Artikel in »chrismon« sorgt für Streit

Evangelisches Magazin gegen Werbeverbot für Abtreibungen

Obwohl das fünfte biblische Gebot heißt »Du sollst nicht töten«, hat eine Chefredakteurin des von der EKD geförderten Magazins »chrismon« kein Problem mit der Werbung für die Tötung ungeborener Kinder. Ursula Ott fordert darin, das Werbeverbot abzuschaffen.

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Ein Artikel der Chefredakteurin des evangelischen Monatsmagazins »chrismon«, Ursula Ott, sorgt derzeit unter Mitgliedern der evangelischen Kirche für Aufregung. Diese fordert darin, das im Strafgesetzbuch unter Paragraph 129a enthaltene Werbeverbot für die Tötung von ungeborenen Kindern abzuschaffen.

Ott erklärt darin, wer über Abtreibungen informieren wolle, dürfe nicht länger drangsaliert werden. »Bitte nicht auf die Regierungsbildung warten. SPD, FDP, Grüne, Linke – wir zählen auf euch. Und falls es Neuwahlen geben sollte – wir merken uns, wer etwas getan hat für uns Frauen und wer nicht«, schreibt sie weiter.

 Wenn sie in eine neue Stadt ziehe, suche sie als Erstes eine gute Frauenärztin, erläutert Ott. Dabei stelle für sie sich folgende Fragen: »Interessiert sie sich nicht nur für meine Eierstöcke, sondern für mein Leben als Gesamtkunstwerk? Hilft sie mir im Notfall? Ein Notfall kann eine ungewollte Schwangerschaft sein.«

»chrismon« zählt zum Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP). Zu den vier Herausgebern gehören der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, und seine Stellvertreterin, die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus. Die EKD subventioniert »chrismon« mit jährlich vier Millionen Euro.

Kritik an Ottl kommt vom Vorsitzenden der Konferenz Bekennender Gemeinschaften, Ulrich Rüß. Dieser betont, Werbung für eine Abtreibung ist unvereinbar mit dem christlichen Glauben. Sie sei letztlich auch Werbung zum Übertreten des 5. Gebots »Du sollst nicht töten«.

Rüß appelliert daher: »Wir fordern die EKD auf, sich von dem Artikel der Chefredakteurin von chrismon zu distanzieren und sich zum Anwalt der vielen ungeborenen Kinder zu machen.« Doch die scheint daran nicht im Geringsten zu denken, denn zu anderen Themen oft schnell präsent, herrscht dazu weiter Schweigen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Heike

@ Ede Wachsam

Sie sprechen von "Babys abtreiben"

Das ist unmöglich, wo kein Baby ist, kann man auch keines abtreiben. Sie meinten wohl, Schwangerschaftsgewebe, Embryonen, Föten würden abgetrieben?

Gravatar: Ede Wachsam

@Ernst
Wenn ich Sie richtig verstanden habe, störte es sie, dass der Pfarrer über seine Erlebnisse als Großwildjäger von der Kanzel herunter geredet hat. Nun, ich selbst würde eine Kirche oder Gemeinde sofort und auf der Stelle verlassen, der von etwas anderem da vorne redet als von Gottes Wort, seinem Sohn, von Gottes Liebe und Gnade und davon dass wir von unseren bösen Wegen umkehren müssen, wenn wir eine Zukunft haben möchten. Dies allein ist die Aufgabe einer Predigt, einer Bibelstunde und/oder eines Erfahrungsberichtes mit dem lebendigen Gott. Die evang. Kirche ist bereits so entstellt und politisch versifft, dass viele der Pfarrer nur noch ihren politischen meist grün/roten Sermon ablassen und damit zum kommenden Kirchenleerstand beitragen und sogar den Ast auf dem sie sitzen selbst absägen. Da hat es z.B. am 28.2.2017 beim Karneval in Lörrach der Pfarrer Dr. Thorsten Becker, der sich als Teufel verkleidet hatte fertig gebracht, folgende öffentliche Aussage zu tätigen: " Die AfD ist der Abschaum von Deutschland !" Was haben solche Leute auf einer Kanzel zu suchen, Leute welche ohne Sinn und Verstand ca. 12 Millionen Menschen beleidigen, welche gerade die AfD, der einzigen noch wirklich demokratischen Partei, in freier demokratischer Ordnung ihre Stimme gaben? Die Frage ist daher zu stellen, wer da der eigentliche Abschaum ist?

Noch ein Wort zur Jagd im Allgemeinen. Wenn die Jagd wie wir sie hier kennen gesetzestreu und waidgerecht, zum Schutz des Waldes und der gesunden Natur vor übermäßem Schaden durch die Pflanzenäser ausgeübt wird, auch weil die natürliche Auslese wegen dem Fehlen der großen Raubtiere nicht mehr gegeben ist, fällt dies nicht unter Mord, sondern unter Töten. Außerdem wird das Fleisch ja nicht verludern sondern es wird gegessen. Ein guter Jäger wird immer Achtung vor dem Leben der zu bejagenden Tiere bewahren und niemals auf ein Tier aus reiner Mordlust, oder es nur wegen seiner Trophäe abschießen. Insofern ist da jeder seinem eigenen Gewissen darüber verantwortlich.
Mit besten Grüßen
Ede Wachsam

Gravatar: Ede Wachsam

@Günter Schlag
Vielen Dank für den Link, aber diese Petition hatte ich bereits gestern unterzeichnet, ich bekam sie über einen Newsletter.

Gravatar: Ernst

@Tacheles, freue mich ganz gewaltig mit Ihnen.

Gravatar: Gassenreh

Die naive Propagierung des Schwangerschaftsabbruchs vergisst, dass nicht nur das Ungeborene stirbt, sondern dass bei den jeweiligen Frauen komplexe Regelsysteme abrupt abgebrochen werden, mit der Gefahr der Instabilität und des Überschießens, also der damit möglichen vielfältigen Gesundheitsbeeinträchtigungen für die Frauen.
[siehe auch „Es trifft Frauen und Kinder zuerst – Wie der Genderismus krank machen kann““, Verlag Logos Editions, Ansbach, 2015: ISBN 978-3-945818-01-5

Gravatar: Duffy

Die Kirchen tragen sich gerade selbst zu Grabe. Um unseren christlichen Glauben zu leben, brauchen wir diese käufliche Lügenbrut nicht. Ich fordere ernsthaft, Religion aus dem öffentlichen Leben zu verbannen. Kirchen und Moscheen schließen, "Religionsfreiheit" abschaffen, alles abschaffen, was von einigen Gruppen zur Religionsausübung eingefordert wird, aber nicht vom Grundgesetz gedeckt ist. Religion darf nicht als Mittel glaubensferner Indoktrination mißbraucht werden, wie die Kirchen es gerade tun. Empfängnisverhütung ist die eine Sache, Abtreibung eine völlig andere. Sobald Eizelle und Samenzelle miteinander verschmolzen sind und die Zellteilung beginnt, ist neues Leben entstanden. Dieses Leben zu beenden ist Mord, schlicht und eindeutig. Wenn die Kirchen dies nach zweitausend Jahren christlicher Lehre vergessen haben, ist ihre Daseinsberechtigung vorbei.

Gravatar: Ali Schwarzer

Ob auf dem Altar oder auf dem Parkett, so lange das rotgrünbraune Personal zwecksteuerfinanziert, allabendlich und mit notorischer Selbstbeweihräucherung und Eitelkeit seine rotgrünbraunen Tänzchen in Diensten des öffentlich - rechtlichen Infotainments hinlegt, so lange wird das mit solchen Werbeverboten nichts werden.

http://www.freiewelt.net/blog/vermischtes-vom-19-november-2015-10064421/

Gravatar: Ernst

«Wird ein Tier aus reiner Lust am Töten erschossen
(Beispiel Großwildjagd ohne Not, nur aus Eigennutz,
Arroganz und Stolz), ist dies (…) ein klarer Verstoß gegen
das 5.Gebot und damit Mord, den Gott nicht ungestraft
lassen wird.»
Lieber @Ede Wachmann (08.01.2018, 14:46 h), ich
danke Ihnen für Ihren hervorragenden Leserbrief, den ich
nicht nur aufmerksam gelesen, sondern u.a. des o.a. Zitats wegen stark verinnerlicht habe. Ich war passionierter Jäger (so idiotisch, dass sogar mein Schlaf-
zug grün sein musste). Heute stehe ich der Jagd leiden-
schaftslos gegenüber. Der nach meinem Dafühalten beste
landeskirchliche Pastor in unserem Vaterland, Pastor
Olaf Latzel, St. Martini Bremen, ist Jäger. Er verkündet
dann und wann Jagderlebnisse von der Kanzel. So
berichtete er in einer Predigt geradezu bewegt über sein Jagderlebnis in Namibia. Ich musste weghören, so
peinlich war mir das. Ich denke, seine Jagderlebnisse
sollte er am Jägerstammtisch erzählen. Ich möchte mit
meinem Leserbrief nur erreichen, dass ihn Ede Wach-
manns Sicht über "Großwildjagd ohne Not" irgendwie
erreicht. Ich mag ihm das nicht schreiben, habe Hem-
mungen.
Im Übrigen möchte ich bemerken, dass meiner Meinung nach linke Frauen zusammen mit Bedford-Strohm die evangelische Kirche kaputtmachen.

Gravatar: egon samu

Auch die EKD arbeitet am Genozid des deutschen Volkes.
Geburten zu verhindern ist Völkermord.

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