Saudisch geführte Allianz bombardiert ein Gefängnis und Zivilgebäude

Fast 80 Tote bei Luftangriffen im Jemen

Insgesamt fast 80 Opfer haben die jüngst von der saudisch geführten Allianz zu verantwortenden Luftangriffe im Jemen ihr Leben gelassen. Alleine 60 davon wurden durch drei Bombentreffer im Sicherheitstrakt eines Gefängnisses getötet.

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Der Bürgerkrieg im Jemen hat eine neue Eskalationsstufe erreicht. Die auf Seiten des nach Saudi-Arabien geflohenen sunnitischen Präsidenten Abd Rabbo mansur Hadi unter saudischer Führung kämpfende arabische Allianz hat am vergangenen Wochenende zwei Luftangriffe gegen Ziele in den von den Huthi-Rebellen kontrollierten Gebieten geflogen. Das Gefängnis der Hafenstadt Hodeida sei von drei Bomben getroffen worden. 60 Gefangene, überwiegend Gegner der Huthi-Rebellen, sind nach einem Bericht bei »tagesschau.de« bei diem Angriff getötet worden.

Der zweite Angriff richtete sich gegen ein Wohnviertel in der südjemenitschen Stadt Salu. Dort seien drei Wohnhäuser komplett zerstört worden; alle 17 Bewohner kamen ums Leben.

Seit dem Ausbruch des Bürgerkriegs im Jemen im März des vergangenen Jahres sind mehr als 4.000 Menschen getötet worden. Die arabische Allianz auf Seiten des Präsidenten kämpft mit dessen Truppen gegen die schiitischen Huthis und weitere mit ihnen verbündeten Rebellen-Gruppen. Auch Teile der jemenitischen Armee, die loyal zu dem ehemaligen Präsidenten des Landes, Ali Abdullah Salih, stehen, kämpfen auf der Seite der Huthis.

Dschihadisten des Terronetzwerkes Al-Kaida im Jemen (AQAP) sowie ein regionaler Ableger von IS/DAESH sind ebenfalls in dem Bürgerkrieg involviert. Regionen, die die Huthis aufgrund der massiven Luftschläge der arabischen Allianz aufgeben oder räumen, werden unmittelbar von AQAP respektive IS/DAESH besetzt. Obwohl diese Areale de facto Regierungsgebiet sind und unter Kontrolle der Hadi-Regierung stehen, gelten dort die Regeln der beiden islamistischen Terrorgruppen; sprich die Scharia nach wahhaabitischer Auslegung.

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