Nächste »Baustelle« für Selenskij und seine Soldaten

Erste russische Einheiten erreichen Stadtgrenze von Kupiansk

Kupiansk ist eine Stadt im Osten der ukrainischen Oblast Kharkov und hatte vor dem 2014 ausgebrochenen Krieg im Donbas etwa 30.000 Einwohnern. Nach Kharkov ist Kupiansk der zweitgrößte Eisenbahnknotenpunkt der Oblast, also von großer strategischer Bedeutung. Nun haben die ersten russischen Einheiten die Stadtgrenze von Kupiansk erreicht.

Foto: Russisches Militär
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Die schlechten Nachrichten für Selenskij entlang der Hauptkampflinie im Donbas nehmen kein Ende. Kaum lässt der Druck der russischen Armee an einem Punkt etwas nach, brennt es an anderer Stelle lichterloh. In den vergangenen Tagen hatte die russische Militärführung die Offensivbemühungen südwestlich von Donezk deutlich zurückgefahren, schlägt dafür seit 48 Stunden massiv im Raum Kupiansk zu. Die ersten russischen Vorauskommandos haben die nordöstliche Stadtgrenze der einst von 30.000 Menschen bewohnten Stadt erreicht, aus Südosten nähern sich von Ivanivka über Pishchane entlang der Nationalstraße 26 weitere russische Verbände, bestehend aus Infanterie, schwerer Infanterie und motorisierter Infanterie. In Svatove, etwa 10 Kilometer hinter der Frontlinie, steht sogar die 4. Panzerbrigade der russischen Armee bereit, um der Offensive gegebenenfalls noch einmal den entsprechenden »Nachdruck« verleihen zu können.

So richtig gut sieht es für Selenskij auch nicht östlich des Doppelzentrums Slowiansk - Kramatorsk aus. Hier rückt russische Infanterie auf Zarichne, Bilohovka und auch weiter gegen Tschassiw Yar vor. Ansonsten bleibt die Hauptkampflinie weitgehend unverändert und auch das Geschehen ähnelt sich wie in den Tagen und Wochen zuvor: die russische Infanterie macht an allen Abschnitten Druck auf Selenskijs Soldaten, mal stärker, mal weniger stark. Eine möglicherweise wichtige Änderung zeigt sich etwas weiter hinter der Hauptkampflinie und wird auch nur auf strategischen Karten aktuell deutlich: die russische Armee hat damit begonnen, an Schwerpunkten im näheren Hinterland zur Front Verbände mit gepanzerten Fahrzeugen und sogar reine Kampfpanzer-Verbände bereit zu stellen. Diese waren bisher entweder auf der Krim, im Großraum Rostow am Don oder im Raum Kursk stationiert. Jetzt stehen sie in ihren Bereitschaftsräumen nur noch etwa 15 Kilometer von der Hauptkampflinie entfernt.

Bisher hatte die russische Militärführung weitestgehend auf den Einsatz ihrer schweren Kampfpanzer verzichtet, lediglich hier und da kamen gepanzerte Truppentransporter oder andere Schützenpanzer zur Verwendung. Die Bereitstellung von kombinierten Einheiten mit schweren Kampfpanzern könnte eine neue Entwicklung entlang der Hauptkampflinie bedeuten. Und: die bisher dort stationierten Kampfpanzer vom Typ T-55 (einem Panzer aus der Frühzeit des »Kalten Krieges«) werden durch die modifizierten Kampfpanzer vom Typ T-72 ersetzt. Die aktuelle Variante, der T-72B3, ist sowohl mit einer Käfigpanzerung wie auch mit einer Reaktivpanzerung ausgerüstet. Geschosse vom Leo A1 oder auch vom Leo A2 können diese Panzerung nicht durchschlagen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Nach Kharkov ist Kupiansk der zweitgrößte Eisenbahnknotenpunkt der Oblast, also von großer strategischer Bedeutung. Nun haben die ersten russischen Einheiten die Stadtgrenze von Kupiansk erreicht.“ ...

Was schon anno 2014 zu erwarten war, da dem Westen von Anfang an klar gewesen sein ´muss´, dass "Putin reagiert" – was damals selbst von der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung erkannt wurde!
https://www.ipg-journal.de/kommentar/artikel/putin-reagiert-560/

Da sich die SPD von den auch m. E. göttlich(?) gesteuerten Amis scheinbar aber breitschlagen ließ:

Wurden die angeblichen Nowitschok-Anschläge der `Russen` im Westen deshalb etwa erfunden, um den ´Bären` entsprechend zu diskreditieren???
https://rtde.team/international/210014-guardian-skripals-wollen-nicht-zur-anhoerung-erscheinen/

Gravatar: Vasco da Gama

Frankreich: Die Partei von Frau Le Pen Rassemblement National stellt sich hinter Nato-Krieg gegen Russland
Die französische Partei Rassemblement National (RN, Nationaler Zusammenschluss) stellt sich hinter die Pläne der Nato für eine Eskalation ihres Kriegs gegen die Atommacht Russland. Dafür gibt sie ihre ambivalente taktische Kritik an Macrons Militärpolitik und ihr Wahlversprechen auf, aus der Nato auszutreten.

https://www.wsws.org/de/articles/2024/06/22/kwri-j22.html

Gravatar: Jörg L.

An die Putinhasser hier:

Bitte einen realen Grund nennen, was Putin in DE holen will.
Hier ist nichts mehr zu holen, was erstrebenswert wäre.

Der Aggressor heißt usa, begreift das endlich.

Gravatar: Michael Holz

@ "Traumidealist 21.06.2024 - 20:03"

Sie bekommen von mir den Titel "Generalfeldmarschall h.c." Das haben Sie jedoch nicht Ihrer Genialität sondern den ÖRR-Anstalten zu verdanken.

Gravatar: Oswald Jahnke

Trumps Sohn hat in Budapest bestätigt, wenn sein Vater der Präsident wird, beendet er binnen 5 Minuten diesen Krieg, wenn er den Geldhahn stoppt und damit die Partner zu Tisch zwingt.
Ich bete für ihn deshalb schon.
Und wenn ich Biden wäre würde ich das Gleiche tun und würde er nochmal Präsident.
Getreide und Mineralien würde er auch dann genug von den beiden Kriegsparteien bekommen.

Gravatar: Thomas Freund+Israels+und+Russlands

Wer von den Dummmichels glaubt, das Russland
und seine Alliierten ,warten bis die US Kolonien,
sich militärisch, mit US Waffen ,auf Steuerzahlerkosten
aufrüsten - der glaubt auch, das Sleepy Joe, der Oberbefehlshaber der US Streitkräfte ist und Kermit der Frosch,
der Eigentümer der FED.

Gravatar: Traumidealist

Das sind schlechte Nachrichten für Europa.
Russland wird weitermachen nachdem es die Ukraine erobert hat. Denen ist nicht zu trauen. Wieso stop niemanden diese Wahnsinnigen Kriegsfanatiker/Kriegstreiber Russland?! Das kann ich nicht gutheißen. Warten wir etwa bis die Russland in 3 Panzerkeilen nach Deutschland marschieren?

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

Ja mei, ... „Bisher hatte die russische Militärführung weitestgehend auf den Einsatz ihrer schweren Kampfpanzer verzichtet, lediglich hier und da kamen gepanzerte Truppentransporter oder andere Schützenpanzer zur Verwendung. Die Bereitstellung von kombinierten Einheiten mit schweren Kampfpanzern könnte eine neue Entwicklung entlang der Hauptkampflinie bedeuten. Und: die bisher dort stationierten Kampfpanzer vom Typ T-55 (einem Panzer aus der Frühzeit des »Kalten Krieges«) werden durch die modifizierten Kampfpanzer vom Typ T-72 ersetzt. Die aktuelle Variante, der T-72B3, ist sowohl mit einer Käfigpanzerung wie auch mit einer Reaktivpanzerung ausgerüstet. Geschosse vom Leo A1 oder auch vom Leo A2 können diese Panzerung nicht durchschlagen“!

Was selbst ´einem wie mir` verdeutlicht:

... Die „Ukraine verliert den Krieg“!
Auch „im US-Sicherheitsapparat herrscht die Meinung vor, dass die Ukraine ihren Krieg gegen Russland verliert und möglicherweise vor dem Zusammenbruch ihrer Armee steht. Es gibt bereits Berichte, dass einige Brigaden der ukrainischen Streitkräfte Befehle ihrer Kommandanten verweigert haben. Die Russen seien sich dieser Situation bewusst und nähmen zunehmend ausländische Truppen ins Visier, während sie gleichzeitig ukrainische Kampfeinheiten dezimierten“!!! ...
https://www.telepolis.de/features/Ukraine-Krieg-Planen-die-USA-und-die-Nato-den-Einstieg-in-den-Krieg-9703077.html

Gravatar: Petra

Ich will ja nicht nörgeln, aber: Schreiben wir doch die russischen Orte in deutscher Sprache! Gerade Deutsch eignet sich viel besser, um Städtenamen oder auch persönliche Namen aus der kyrillischen Schrift zu übertragen. Die englische Umschreibung macht es sehr umständlich und oft auch unaussprechlich. Charkow - heißt die Stadt! Und warum sollte man hier in Deutschland eine englische Transkription anwenden? Das ist Unsinn.

Gravatar: karlheinz gampe

NATO Steht für Krieg und nicht für Frieden. Krieg ist Geschäftsmodell der korrupten Altparteien und der Waffenlobby!

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