Höhere Verbraucherpreise erwartet

EU will Plastiksteuer einführen

Die EU will eine Plastiksteuer auf alle nicht wiederverwertbare Kunststoffe einführen. Das betrifft vor allem Getränke in PET-Flaschen. Die Preise für die Verbraucher werden dadurch in die Höhe schnellen.

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Der Großteil der Getränke wird schon lange in PET-Flaschen abgefüllt und zum Verkauf angeboten. Sie sind leichter als Glasflaschen und umfassen so gut wie alle gängigen Größen. Selbst das erhöhte Flaschenpfand von 0,25 Euro pro Flasche gegenüber 0,08 Euro bei gläsernen Bierflaschen oder 0,15 Euro bei Limonadeflaschen aus Glas konnte nichts an dem Anstieg der PET-Flasche ändern. Ein gravierender Nachteil der Kunststoffflasche wurde allerdings lange ausgeblendet. Im Gegensatz zu Glasflaschen, die komplett wiederverwertbar sind, ist dies bei den PET-Flaschen nicht oder nur bedingt möglich.

Die EU hat jetzt entschieden, dass eine Plastiksteuer auf alle nicht verwertbaren Kunststoffe eingeführt wird. Diese soll direkt bei den Plastikherstellern erhoben werden, die die Zusatzkosten direkt an die Verbraucher weiterbelasten dürfen. Deutlich erhöhte Verbraucherpreise werden dann die Folge dieser neuen Steuer sein.

Kritik kommt direkt vom Bund der Steuerzahler. Aber nicht etwa, weil die Bürger einmal mehr geschröpft werden sollen. Die Kritik des Verbandspräsidenten Reiner Holznagel entzündet sich daran, dass zwar die einzelnen Mitgliedsländer der EU die Steuern eintreiben sollten, das Geld aber nicht in die Staatshaushalte einfließen soll, sondern voll umfänglich in den EU-Haushalt gespült werden soll. Damit, so Holznagel, drohe der Verlust der Kostenkontrolle durch die Mitgliedstaaten.

Für die Grünen reicht dieser neue Griff in den Geldbeutel des Bürgers noch lange nicht aus. Dem Grünen-Haushaltsexperte Rasmus Andresen schweben, wie es in einem Beitrag der Morgenpost heißt, noch weitere Möglichkeiten des Schröpfens vor: neben der Plastiksteuer will er eine neue Digitalsteuer und eine Carbon Border Tax. Die Einnahmen aus diesen Steuern sollen nicht an die Mitgliedsstaaten gehen, sondern samt und sonders in den EU-Haushalt fließen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: die Vernunft

Der Grundfehler des ganzen Systems ist, das der Bewohner/ Verbraucher die Müllgebühr bezahlt, und damit die umweltschonenden Bewohner von den sorglosen "alles egal" Verbrauchern mitbestraft werden.

Es muß nach einer Übergangszeit von bis zu 2 Jahren doch möglich sein, das die Müllgebühren vollständig auf die Erzeuger/ Produkte beim Kauf umzulegen. Das heißt, Produkte werden schon bei der Konstruktion/ Herstellung auf den Preis ihrer künftigen Entsorgung bewertet, und dieser Preis wird beim Kauf an die Entsorger weitergeleitet. Die Müllgebühren werden abgeschafft!

Wer also Getränke in Glasflaschen auft, muß preislich belohnt werden. Wer ein wenig haltbares Produkt kauft, muß bald ein neues kaufen, und wird damit gezwungen, schon schon den neuen Preis für dessen Entsorgung zu bezahlen. Natürlich müsste eine unabhängige Stelle für die Festsetzung der Preise für die Entsorgung (Aufspaltung/ Wiederverwendung der Rohstoffe) auf wissenschaftlicher Basis geschaffen werden.

Gravatar: Zack

Das war schon früher so, wenn irgendein Raubritter im Mittelalter Geld brauchte, erfand er eine neue Steuer.
Auch heute arbeiten die Raubritter noch so ...
Sie haben offensichtlich nichts dazugelernt!
Eingebildet und ohne Einfälle!

Gravatar: Hans-Peter Klein

Wie will man denn sonst der Plastik-Vermüllung Herr werden?
Ich sehe eine Parallele zu den Tabakwaren. Da ging es auch nicht anders, als durch drastische Maßnahmen die ganz offensichtlichen negativen Folgen für den Einzelnen wie die Gesellschaft einzudämmen.
MfG, HPK

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