Pseudonyme und Spitznamen sollen in sozialen Medien verboten werden

EVP-Spitzenkandidat Weber (CSU) will Klarnamenpflicht im Internet

Wenn es nach dem EVP-Spitzenkandidat für das EU-Parlament, Manfred Weber (CSU), geht, darf künftig niemand mehr in sozialen Netzwerken ein Pseudonym verwenden. Ein Klarname soll verpflichtend werden. Netzpolitiker befürchten dadurch Probleme für Regierungskritiker.

Foto: European People's Party/ Wikimedia Commons/ CC BY 2.0 (Ausschnitt)
Veröffentlicht:
von

Der Spitzenkandidat der christdemokratischen Europäischen Volkspartei (EVP) für die Europawahl, Manfred Weber (CSU), fordert eine generelle Klarnamenpflicht in sozialen Netzwerken. Damit soll es künftig verboten sein, sich in sozialen Medien mit Spitznamen oder Pseudonymen anzumelden.

Der Christsoziale sagte in einem TV-Duell mit seinem sozialdemokratischen Herausforderer Frans Timmermanns, auf diese Weise könnten »Hass und Hetze im Internet« unterbunden werden. Der Niederländer Timmermans lehnte hingegen eine Klarnamenpflicht als übertrieben ab.

Bislang wurden derartige Vorschriften in Deutschland immer wieder verworfen, allerdings gilt seit Anfang 2018 das von CDU und SPD beschlossene Netzdurchsuchungsgesetz, was die Betreiber von Online-Plattformen dazu verpflichtet, stärker gegen sogenannte Hasskommentare vorzugehen. Nun droht eine entsprechende Erweiterung.

Dieser Vorstoß von Weber kommt überraschend. Weder im Wahlprogramm der EVP noch in dem der CSU ist eine entsprechende Forderung nach Klarnamen zu finden. Netzpolitische Organisationen lehnen Klarnamen ab, etwa weil Whistleblower oder Regimekritiker dadurch leichter ausfindig gemacht und unter Druck gesetzt oder anderweitig verfolgt werden könnten.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Tom der Erste

Hoffentlich lese ich dann auch die Klarnamen der linken Schmierfritzen die sich ja gern hinter einem undefinierbaren Kürzel verstecken. Und als eifriger Kriiker werde ich künftig nur noch mit Namen der Altpartei- Freßnapfbonzen unterschreiben , da hab ich ´ne gute Auswahl.

Gravatar: Müller Milch

Was immer Weber sagt, es ist immer pro-Establishment und anti-Bürger, anti-Freiheit, anti-Internet. Dieser Mann ist unerträglich, absolut unerträglich. Dieser Mann ist eine reine Lobbyisten-Marionette.

Gravatar: Schnully

Das wird Lustig , wenn Sänger ,Schauspieler usw. mit ihren Echtnamen posten , auftreten usw . Gleiche Pflicht für alle !
Oder will Weber das andere Gleicher sein dürfen als Normalos

Gravatar: Werner

Ein Glück dass dieser karrieregeile Weber in Deutschland und Europa nicht an die Macht kommt. Der Spitzenkandidat von den Neu-Kommunisten CDU/CSU, für die Europa-Wahl, die von der Merkel auf Stasikurs gebracht wurden, würde sonst alle und alles überwachen lassen und die europäische Diktatur noch weiter ausbauen.

Gravatar: harald44

Eben das ist typisch für die BRD-Blockparteien. Immer dann, wenn ihnen unangenehm größer werdende rechte Parteien auf den Pelz zu rücken drohen, schreien sie nach neuen Verboten. Immer natürlich unter dem Deckmäntelchen, "ja nur böses verhindern zu wollen".
Von mir werden etwa siebzig Prozent meiner Blogs von einem - leider - angesehenen Internetmagazin zensiert. Aber in keinem dieser Blogs tauchte das Wort "Haß" oder "hassen" auch nur ein einzigesmal auf.
Und übrigens: Wenn ich z. B. Homosexuelle ob ihrer widernatürlichen Sodomie ablehne, hat das mit Haß nicht das geringste zu tun.

Gravatar: Hartwig

Zitat: "Der Christsoziale sagte in einem TV-Duell mit seinem sozialdemokratischen Herausforderer Frans Timmermanns, auf diese Weise könnten »Hass und Hetze im Internet« unterbunden werden. [...]"

1. Meinen strengen Kriterien nach ist dieser Mann kein Christ, sondern ein Feind aller Christen.

2. Menschen, die sich gegen die Diktatoren Weber und Timmermans wehren wollen, sollen also verfolgt werden und kriminalisiert.

3. Soll er nur machen. Dann wäre es das Ende vom Gesichtsbuch (Facebook). Im Gegensatz zu meinen Gegnern, die mich verfolgen und am Liebsten töten würden, kann ich mich zusammenreißen und Disziplin ist mir nicht fremd.

Meine Kritik an diesen Vaterlandsverrätern bleibt weiter bestehen. Sie unabhängig vom Medium.

4. Die sollen nur so weitermachen, diese Verblendeten. Sie machen genau das, was sie anderen vorwerfen: Hass und Hetze gegen frei denkende Menschen.

Entsetzlich, dieser Verrat an Europa. Von Parteien, von denen man es nie erwartet hätte.

Timmermans und Weber wollen ganz Europa, von Lissabon bis zu den Baltischen Staaten, von Schweden bis nach Italien mit muslimischen Männern vollstopfen, um die Nationen ZU ZERSTÖREN, diese Geisteskranken. Das ist Rassismus und Haß pur, gegen die autochthone Bevölkerung.

Gravatar: Sigmund Westerwick

Öffentliche Selbstzensur gewünscht

Der Herr Weber entwickelt sich zu einem ernst zu nehmenden konkurrenten zum Heiko Maas, was Zensur und Enschränkung der Meinungsfreiheit angeht.

Eine Offenlegung des eigenen Namens im Internet dient zunächst einmal dazu, den unbedarften Nutzer eine Selbstzensur aufzuerlegen.
Im Sinne der Chancengleichheit müssten aber Lobbyisten dann ihren Auftraggeber angeben, oder auch ihren Arbeitgeber, wenn zB. ein katholischer Priester die Pädiphilen Bischöfe verteidigt.
Das wird natürlich alles nicht passieren, da ist dann von staatstragen Interessen oder Schutz der Person die Rede, wie zB. bei Öffentlichkeitsfahndungen schon mal eine Personenbeschreibung oder ein Foto fehlt, um die Privatsphäre des Gesuchten zu schützen.

Damit wären wir auf den Punkt gekommen:
Jeder potentielle Verbrecher hat mehr Rechte, als ein unbescholtener Bürger haben soll, der lediglich seine Meinung im Internet veröffentlicht.

Das ist zumindest zu kurz gedacht, wenn denn überhaupt gedacht wurde und völlig unakzeptabel, solange DDR 2.0 noch nicht umgesetzt ist.

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang