Merkel-Parteikollege tituliert Chinesen als »Schlitzaugen«

EU-Kommissar Oettinger nach Verbalentgleisung in der Kritik

Der EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) steht wieder einmal aufgrund äußerst zweifelhafter Äußerungen in der Kritik. In einer Rede am 26. Oktober bezeichnete er Chinesen diskreditierend als »Schlitzaugen«. Merkel hat weiterhin volles Vertrauen in Oettinger.

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Oettinger hatte auf dem 27. »EuropAbend« des AGA Unternehmensverbandes in Hamburg eine Rede gehalten. Im Vorlauf seiner Rede und im weiteren Verlauf dieser Rede verstieg er sich zu zahlreichen Äußerungen, die jenseits des guten Geschmacks anzusiedeln sind. Chinesen bezeichnete er nach Aussagen des Verlegers Sebastian Marquardt, der die Rede mitgeschnitten hatte, als »Schlitzohren« und »Schlitzaugen«. Auch die Zusammensetzung der Gruppe bewertet Oettinger auf seine ganz eigene Art: »Neun Männer, eine Partei. Keine Demokratie, keine Frauenquote, keine Frau - folgerichtig!« Diese Äußerungen wurden von dem Auditorium mit zustimmenden Gelächter honoriert.

Die »Junge Freiheit« geht in ihrem Zeitungsbericht »Scharfe Kritik an Oettinger nach „Schlitzaugen“-Rede« noch detaillierter auf die Oettinger-Rede ein. Dort heißt es, dass Oettinger zum Schluss seiner Ausführungen über die deutsche Politik hergezogen sei. »Die deutsche Tagesordnung mit Mütterrente, Mindestrente, Rente mit 63, Betreuungsgeld, der komischen Maut – die aber nicht kommen wird –, bald noch mit der Pflicht-Homoehe, wenn sie eingeführt wird. Die deutsche Tagesordnung genügt meiner Erwartung an deutsche Verantwortung in keiner Form.« Auch diese Worte sollen wieder mit lautem Lachen und Applaus im Saal honoriert worden sein.

Nach Bekanntwerden der Rede und den damit einhergehenden Vorwürfen versuchte Oettinger sich zur Wehr zu setzen. Man müsse den Gesamtzusammenhang der Äußerungen sehen. Das Wort »Schlitzaugen« sei lediglich eine »etwas saloppe Äußerung« gewesen. Sie sei in keiner Weise respektlos gegen China gemeint gewesen. Auch seine Parteichefin Merkel nahm keinen Anstoß an den Worten Oettingers. Sie ließ verlauten, dass sie weiterhin selbstverständlich volles Vertrauen in Oettinger habe.

Zum Jahreswechsel wird Oettinger in die EU-Kommission wechseln und das Haushaltsressort übernehmen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: H.Roth

Wäre er nicht unfähig, wäre er nie nach Brüssel versetzt worden. Sogar in China sollte es inzwischen bekannt sein, dass die Kommissare der EU nicht mehr alle Porzellantassen in ihren Schränken haben.

Gravatar: Gernot Radtke

Der Mann hat echt was drauf. Warum nicht auch Bundespräsident? Wer Schuhcreme und ‚Chlitzaugen‘ kann, kann auch Bundespräsident, der, so sagt man, allein durch das Wort und dessen Macht wirke. Mit Oettinger sollten die Bundesblockflöten nun einen würdigen Gauck-Nachfolger gefunden haben, einer, der sich die Haare auf den Zähnen mit Schuhcreme zu scheiteln versteht. Bundespräsident Oettinger und Bundeskanzlerin Merkel - paßt doch fantastisch zusammen! Besser läßt sich ein geistig inzwischen völlig derangiertes Deutschland nach innen wie nach außen personell überhaupt nicht besetzen.

Gravatar: Karin Weber

Man könnte jetzt ganz ketzerisch fragen: "Hatte Oette ein Oette zuviel getrunken?"

Gravatar: Otto nagel

Das wirkliche "Schlitzohr" hat gesprochen ! How !

Gravatar: K Becker

Öttinger steht vertretend
für, Deutschland und Europa.
Keine Worte!

Gravatar: Dr. Wolfgang Stammberger

Merkel hat volles vertrauen zu Öttinger. Wen wundert es? Denn bei ihrer Politik hat siees betimmt nötig, noch alle 100%-Treuen um sich zu scharen, ganz gleich, in welche Fettnäpfchen diese treten. Und wer gegen Chinesen oder gar gege´n Russland hetzt ist bei ihr sowieseo hoch im Kurs. Und Öttinger als möglicher EU-Vize ist auch nur konsequent. Der Passt sehr gut in dieses Amt in dieser EU

Gravatar: Karin Weber

Es ist ganz sicher nicht Stil der Chinesen, diesen Oettinger im Gegenzug als das zu bezeichnen, was er wirklich ist.

Uns Deutschen/Europäern widerspiegelt dieses Verhalten nur, was für eine Mischpoke dort an den Schalthebeln sitzt. Ernüchternd, aber das haben wir eigentlich schon vorher gewusst. Wenn Schulz von "europäischen Werten" spricht, meint er sicherlich genau das.

[Gekürzt. Die Red.]

Gravatar: Kurt

Frau Merkel hat also auch weiterhin volles Vertrauen in Herrn Oettinger, und Herr Kleber warnt vor zuviel "political correctness".

Ach wie schön, dass der Begriff "Schlitzaugen" nicht von Frau Petry ausgesprochen wurde. Das wäre doch dann gleich eine Talkshow bei Frau Will oder Maischberger wert.

Diese Verlogenheit stinkt zum Himmel.

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