Kirchenvertreter tanzen auf dem "Trau dich"-Wagen, vom "Marsch für das Leben" halten sie sich fern

Evangelische Kirche: Lieber Christopher Street-Day als Lebensschutz-Demo?

Auf dem Christopher Street-Day tanzen Vertreter der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg jubelnd auf einem eigenen "Trau dich"-Wagen, vom (Schweige-)Marsch für das Leben halten sie sich fern. Über die Modehochzeit der Berliner Kirchenkreise

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Wummernde Techno-Bässe, geschminkte Menschen, die Konfetti werfen, dazwischen zwei homosexuelle Pfarrer mit Eheringen. Der Berliner Superintendent Bertold Höcker hat sich eine rosa Federboa umgelegt und schneidet zusammen mit der türkischen Anwältin Seyran Ateş eine Hochzeitstorte im Regenbogen-Design an. Die Schriftzüge "Trau Dich" und "#Trauungfueralle in unseren Kirchen" stehen auf dem Wagen mit der Nummer 43, auf dem die Feiernden tanzen und rufen. Die evangelische Kirche hat sich dieses Jahr endlich auch getraut und einen eigenen Festwagen zur Berliner Homo-Parade Christopher Street-Day geschickt. Die ursprüngliche Idee, zusätzlich Gleitgel und Kondome mit aufgdruckten Sinnsprüchen Martin Luthers an die Menge zu verteilen, hatte die Kirchenleitung noch rechtzeitig verworfen. Kirchenmann Bertolt Höcker sieht in dem Einsatz trotzdem "ein gewaltiges Stück Toleranz". Dennoch sei es für die CSD-Teilnehmer schwierig gewesen, "in dem bunten Treiben aus Glitzer, Alkohol, lauter Musik und später auch noch Gewitter, die Zeichen der Kirche wahrzunehmen", vermerkt die Internetseite der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO).

Auch ohne ablenkenden Pomp und Glitter des CSD ist es heutzutage schwer bis unmöglich, die Zeichen der voll auf Staatslinie getrimmten evangelischen Kirche und ihre Auffassung vom christlichen Glauben zu erkennen. Wie weit ihr Kuschelkurs mit dem politisch-korrekten Zeitgeist geht, erwies sich spätestens beim Umgang mit dem "Marsch für das Leben". Diese regelmäßig vom Bundesverband Lebensrecht organisierte Demonstration mit diesjährlich 7500 Teilnehmern erinnerte mit einem Schweigemarsch an die in Deutschland weit über 100.00-fache Tötung von Kindern im Mutterleib durch Abtreibung. Das ficht die EKBO, deren Vertreter man noch sechs Wochen zuvor im Feierrausch auf dem CSD beobachten konnte, allerdings nicht weiter an. Eine Teilnahme an dieser von einem zutiefst christlichen Anliegen geleiteten Demonstration scheint der EKBO-Leitung peinlich zu sein. Die Teilnahmeverweigerung verpackt deren Sprecher, Christoph Heil, in wohlfeile Worte über die "ergebnisoffene Schwangerenkonfliktberatung", die man unterstütze. Das berühmt-berüchtigte feministische Motto "Mein Bauch gehört mir" mit Kollateralschaden Tod, regelmäßig in aggressiver Weise von linken Gegendemonstranten skandiert, scheint für die EKBO folgerichtig in Ordnung zu gehen. Sie stehen damit nicht allein, aber eben nur auf der anderen Seite.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: R. Avis

Eine Gesellschaft im Delirium.
Aus dem Mittelalter sind diese Umzüge bekannt, die Flagellanten, die sich mit ihren eigenen Peitschen blutig schlugen ("Deutschland verrecke"), in der Hoffnung auf Belohnung im Jenseits. Ähnliches gibt und gab es in allen Kulturen, es gehört leider zum Bausatz "homo sapiens" dazu: es gibt keine Art von hysterischem Wahn, in den sich eine Gruppe Menschen nicht hineinsteigern kann. Wenn daraus dann ein Massenphänomen wird, gibt es spätestens nach zwölf Jahren ein gruseliges Erwachen, und viele, viele Tote.

Gravatar: Thomas Waibel

Die "Kirchen, wie auch die "C"DU/"C"SU, haben schon längst die christlichen Werte über Bord geworfen, sollten sie diese jemals gehabt haben.

Reinhard Marx könnte in einem Festwagen beim "Christopher Street-Day " mitfahren, um danach von den Medien als liberaler und weltoffener Kirchenmann gelobt zu werden.

Gravatar: Tom

Und wenn sie nicht gestorben sind , dann feiern sie womöglich bald mit Seilers Tochter Hochzeit, denn LIEBHERR stellt nicht nur Kühlschränke her.

Gravatar: HAJO

Die sind doch zu einem Teil selbst vom anderen Ufer und interessieren sich für Kinder, da wäre es doch langsam richtig die Wahrheit an`s Tageslicht zu lassen und mitzulaufen, denn ihre Glaubwürdigkeit haben sie doch längst verspielt und das sagt einer, der schon in seiner Kindheit solche Versuche erfolgreich abgewehrt hat, von solchen verkommenen und niederträchtigen Glaubensverkündern.

Gravatar: Hetero

Elendige evangelische Kirche. Das ist nicht mehr zu
fassen.Schade, dass man nicht öfter austreten kann.

Gravatar: Kai-Uwe

Nun bin ich aber überrascht. Das Verbiegen gehört doch in diesen Kreisen zur Kultur. Denken wir doch einmal an Hans Meiser unseren vielgeliebten Stiefelputzer und Antisemiten. Da hätten wir in jüngeren Zeiten die Herren Manfred Stolpe, bekannt auch unter dem Namen IM Sekretär oder auch der Joachim der Gauck unser lieber IM Larve. Und nicht zu vergessen die Pastorentochter Angela Merkel unsere liebe IM Erika. Das paßt doch alles zusammen. Und nachdem sie alle den Massenmörder Obama, sorry den Friedensnobelpreisträger Obama in den Allerwertesten gekrochen sind erwarten sie das die Pfaffen das bei Ihnen auch machen. Und die sind dazu nur allzugern bereit. Da werden die Christlichen Werte dann mal ganz schnell zu Grabe getragen. Die Regenbogenfahne geschwenkt und dem Staat gedankt das er den Ablasshandel durch Zwangseinzug der Kirchensteuer so trefflich organisiert hat. Auf das sie weiter Wein saufen und mit Kindern spielen können.

Gravatar: Herbert

Wundert mich , dass die katholische Kirche noch nicht im
Festwagen beim "Christopher Street-Day " sich beteiligt. Würde doch ganz gut ins Kalkül passen.

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