Volker Wieland, Geschäftsführender Direktor des IMFS

»EZB soll ihre Wertpapierkäufe beenden«

Volker Wieland ist Geschäftsführender Direktor des Institute for Monetary and Financial Stability (IMFS) und gilt als Koryphäe im Bereich der Geld- und Fiskalpolitik. Er kritisiert den Kurs der EZB scharf.

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In einem Interview mit der »Börsen-Zeitung« geht Volker Wieland mit der derzeitigen Politik der Europäischen Zentralbank hart ins Gericht und hat sich für ein baldiges Ende der ultralockeren Geldpolitik ausgesprochen. »Die EZB muss den Fuß jetzt vom Gas nehmen«, sagte Wieland und forderte, dass die Euro-Hüter ihre Wertpapierkäufe (Quantitative Easing, QE) jetzt schrittweise reduzieren »und noch in diesem Jahr beenden«.

Anfang Dezember hatte der EZB-Rat entschieden, die Wertpapierkäufe über das zunächst avisierte Ende im März 2017 hinaus bis Dezember 2017 zu verlängern. Zwar sollte das monatliche Kaufvolumen von bisher 80 Milliarden Euro auf dann »nur« 60 Milliarden Euro reduziert werden; faktisch jedoch sind das Mehrausgaben in Höhe von 540 Milliarden Euro gegenüber der ursprünglichen Planung.

Die Verlängerung dieser Käufe passe nicht zum Wachstums- und Inflationsausblick, kritisierte Wieland. Darüber hinaus unterschätze die EZB die Risiken ihrer Politik für die Finanzstabilität und die Reformpolitik in der Eurozone. Denn trotz der erheblichen Käufe habe es keine deutliche Entspannung innerhalb des Euroraums gegeben. Ganz im Gegenteil. Wieland wörtlich: »Die Eurozone ist noch nicht aus der existenziellen Krise herausgekommen.«

Insbesondere die Lage in Italien bewertet er als kritisch. Er sieht das Land als möglichen Kandidaten für ein Programm des Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) und hält auch einen Euro-Austritt Italiens nicht für auf Dauer ausgeschlossen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Hans von Atzigen

Grins, wohl unbekannt der Begriff,
RADIO ERIWAN.
Die UDSSR hat es auch nicht überlebt.
Immer schön warten bis die Aepfel reif sind,
an den unreifen verdirbt man sich den Magen.
Zum Zustand der Aepfel kann man sich,
immer eussern,bloss nicht zu früh Pflücken.
Grins, geschnallt.
Freundliche Grüsse

Gravatar: Otto nagel

@Hans von Atzigen
Was Sie mir empfehlen, das nennt man im Klarsprech "VORAUSEILENDER GEHORSAM".
Dem werde ich nicht nachkommen !

Gravatar: Hans von Atzigen

Otto nagel.
@PS.
Tja da ,,hilft,, nur eines. Sachlich Argumentieren,
allgemein bekannte Fakten einfügen, Logisch Argumentieren. Schlussvolgerungen ebenfalls sachlich darlegen.Möglichst wenig Ideologie- Lastiges oder Strafrechtlich relevantes.
Und zu guter letzt.
Die Redaktion, Redaktoren können auch nicht alles Wissen. Im Zweifelsfall müssen die Kürzen resp.
Streichen, im Interesse dieses Portales.
Diese Portal soll und darf NICHT in den Fokus der anderen ,,Systemmedien,, geraten resp. unter Beschuss
geraten.Das währe denn doch ein echter Verlust.
Jeder kann mal etwas ,,Überziehen,, darum nicht sauer werden wenn gekürzt oder gestrichen wird.Einfach daraus lernen das ist der richtige Weg.
Freundliche Grüsse

Gravatar: kassandro

Abgesehen davon, dass die Inflationsrate nach unten gefälscht wird - man vergleiche nur die offizielle Inflationsrate mit den Preisteigerungen im ÖPNV, wird die EZB die Anleihekäufe auch bei hoher Inflation nicht stoppen können, weil dann sofort wieder die Ungleichgewichte in den Leistungsbilanzen der Euro-Länder die Anleihe-Kurse bestimmen würde, was wiederum Italien & Co sofort wieder in die akute Krise bringen würde. Das Volumen der Anleihekäufe wird aus demselben Grund in Zukunft auch wieder steigen müssen. Als letzter Tabubruch wird man irgendwann aber keine deutschen Anleihen mehr kaufen, sondern nur noch die von Krisenländer, womit wir dann auch offiziell bei der Schuldenfinanzierung dieser Länder durch die Zentralbank wären, In Sachen Euro wird es also noch schlimmer werden. Herr Wieland ist ein Utopist.

Gravatar: K Becker

Es ist unverantwortlich, die Risiken sind nicht überschaubar und noch viel weniger steuerbar.
Es dient ausschließlich der Selbstbeglückung von Wenigen.
Wer muß die Folgen tragen? Der steuerzahlende Bürger.
Wer übernimmt die Verantwortung? Die Anderen - steuerzahlenden Bürger.
Wer ist der Leidtragende? Der versuchte. mit seiner "Händearbeit" Rücklagen zu bilden.
Verarschung der Bürger - und die Medien schweigen zu ihrer Aufklärungspflicht. Politiker gehören zu den Selbstbeglückern mit Bereicherungpflicht.

Gravatar: Otto nagel

Jeden Monat "erfindet" die EZB so um die 80 Mrd. Geld, das durch nichts gedeckt ist. Damit finanziert sie Staaten, die ansonsten schon Insolvenz anmelden müßten. Allein Deutschland hat damit schon einen Berg von nicht eintreibbaren Schulden von über 700 Mrd. € angehäuft, denen keinerlei Sicherheit gegenüber steht !
Nicht Draghi ist der Schuldige für diese letztendlich hochinflationäre Politik, sondern diese unsägliche gegenwärtige Machthaberin in Deutschland, denn sie hat es letztendlich angeordnet und trägt die Verantwortung.
"Ist mir doch egal, jetzt sind sie eben da !", dieser verantwortungslose Satz zur Islaminvasion wird wohl auch für die Schuldenanhäufung von ihr zu hören sein.
Wenn der Bundesbankchef Weidemann jetzt nicht still und leise die Voraussetztungen für die Wiedereinführung einer nationalen Währung schafft, wird er wohl bald wie die Rautenfrau zur Verantwortung gezogen werden.

PS. an die Redaktion:
Zum wiederholten Mal wird ein Kommentar von mir ( zuletzt zum grünen Kriminalbeamten ...) enfach ohne nachvollziehbaren Grund gestrichen. Damit machen Sie sich unglaubwürdig und wahrscheinlic Maas-hörig !

Gravatar: Karl Kaiser

Der Mann hat wohl recht, wenn man ein Weiterbestehen der sogenannten Eurozone für sinnvoll und möglich hält.
Allerdings sind alle die im Artikel angesprochenen Probleme ursächlich erst durch die bloße Existenz eben dieser Eurozone entstanden.
Die Lösung liegt deshalb wohl auf der Hand- entweder strikte Einhaltung der Maastricht- Verträge oder Abschaffung der dort verordneten Währungsunion.
Die Maastricht- Verträge haben nun aber eine verzweifelte Ähnlichkeit mit den Pariser Vorortverträgen: Sie sind nicht umsetzbar.
Man kann das Aussprechen dieser Erkenntnis verbieten und sich so der Wirklichkeit verweigern, aber der Gang der Dinge ist unvermeidbar.
Je eher dieser Unsinn beendet wird, desto besser.

Gravatar: karlheinz gampe

Unfähige Zauberlehrlinge sind unsere Politiker und deren politische Beamte. EZB Zinspolitik ist Raub am Bürger ! Einst nannten sich die kriminellen Bankster Leistungsträger und fuhren die Banken vor die Wand. Heute glaubt eine Merkel sie sei die mächtigste Frau der Welt (vergl. Größter Führer aller Zeiten).
In Deutschland wurden die kriminellen Bankster, da Merkelfreunde ( Bsp. Ackermann ) nie angeklagt. Auch VW darf die Atemluft der Bürger vergiften und wird hier im Gegensatz zur USA nicht angeklagt. Denn CDU sitzt im VW Aufsichtsrat und ist mit schuldig. Was hat einst ein CDU Wulff im Aufsichtsrat für die Porsche Übernahmeabwehr bekommen ?

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