Juncker lernt es nicht mehr

EU-Beitrittsgespräche mit der Türkei sollen fortgesetzt werden

Trotz weltweiter Kritik am türkischen Alleinherrscher Erdogan, der seinen Staat kontinuierlich in eine Diktatürkei umwandelt, hält EU-Kommissionspräsident Juncker an einer Fortsetzung der Beitragsgespräche zur EU mit der Türkei fest. Parallel soll über eine Ausweitung der Zollunion verhandelt werden.

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EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker will trotz des angespannten Verhältnisses zwischen der EU und Erdogan sowie der weltweit geäußerten Kritik am türkischen Alleinherrscher an den Beitrittsverhandlungen zwischen der EU und der Türkei festhalten. Es sei trotz der von Erdogan verfolgten Zerstörung der demokratischen Strukturen in der Türkei ein Fehler, die Beitrittsgespräche abzubrechen, sagte Juncker dem ARD-Europastudio in Brüssel. Man sei in vielen Dingen unterschiedlicher Meinung, noch sei aber das Tischtuch nicht zerschnitten.

Nach dem »Putschversuch« im Vorjahr und der vom Erdogan-Regime eingeleiteten Verfolgungsmaßnahmen gegen die Opposition, Journalisten, Polizisten, Soldaten, Anwälte und Kritiker hatte die EU beschlossen, die Beitrittsgespräche zunächst ruhen zu lassen. Allerdings, so wurde die Aussage gleich wieder relativiert, gelte das nur für die Beitragsinhalte, die noch nicht thematisiert wurden. Über die bereits zuvor angesprochenen Themen, die aber noch nicht final ausgearbeitet wurden, würde selbstverständlich weiter gesprochen werden. Zu diesen Bereichen gehören auch die Verhandlungen über eine Ausweitung der Zollunion. Diese Gespräche sollten, so eine Empfehlung der EU-Kommission, auf jeden Fall weitergeführt werden. 

So lange die Beitrittsgespräche zwischen der EU und der Türkei nicht gestoppt werden, hat das Erdogan-Regime Anspruch auf die von der EU als Heranführungshilfe bereit gestellten 4,5 Milliarden Euro. Weil aber Erdogan auf dem besten Wege ist, die Türkische Republik in einen zentralistischen »Führerstaat« zu verwandeln, hält die EU bisher einen Teil des Geldes zurück. Den will Erdogan aber gerne haben. Also pöbelt, meckert und droht er immer weiter. Und Juncker lässt zu, das mit einem solchen Mann weiter verhandelt wird.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Klaus Ermecke

Das Verhalten Junckers und der EU ist empörend, vor allem auch deswegen, weil die EU und damit vor allem auch wir so den schleichenden Völkermord der Türkei an den Kurden mitfinanzieren.

Gravatar: Hans von Atzigen

In der freien Wirtschaft kann sich eine solche Figur,
bestenfalls als Alleinunternehmer auf Zeit halten.
In einer GMBH müsste der Verwaltungsrat umgehend
einschreiten.
Der immer offensichtlicher Witzfigurenladen EU, gehört umgehend sang und klanglos aufgelöst.
Eine versoffene Type an der Spitze, nur noch Oberpeinlich.
Erwürdige Institution EU??? Das ist nur noch eine Lachnummer.

Gravatar: egon samu

Juncker soll endlich den Yücel machen...

Gravatar: adlerauge

Wann legt diesem politischen Geisterfahrer endlich einmal jemand das Handwerk? Von den jetzigen Windeiern in den westlichen Demokratien wohl kaum jemand.

Gravatar: Egon Krenz

Sprechen wir es aus,

NACH dem Wirtschaftswunder hat man Millionen Türken nach D geholt um die explosive (evtl. sogar vorrevolutionäre) Situation in der Türkei zu entschärfen. Es ging um die Natomitgliedschaft! Türkei als Vorposten.
Heute wieder.
Ob in Deutschland die Bevölkerung seit Jahrzenten an dem Problem zu kauen hat, ob Völker dabei Genozid begehen, ob sie der Islam überrennt, ob das Tausende Opfer hervorruft...
Alles egal!!!!
Hier geht es um globale Vormachtstellungen.
Da opfert eine Regierung auch die eigenen Landeskinder!

Endlich kapiert?

Gravatar: Marc Hofmann

Und der Junker zusammen mit Merkel und der EU kriechen weiter und weiter dem Islamischen Diktatur Erdogan in den Ar***....wenn die nicht aufpassen, dann kommen die dem Erdogan bei seinen Ohren und Mund wieder heraus.

Gravatar: Markus

Die Türkei gehört schon deshalb nicht in die EU, da 99% des Landes zu Asien gehören und nicht zu Europa.

Gravatar: J.Jacob

Der Pascha vom Bosporus hat die doch alle in der Tasche und Narrenfreiheit. Brüssel, Berlin sind doch nur noch Vasallen von Erdogans Gnaden, das wird sicherlich erst nach der Volkskammerwahl im September wieder richtig deutlich.

Gravatar: Gerd Schober

Aber natürlich kommt die Türkei in die EU. Das steht sowieso fest. Juncker sagt nur was Sache ist. Und der seltsame Erdogan, da bin ich mir sicher, kann auch die Todesstrafe einführen. Das wird Juncker und den rest der EU-Nomenklatur nicht stören.

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