Vorleistungsgüter um 19 Prozent teurer, Energie sogar um 105 Prozent

Erzeugerpreisindex zeigt in Deutschland Teuerungsrate um 37 Prozent an

Die von der Berliner Ampel zur Veröffentlichung freigegebene Teuerungsrate liegt in Deutschland offiziell bei knapp neun Prozent. Für eigenständig denkende Menschen ist diese offizielle Zahl natürlich Mumpitz; sie erkennen die tatsächliche Preissteigerung selbst. Und jetzt kriegen sie es auch noch schriftlich bestätigt.

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Eine kleine Begriffserläuterung vorab: Die Erzeugerpreise messen die durchschnittliche Entwicklung der Verkaufspreise einzelner Wirtschaftszweige auf der Wirtschaftsstufe der Erzeuger. Diese Erzeugerpreise gewerblicher Produkte waren im Juli 2022 um 37,2 Prozent als im Juli 2021. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, war dies der höchste Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949(!). Im Juni 2022 hatte die Veränderungsrate bei +32,7 Prozent und im Mai bei +33,6 Prozent gelegen. Im Vormonatsvergleich stiegen die Erzeugerpreise im Juli 2022 um 5,3 Prozent. Das ist ebenfalls der höchste Anstieg gegenüber dem Vormonat seit Beginn der Erhebung.

Zu den Konjunkturindikatoren gehören eine Vielzahl von Preisen. So die der Vorleistungsgüter (Anstieg um 19,1 Prozent), Investionsgüter (Anstieg um 8,0 Prozent), Gebrauchsgüter (Anstieg um 10,9 Prozent), Verbrauchsgüter (Anstieg um 16,2 Prozent) und Energie (Anstieg um 105(!) Prozent). Alle Daten beziehen sich im Vergleich zum Vorjahresmonat, hier also Juli 2022 in Relation zu Juli 2021.

Alle diese Preissteigerungen werden von den Erzeugern, also den Produzenten, letztendlich auf den Verbraucher, den Kunden, den Bürger, in Form von Verkaufspreisen weitergegeben. Es bedarf keines Studiums der höheren Mathematik, um zu erkennen, dass bei den Anstiegsraten der einzelnen oben aufgeführten Güter schwerlich die offiziell verlautbarte Preisssteigerungsrate von weniger als 9 Prozent heraus kommen kann.

Denn auch hier zeigt der Bericht eindeutige Schwerpunkte auf: Nahrungsmittel waren 21,1 Prozent teurer als im Vorjahr (+1,6 Prozent gegenüber Juni 2022). Besonders stark stiegen die Preise für Butter (+75,2 Prozent gegenüber Juli 2021). Milch und Rahm kosteten 32 Prozent mehr als im Juli 2021, gegenüber dem Vormonat Juni stiegen die Preise hier um 9,8 Prozent. Kaffee war 31,6 Prozent teurer als vor einem Jahr. Fleisch ohne Geflügel kostete 23,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor (+0,9 Prozent gegenüber Juni 2022).

Wer also von einer offiziellen Inflationsrate von unter 9 Prozent schwadroniert, versucht bewusst, den Bürger hinters Licht zu führen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Müller

Und auch hier ein Bericht, wonach die jetzige Teuerungsrate erheblich schlimmer im Vergleich zu der großen Inflation Anfang der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts ist:
https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/gro%C3%9Fe-inflations-t%C3%A4uschung-studie-erkennt-eine-weit-schlimmere-teuerung/ar-AA10Vgzs?ocid=winp0dash&pc=U599&cvid=8e33c20c5dab49ffa05d4a45221a0e05

Und wenn jetzt noch ein schwerer Winter - nach einem sehr warmen Sommer folgt meistens ein harter und kalter (russ.) Winter - dann ist die nationale Wirtschaftskrise komplett. Dann hilft dem metzgerparteiwählenden Michel auch kein zittern, schaudern und zähnekauen mehr.

Ich hoffe wenigsten, das gen Herbst und Winter erhebliche Proteste organisiert werden, damit sollte man jetzt schon mal langsam anfangen.

Gravatar: Schnully

Mich ärgert das stille umwichten von Waren . Das heist : Der Preis steigt nur gering - dafür ist weniger drin
Bei Marken Magarine z.B. 400 statt 500 Gramm oder 225 statt 250 Gramm .
Die Weizenernte soll in der EU alle Rekorde brechen und Rohöl wurde auch günstiger .
Nur bei uns kommt dank der Ampel nichts davon an

Gravatar: Frank

Je schlechter es dem Deutschen geht, desto besser für Europa, für die Welt. Aber eine Kuh kann man nicht ewig melken, irgend wann wird man sie schlachten müssen....und gefühlt ist es bald soweit...mein Dank gilt allen Arbeitscheuen, den Dummen, den Feigen, den Schweigern, den Gutgläubigen und den Menschen die ihren Kopf einfach nicht aus dem Sand ziehen können. Danke an alle Rot-Grünenwähler.

Gravatar: Michael Bloch

Vor der Bundestagswahl haben die Grünen angekündigt, im Fall der Regierungsbeteiligung Kraftstoffe, Heizen und Nahrungsmittel so stark verteuern zu wollen, dass Autofahren. Heizen und Fleischessen unattraktiv werden: der Umwelt zuliebe sollen wir darauf verzichten.
Und jetzt sind die Preise explodiert. Ich kann nur sagen: Wahlversprechen zu 100% gehalten. Warum jammern die Leute jetzt? Sie haben diese Grünen doch selber gewählt und kannten die Wahlversprechen vor der Wahl. Der Spruch "Nur die dümmsten Kälber wählen ihre Schlächer selber" trifft auf einen Teil unseres Wahlvolkes absolut zu!

Gravatar: Werner Hill

Nichts liegt unserer(?) Regierung und ihren Medien ferner, als "den Bürger hinter's Licht zu führen"!

Man muß ja dagegenrechnen, daß zum Ausgleich der Inflation die Negativzinsen abgeschafft wurden. Und dank des Basiseffekts wird die Inflationsrate in 1 Jahr bei 0% sein, wenn die Preise vom erreichten hohen Niveau nicht weiter steigen. Dann wäre doch wieder alles bestens ...

Gravatar: Karl Biehler

Diese Wahrnehmung habe ich auch beim Einkauf.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... Wer also von einer offiziellen Inflationsrate von unter 9 Prozent schwadroniert, versucht bewusst, den Bürger hinters Licht zu führen.“

Sollte dies nicht Grund genug dafür bieten, diese Regierung incl. dem Verein, welcher überwiegend aus Brüssel diktiert, unverzüglich zum dem auch aus meiner Sicht göttlichen(?) Torwächter, dem Deifi, zu schicken???

Gravatar: asisi1

Das ficht die ganzen Gutmenschen so wie so nicht an. Erstens können sie mit der Prozentrechnung nichts anfangen und zweitens, sie leben sowieso nur vom Steuergeld! Siehe Politiker, Beamte, Lehrer Richter etc. Keine dieser Gruppen tut etwas für den kleinen Mann!
Also sind diese völlig überflüssige und gutbezahlte Parasiten, welche unbedingt ausgemerzt werden müssen!

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