Jahresberichte von diversen Umweltverbänden mit schockierenden Zahlen

Existenz der Rotmilane und Mäusebussarde von Windkraftanlagen bedroht

Es ist die andere, weitgehend unbekannte negative Seite der Energiegewinnung durch Windkraftanlagen: die Gefährdung des Greifvogelbestandes. Doch Zahlen diverser Umweltverbände rütteln auf.

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In Deutschland werden immer mehr Windkraftanlagen errichtet, um die propagierte Energiewende herbeizuführen. Wälder mit jahrhunderte alten Bäumen sollen gerodet werden (Reinhardswald), um die Utopie einer angeblichen sauberen Energiegewinnung zu unterfüttern. Weitgehend unberücksichtigt bei der Verbreitung dieser Ansätze blieb bisher die Auswirkung auf die Tierwelt. Doch die veröffentlichten Zahlen diverser Umweltverbände gerade auf den Bestand der Greifvögel, und hier vor allem beim Rotmilan und dem Mäusebussard, werfen ein Schlaglicht auf die Windenergie, die so gar nicht zu dem Bild der Umweltfreundlichkeit passen wollen.

Pro Jahr werden durch Windkraftanlagen alleine in Deutschland 12.000 Mäusebussarde, 1.500 Rotmilane (immerhin Vogel des Jahres 2000) und mehr als 240.000 Fledermäuse richtiggehend geschreddert. Vor allem der Bestand der Rotmilane ist durch diese Verlust bereits jetzt an der Grenze zur Populationsbeeinträchtigung angelangt. Das Landesamt für Umwelt in Brandenburg hatte im März dieses Jahres seine Analyse aus dem Jahr 2013 aufgrund der stetigen Zunahme der Windkraftanlagen aktualisiert und neue Lösungsansätze vorgeschlagen. Geschehen jedoch ist bisher aufgrund der starken Windkraftlobby vor allem seitens der Grünen nichts.

Auch das »Projekt Rotmilan« hat einige Lösungsansätze unterbreitet. So sollten in wichtigen Greifvogel- und Fledermauslebensräumen der Bau von Windenergieanlagen vermieden werden. Ganz besonders wichtig sei die Einhaltung von Mindestabständen zwischen Windenergieanlagen und Brutplätzen, die bei Rotmilannestern 1.500 Meter nicht unterschreiten sollte. Zudem sollten in einem Umkreis von 4.000 Metern zu den Nestern wichtige Nahrungsräume und Flugkorridore frei gehalten werden.

Die Windkraftlobby allerdings interessieren solche Untersuchungsergebnisse und Empfehlungen nicht. Sie propagiert weiterhin die Errichtung ihrer Windturbinen um quasi jeden Preis.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Dirk S

@ Hans-Peter Klein

Zitat:"Gegen eine umfassende Ökobilanz, von der
Wiege (Lagerstätte der Rohstoffe) bis zur Bahre ("Entsorgung"=Endlagerung, Luftauflösung, Verdünnung in der Umwelt) ist nichts einzuwenden, ganz im Gegenteil."

Ja, allerdings ist das was für jemanden der viel Freizeit hat oder dafür bezahlt wird. Ich denke, damit fallen wir beide raus. Macht aber nichts, es sei nur angemerkt, dass WKAn gegenüber anderen Kraftwerken einfach andere Umweltprobleme aufwerfen, so durch das GFK der Rotoren und das Neodym, dass als Seltene Erde aus China jeden Menge Dreck bei der Förderung verursacht (und nicht zu vergessen jeden Mengen Strom, bevorzugt aus chinesischen Kohlekraftwerken, bei der Verhüttung benötigt). Da konventionelle Kraftwerke selbsterregende* Generatoren einsetzen können (im Gegensatz zu WKAn, die Fremderregte* nutzen, darum das Neodym für die Superpermanentmagneten) startet eine WKA durchaus mit einem ordentlichen Dreck-und CO2-Rucksack, den die erst mal wieder einsparen muss.

Ich sehe vor allem ein Problem dadrin, dass immer nur einzelne Eigenschaften betrachtet werden und nicht das Gesamte. Denn am Ende des Tages (oder besser: der Lebenszeit) ist eigentlich jedes Kraftwerk ein Umweltschweinchen. Und da gilt dann eben schon vorher zu prüfen, was wo wie auftritt und unter welchen Bedingungen die Umweltschäden am geringsten sind und welche Kompromisse man eingehen kann oder will.

Zitat:"Was Sie unter den "Unsauberkeiten" auflisten ist nicht windkraftspezifisch, es gilt für Alle Industrieprodukte."

Nicht unbedingt. Ich wüsste jetzt mal auf Anhieb nicht, wo in einem AKW großartig GFK eingesetzt werden würde und die in einem AKW eingesetzten Generatoren benötigen kein Neodym, weil selbsterregend*. Also haben spezifische Kraftwerke spezifische Emissionen über die gesammte Lebenszeit. So wie unterschiedliche Produkte nun mal unterschiedlichen Dreck erzeugen.

Zitat:"Es sind aber gerade die "Ökoindustrien" die sich diesen Themen von Anfang an gegenüber offen und lösungsorientiert gezeigt haben, was nicht heißt das die optimale Lösung schon immer da ist."

Sorry, aber die Öko-Industrien betrachten immer nur einen kleine Teil der Schweinerei, die sie anrichten. Ist wie mit den Pflanzenschutzmittelstudien von Greenpeace: Die finden nur immer konventionelle Pflanzenschutzmittel in ihren Proben, aber keine vom Bio-Bauern. Kunststück, sie suchen auch nicht danach. Wobei die Pflanzenschutzmittel auf Kupferbasis (giftiges Schwermetall) vom Bio-Bauern vieles sind, nur eins nicht: gesund (ach ja, umweltschädlich sind die auch, soweit für Öko).

Wie schon geschrieben: Eine Schweinerei macht man immer. Nur die Art der Schweinerei (und vielleicht auch der Umfang) unterscheidet sich.

Zitat:"Aber den Vergleich mit anderen Umweltschweinchen brauchen die "Ökoindustrien" allemal nicht zu scheuen,"

Sehe ich auch so. Alle produzieren Dreck. Nur jeder anderen.

Zitat:"ihre Ökobilanz ist die deutlich weniger schlechte."

Na, ich weiß nicht. Gerade im Öko-Bereich wird vieles ausgeblendet. Ich habe da so meine Zweifel...

Ökologisch abbaubare Grüße,

Dirk S

* Wer sich über die Erregungen aufregt: Es geht bei der Erregung in Generatoren um das den Strom induzierende Magnetfeld, bei selbsterregenden Generatoren entsteht es durch die Bewegung des Generators, bei Fremderregung durch eine externes Magnetfeld.

Gravatar: Dirk S

@ germanix

Zitat:"Dass durch den Intraschall, der sich durch die Rotation entwickelt, auch Gesundheitsschäden im Gehirn an Mensch und Tier ergeben können,"

Da würde mich mal interessieren, wie der Wirkmechnismus sein soll. Haben Sie da einen Link?

Zitat:"Für die Zukunft sind Windkraftanlagen weder zweckmäßig, noch gesundheitsfördernd!"

Kommt darauf an, wo die stehen.

Zitat:"Wenn ich mir vorstelle, dass zukünftig zum Beispiel Personenverkehr oder Lastenverkehr in der Luft mit Drohnen abgewickelt werden, sind diese Anlagen tot!"

Eher die Drohnen. Außerdem wird man Flugkorridore definieren müssen, ansonsten klappt das alles ohnehin nicht. Auch wenn es zu Anfang Wildwuchs bei den Lieferdrohnen geben wird, langfristig wird man nicht um Regelungen herumkommen. Schon allein um Vögel und Fledermäuse vor den Drohnen zu schützen.

Ach ja, da die ganzen Drohnen wohl in erster Linie elektrisch betrieben werden, muss man dafür wohl die eine oder andere WKA zusätzlich aufstellen.

Zitat:"Strom kann man in Unmengen in den Meeren,"

Wie? Also außer offshore WKA und Gezeitenkraftwerken (die in der Deutschen Bucht übrigens wegen dem geringen Tidenhub sinnfrei sind und dem Schiffsverkehr zu den Häfen im Wege wären)?

Zitat:"in Flüssen,"

Nur in Bergregionen. Und davon haben wir für den deutschen Strombedarf zu wenig. Wir sind nicht Norwegen.

Zitat:"Talsperren"

Das ist inzwischen weitgehend ausgereizt, da geht kaum noch was. Mal abgesehen davon, dass so ein Projekt kaum noch durchsetzbar wäre. Ich höre schon die Anwohner und die Umweltschützer...

Zitat:"Strömen"

Da haben wir in DE eigentlich auch nichts wirklich geeignetes. Die meisten deutschen Ströme sind recht gemächlich...

Strömungsabreißende Grüße,

Dirk S

Gravatar: Hans-Peter Klein

@ Dirk S 21.11.2018 - 10:10

Gegen eine umfassende Ökobilanz, von der
Wiege (Lagerstätte der Rohstoffe)
bis zur
Bahre ("Entsorgung"=Endlagerung, Luftauflösung, Verdünnung in der Umwelt)
ist nichts einzuwenden, ganz im Gegenteil.

Was Sie unter den "Unsauberkeiten" auflisten ist nicht windkraftspezifisch, es gilt für Alle Industrieprodukte.

Es sind aber gerade die "Ökoindustrien" die sich diesen Themen von Anfang an gegenüber offen und lösungsorientiert gezeigt haben, was nicht heißt das die optimale Lösung schon immer da ist.

Aber den Vergleich mit anderen Umweltschweinchen brauchen die "Ökoindustrien" allemal nicht zu scheuen, ihre Ökobilanz ist die deutlich weniger schlechte.
MfG, HPK
.

Gravatar: Müller

Windkraftanlagen sind schlecht, Atomkraftwerke sind schlecht, Kohlekraftwerke sind schlecht und die paar Wasserkraftanlagen zerstören zudem noch den Grundwasserhaushalt.

Hauptsache der Strom kommt aus der Steckdose. Typisch Deutsch, Gegen alles für nichts und trotzdem gut leben wollen.

Gravatar: Dirk S

Also, eine Studie, die ich mal eben auf die Schnelle gefunde habe, ist diese hier:

https://bioconsult-sh.de/site/assets/files/1561/1561-1.pdf

Die ist von 2016, das Problem selbst ist also nicht völlig neu.

Wobei ich mich der Kritik, dass mal wieder keine Quellen genannt werden, anschließen möchte.

@ Hans-Peter Klein

Zitat:"Und was ist an der "angeblich sauberen Emergiewinnung" bei Windenergie denn nun konkret unsauber?"

Herstellung (ua. GFK für Rotorflügel, Neodym für die Generatoren), Transport zur Betriebsstelle, der Aufbau, eventuelle Rhodungen (gerade für den Aufbau), Vogelschlag, Abbau (falls das Teil nicht abknickt), Abtransport, Endlagerung der GFK-Teile.

So super-öko sind die Dinger nun auch nicht (außer im Vergleich mit einem Braunkohle-KW). Es macht aber einen Unterschied, ob man eine WKA nun mitten in einer ostfriesischen Wiese gleich hinterm Deich aufstellt oder in einem nur leicht windigen Waldgebiet. Hinterm Deich sind die weitgehend umweltfreundlich. Im Wald ziemlicher Mist.

Zitat:"Atommüll und Verbrennungsabgase SIND jedenfalls unsauber. Oder nicht?"

Anderer Dreck. Oder wie ich zu schreiben pflege: Man macht immer eine Schweinerei. Man kann sich nur aussuchen, welche.

Zitat:"Wie lauten denn Ihre konkreten Alternativen zu den über 40% Stromerzeugung durch EE bisher in DE?"

Besser hingucken, wo man seine WKA aufstellt. Vogelschlag lässt sich nie ganz vermeiden, man kann sich aber daran orientieren, wo sich bedrohte Arten herumtreiben und wo nicht. Wenn man viele WKAn offshore und / oder küstennah aufstellt, dürfte sich da artentechnisch kein Problem ergeben. Auch wenn die einzelne Möve die Kollision mit einem Rotor nicht so prickelnd finden mag, die Möven als Art(en) sind mit Sicherheit nicht bedroht. Und die Fischer freuen sich auch so nebenbei, wenn es weniger von den Viechern gibt.

Ich finde es durchaus berechtigt, diese einfache Denkweise "WKA = umweltfreundlich = lieb und tut niemanden weh" zu kritisieren. Auch WKAn haben Nachteile und Umweltschutz, Klimaschutz, Naturschutz und Artenschutz sind alles völlig verschiedene Sachen, die sich teilweise gegenseitig im Wege stehen. Das gilt es dann, Kompromisse zu suchen und nachzudenken, wie man den wenigsten Schaden anrichtet. Nur stehen dem die Grünen und die Windkraft-Lobby im Wege, wobei Letztere sich wie jede Industrielobby aufführen und in Ersteren mit ihrer Kleinkinddenkweise eine politische Vertretung gefunden haben.

Ach ja, Speicher wollen wir nicht vergessen. Läuft in Ostfiesland derzeit ein interessantes Pilotprojekt von RWE mit einer riesigen Redox-Flow-Batterie.
https://www.elektroniknet.de/design-elektronik/power/berlin-eine-stunde-lang-versorgen-144227.html
http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/brine4power-so-funktioniert-die-groesste-batterie-der-welt-a-1179827.html

Vogelschlagfreie Grüße,

Dirk S

Gravatar: germanix

Es geht nicht um die Windkraftlobby, die zu sagen hat, es geht um die politische Ausrichtung und Willensbekundung, und somit um deren Unterstützung! In Wirklichkeit ist der politische Treiber die Regierung und damit der Tötungsrotor der Tiere. Dass durch den Intraschall, der sich durch die Rotation entwickelt, auch Gesundheitsschäden im Gehirn an Mensch und Tier ergeben können, ist scheinbar egal! Für die Zukunft sind Windkraftanlagen weder zweckmäßig, noch gesundheitsfördernd! Wenn ich mir vorstelle, dass zukünftig zum Beispiel Personenverkehr oder Lastenverkehr in der Luft mit Drohnen abgewickelt werden, sind diese Anlagen tot! Strom kann man in Unmengen in den Meeren, in Flüssen, Talsperren oder Strömen gewinnen.

Gravatar: Hans-Peter Klein

Und was ist an der "angeblich sauberen Emergiewinnung" bei Windenergie denn nun konkret unsauber?
Atommüll und Verbrennungsabgase SIND jedenfalls unsauber. Oder nicht?

Ihre Angaben zu deb Greifvogelopfern simd so nicht verifizierbar, da wäre eine Gesamtstatistik mit Quellenangaben nicht schlecht gewesen.

Wie lauten denn Ihre konkreten Alternativen zu den über 40% Stromerzeugung durch EE bisher in DE?
MfG, HPK

Gravatar: fripong

Ich hätte gern gelesen, welche "diversen Umweltverbände" für die genannten Zahlen gerade stehen. Und dann hätte ich gern zum Vergleich gesehen, wie viele Vögel insgesamt umkommen an Fensterscheiben, Stromleitungen, Autobahnen, Jagd, Pestizide und so manches andere. So bleibt der fade Nachgeschmack der Manipulation, weil es weder Quellen noch Vergleichszahlen gibt.

Gravatar: ropow

„Wir wollen, dass in den nächsten vier Jahren jede Biene und jeder Schmetterling und jeder Vogel in diesem Land weiß: Wir werden uns weiter für sie einsetzen!“ - Katrin Göring-Eckardt am 25.11.2017

Von Greifvögeln wie Mäusebussarde oder Rotmilane hat sie nichts gesagt.

Von Fledermäusen auch nicht.

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