Weitere Argumente gegen Georg Gänsweins Darstellung

Erzbischof Vigano: Papst em. Benedikt steht unter systematischer Kontrolle

Gezielte Instrumentalisierung Papst em. Benedikts XVI. seitens seines Sekretärs Gänswein: Co-Autorenschaft zurückgenommen, weil Druck von Franziskus kam.

Foto: Pixabay, CC0
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Während die Kontroverse um die Co-Autorenschaft von Benedikt XVI. in einer Kompromisslösung aufgegangen ist [Freie Welt berichtete], wirft die Rolle Georg Gänsweins in der Geschichte immer mehr Fragen auf. Jetzt schaltete sich Erzbischof Carlo Viganò in die Diskussion ein und bezichtigt Gänswein der systematischen Kontrolle »Benedikts XVI. bereits seit Beginn seines Pontifikats.«

Die Anschuldigungen wurden in einem Brief aufgezählt, der in der italienischen Zeitung La Verità veröffentlicht wurde. Gänswein habe »gewohnheitsmäßig Informationen gefiltert, und das Recht an sich gerissen, zu entscheiden, wie viel, oder wie wenig dem Heiligen Vater mitgeteilt wird.«

Besonders brisant werden diese Anklangen im Licht der jüngsten Buch-Debatte, bei der Georg Gänswein gegenüber katholisch.de erklärt hatte, Benedikt XVI. habe nichts über die Aufmachung des Buches gewusst, dass er mit Robert Kardinal Sarah verfasst hatte, obwohl Sarah durch die Veröffentlichung des Briefwechsels mit Benedikt das Gegenteil belegen konnte.

Erzbischof Viganò brachte im Brief andere Beispiele aus der Vergangenheit an, die sein Verhältnis zum damaligen Papst betrafen.

»Im einer Audienz mit Benedikt XVI. am 4. April 2011 sagte ich zu ihm: ‚Ich nehme an, sie haben das Memorandum gesehen, das ich ihrem Sekretär gegeben habe?‘ Der Heilige Vater, in all seiner Einfachheit und Unschuld antwortete ohne Verwunderung: ‚Nein, ich habe nichts gesehen.«

Gänswein habe das Memorandum vorenthalten und dem damaligen Präfekten des päpstlichen Haushaltes erklärt: »Msgr. Viganò ist die letzte Person, die an Papst Benedikt herankommen kann.«

Gänswein habe – so Viganò – auch eine Distanz zwischen Benedikt und seiner Sekretärin Ingrid Stampa gefördert, sowie von seinem vormaligen Sekretär Msgr. Josef Clemens.

Viganò entschied sich, diese Details an die Presse zu geben, als Antwort auf die verleumdenden Kommentare Gänsweins gegen Kardinal Sarah, die für Viganò: »eine sensationshaschende und verleumderische Unterstellung gegen den höchstverehrten Kardinal Robert Sarah darstellen, die sofort von demselben widerlegt werden konnten.«

Viganòs Argumente gehen demnach mit der These Antonio Soccis einher [Freie Welt berichtete], die besagt, dass Papst Franziskus – nach einem Wutausbruch im Vatikan – Gänswein befohlen habe, die Co-Autorschaft Benedikts XVI. zu bestreiten, weil ihm das Argument ein Dorn im Auge war.

(jb)

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Karl Napp

Sic transit gloria sanctissimae ecclesia catholicae. Gottseidank sind wir aus diesem Verein ausgetreten, nachdem ein argentinischer Kommunist auf den Stuhl Petri gehoben wurde.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Jetzt schaltete sich Erzbischof Carlo Viganò in die Diskussion ein und bezichtigt Gänswein der systematischen Kontrolle »Benedikts XVI. bereits seit Beginn seines Pontifikats.«“ ...

Wird allein nicht schon ´daraus` deutlich, dass auch der Franzi seine ´eigene` Stasi hat
https://www.deutschlandfunk.de/vatikan-mafia-und-stasi.724.de.html?dram:article_id=250693
und unsere(?) Göttin(?) „im Jesuiten Jorge Bergoglio einen Verbündeten und eine moralische Stütze für ihre Politik“ ausmachte???
https://www.zeit.de/2017/26/angela-merkel-papst-franziskus-vatikan

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