Ein Gastbeitrag von Stéphane de Villefort

Familienweltkongress in Budapest

Im Familienmonat Mai werden der Muttertag, der Vatertag und der Internationale Tag der Familie gefeiert. In Budapest treffen sich am letzten Mai-Wochenende führende Familienpolitiker und -Netzwerker aus allen Kontinenten zum 11. Familienweltkongress.

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Aus dem EU-Parlament in Strasbourg nehmen die Vorsitzende der Familien-Intergruppe Anna Záborská (Slovakei) und ihre Stellvertreterin Beatrix von Storch (AfD, Deutschland) sowie der Fidesz-Abgeordnete György Hölveni teil. Am Himmelfahrtstag lud die ungarische Regierung außerdem zu einem Demographie-Gipfel ein. Bei dieser Gelegenheit traf die AfD-Politikerin Beatrix von Storch mit Viktor Orbán sowie dem ungarischen Minister für Humankapazität Zoltan Balog und der Staatssekretärin für Familie, Jugend und internationale Angelegenheiten Katalin Novak zusammen. Aufgrund der Wichtigkeit dieses Familien-Gipfels verschob Viktor Orbán seinen Abflug zum Nato-Treffen in Brüssel.

In seiner Eröffnungsrede unterstrich Ministerpräsident Viktor Orbán mit deutlichen Worten, dass Migration aus fremden Kulturen keine Lösung für die von den EU-Mitgliedsstaaten selbst verschuldeten Geburtenrückgänge ist. Orbán sagte: „Die EU ist alt, reich und schwach. Die Migranten sind jung, stark und arm. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Menschenschleuser und Nichtregierungsorganisationen gemeinsam mit Rechtsbrechern in den politischen Institutionen aus falsch verstandenem Opportunismus eine große Migrationswelle auslösen. Doch wir lassen niemanden nach Ungarn, wenn die Gefahr besteht, dass Migranten zu einer Bedrohung für ungarische Frauen, Kinder und Familien werden. Ungarn schützt seine Familien, auch wenn das der Brüsseler EU nicht gefällt.“ Ungarn hatte vor dem Europäischen Gerichtshof in Luxemburg gegen eine von der EU-Kommission vorgeschriebene Zwangs-Quote zur Aufnahme von Migranten geklagt. Orbán sagte weiter: „Wenn wir unsere ungarische Kultur aufrechterhalten wollen, brauchen wir starke und kinderreiche ungarische Familien, keine Einwanderer aus fremden Kulturen. Dafür ist jedoch die Wertschätzung von Ehe und Familie mit konkreten Taten durch die Regierung notwendig.“

Orban nutzte seine Eröffnungsansprache, um die Eckpunkte eines von seiner Regierung am Vortag beschlossenen Förderprogramms für Familien vorzustellen. Dazu gehören der schrittweise Erlass der Kredite für Studiengebühren und Hausbaukredite für junge verheiratete Eltern kinderreicher Familien, die Modernisierung von Kindertagesstätten und einen Finanzausgleich für Arbeitgeber, die besonders familien- und kinderfreundliche Arbeitsbedingungen schaffen. Eine „Großmutter-Rente“ soll es besonders Frauen ermöglichen, nach 40 Arbeitsjahren die volle Rente unabhängig von den geleisteten Rentenbeitragszahlungen zu erhalten, um sich um die Enkelkinder kümmern zu können. Die ungarische Regierung sieht jedoch auch Maßnahmen zur Verbesserung der Familienwahlfreiheit vor. Die Zahl der Kindergartenpflichtjahre von fünf auf drei Jahre reduziert, und es gibt vereinfachte Bedingungen zur Schaffung individueller Kinderbetreuung im Rahmen der Familie.

Orbán verteidigte seine Politik gegen die EU-Kritik aus Brüssel und seiner eigenen Parteienfamilie, der Europäischen Volkspartei (zu der CDU und CSU gehören): „Wenn der Kapitän die Richtung kennt, kann er auch gut gegen den Wind segeln.“

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Marlies

Ungarn hat noch einen politischen Führer, der sein Land mit Herz und Verstand regiert. Da können wir direkt neidisch werden. Freiheit, Familie und der Erhalt christlicher Werte sollten auch unseren Politikern ein Anliegen sein, aber diese haben leider nur eigene Interessen im Kopf. Die einzigen Parteien, denen ich bis jetzt noch ein Interesse an den Menschen in unserem Land abnehme, sind die AfD und die Deutsche Mitte.

Gravatar: Jan Zedník

Ich war bei der Rede anwesend und mir wurde folgendes bewusst: Ungarn wird gehasst, weil es Familien - vor allem solche mit Kindern - und nicht die Interessen der LGTIB-Community fördert. Ungarn wagt es selber bestimmen zu wollen, wer innerhalb seiner Landesgrenzen wohnen wird. Viele Staaten der EU lösen die Ueberalterung mit Einwanderung .... und fördern zudem alle möglichen Randgruppen - ausser Familien mit vielen Kindern.

Gravatar: Manfred J. Ludwigs

ORBANS AUSSAGE GILT FÜR JEDE KULTUR

Die grundlegenden Werte und Verhaltensnormen werden innerhalb einer Kultur, mit leichten Modifikationen, von Generation zu Generation weitergegeben. Wo die nachfolgende Generation fehlt, ist diese Weitergabe nicht möglich. Wo die nachfolgende Generation zahlenmäßig schwach ist, entsteht ein Bevölkerungsdefizit, das von Menschen aus anderen Kulturen aufgefüllt wird. Diese Menschen bringen ihre Werte und Verhaltensnormen mit und versuchen im Regelfall, sie zu erhalten oder langfristig durchzusetzen. Letzteres gelingt umso schneller, je kleiner die Geburtenrate im Aufnahmeland ist.

Orbans grundsätzliche Aussage zu kinderreichen Familien kann auf alle Kulturen angewendet werden.
Für Deutschland lautet er dann: Wenn wir unsere deutsche Kultur aufrechterhalten wollen, brauchen wir starke und kinderreiche Familien.

Für die christlich-abendländische Kultur in Europa lautet er analog: Wenn wir unsere christlich-abendländische Kultur aufrechterhalten wollen, brauchen wir (die Völker Europas; M.L.) starke und kinderreiche christlich-abendländisch geprägte Familien.

Dieser Satz sei besonders Frau Käßmann zur Beherzigung empfohlen, die auf dem Kirchentag die Forderung der AfD nach einer höheren Geburtenrate mit dem Totschlagargument kritisierte, diese Forderung entspreche „dem kleinen Arierparagrafen.“

Niedrige Geburtenraten der europäischen Völker führen zum Niedergang der christlich-abendländischen Kultur.

Link zur Aussage von Frau Käßmann: 3sat-text, 28.05.2017, 20:00 Uhr. http://www.3sat.de/dynamic/ttx/index.php?p=126_0001&c=0

Gravatar: gast

Es geht nicht um links oder rechts. Es geht darum, ob wir so leben, wie Gott es gefällt. In der Bibel ist ein klarer Weg zu finden zu einem glücklichen, erfüllten Leben.
Wer nicht so leben will, läuft Götzen und Göttern nach und wird getäuscht, belogen und am Ende betrogen. Aber diese Freiheit hat der Mensch. Genau davor will der gute Gott uns aber schützen.

Gravatar: Tobias Pipken

Mutigen, klarsichtigen Männern wie Orban gehört die Zukunft Europas (wenn es noch eine gibt)! In 100 Jahren wird man seinen Namen voller Ehrfurcht nennen. Was wird man dann wohl über schwache, wankelmütige Anführer wie Merkel, Schulz und Seehofer sagen?

Gravatar: Herbert Lachenal

Hat mir gut getan die Lektüre dieses Artikels: Er vermittelt, dass es noch Hoffnung gibt, den Trend in Europa zu verändern.

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