staat fiskalisch am Ende mit Strompreis/Gaspreis-Bremsen. Dann kommt der ganz große Hammer für die Wirtschaft und für jeden Einzelnen. Die Armen werden im Dunkeln sitzen, deren Kinder werden kalte Suppe löffeln und trocken Brot fressen.

DANKE an die Asozialen im deutschen Parlament! Ich kann sie schon hören, wenn sie irgendwann erzählen: Wir werden einander viel zu verzeihen haben. - VON WEGEN! Ich frage mich, wann Politiker und Medienfritzen von den Verzweifelten mit Knüppeln durch die Gassen gejagt werden.

Gravatar: asisi1

Die drehen sich ja jetzt noch schneller, als unser Drehhofer!
Wer kann denn solche Pfosten noch mit einem Gewissen wählen. Schon der alte Lambsdorff war ein Schurke!
Und Genscher konnte gar nicht schnell genug das Scheckbuch öffnen, wenn ihm einer NAZI entgegen rief!

Gravatar: Croata

FDP = eine Kleinpartei die sich mitverantwortlich und damit auch schuldig macht weil Deutschland deindustrialisiert wird.
Aber - besser regieren, als gar nicht regieren!

Gravatar: Zicky

Ach die FDP wird bis dahin schon wieder in den Senkel gestellt von den saudummen Grünen Ideologieschwurblern.

FDP ist so tot, wie die Grünen blöd. FDP... eine Partei mit Null Einfluss und denkt, dass die noch irgendwie etwas zu sagen hat.

Geht nach Hause FDP... Euch braucht kein Schwein mehr!

Gravatar: Ketzerlehrling

Reines Getöse und selbst wenn nicht, kann sich die FDP, sollte sie einmal tatsächlich eine eigene Meinung haben und standhaft bleiben, nicht durchsetzen. Die einzigen, die noch dafür stimmen würden oder werden, ist die AfD. Von der Union ist nicht viel zu erwarten bei diesem Vorsitzenden. Allerdings sind im nächsten Jahr einige Landtagswahlen.

Gravatar: Anna Wolner

Ein begnadeter Kabarettist nannte Herrn Lindner eine narzisstische Luftpumpe. Ja, Herr Lindner in seinem Porsche, den der Steuerbezahler zahlt, gibt wirklich dieses Bild ab. Als liberale Partei, die einst von der Freiheit redete, ist die FDP unerträglich geworden! Für mich kommt nach diesen zwei Jahren der Grundgesetzeinschränkungen eine FDP nicht mehr in Frage!

Gravatar: Fritz der Witz

Ich frage mich, wann die FDP vom Diätennetz geht ?

Gravatar: Lutz

Gerade aus JF-Online kopiert:

"Iudex sagt:
20. Dezember 2022 um 19:11 Uhr

Kann mir jemand sagen, warum die FDP nun gegen den von ihr unterschriebenen Koalitionsvertrag verstoßen will, obwohl die Folgen des Ausstiegs aus der Kernkraft allen bekannt waren?
Was für ein jämmerlicher Haufen….oder sind die Umfragewerte zu schlecht….."

Gravatar: Werner Hill

"... daß bei einem Ausbau der E-Mobilität die Strompreise nicht zu hoch werden dürften". Da ist aber bestimmt schon ein zusätzliches "Entlastungspaket" in Vorbereitung.

Die größte Gefahr (für die Totengräber Deutschlands) ist aber, daß der Ampel selbst der Strom ausgeht. Da wird Ricarda Lang wohl über ihren Schatten springen müssen - was hoffentlich im Fernsehen übertragen wird ...

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