Die Mainstream-Medien nennen ihn den »Trump« Frankreichs

Éric Zemmour: Schärfster Kritiker der EU und Migration gewinnt in Frankreich an Zustimmung

Der wertekonservative Politiker und Publizist Éric Zemmour gewinnt in Frankreich immer breitere Zustimmung in der Bevölkerung. Er gilt als Kandidat für die nächste Präsidentschaftswahl und könnte Macron herausfordern.

Foto: Screenshot YouTube, Kanal Eric Zemmour
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Marine Le Pen hat in ihrem eigenen politischen Lager einen Konkurrenten bekommen. Er sei »kein politischer Gegner, sondern ein Konkurrent«, sagte sie selbst. Es geht um den wertekonservativen Politiker und Publizisten Éric Zemmour. Dieser gewinnt in Frankreich mit seinen Ideen, die jenen von Marine Le Pen sehr ähnlich sind, breite Zustimmung in der Bevölkerung.

Éric Zemmour könnte Emmanuel Macron in der Präsidentschaftswahl herausfordern. Die Chancen stehen gut, dass er einen großen Teil der Bürger für sich gewinnen kann. Denn er greift all die Themen auf, die vielen Franzosen seit langem gegen den Strich gehen. Dazu gehört die Hörigkeit in Bezug auf Brüssel und die EU. Viele Franzosen sind verärgert, dass die Vorgaben der Politikrichtungen zunehmend aus Brüssel kommen und nicht aus Paris. Ähnlich wie in Polen gibt auch in Frankreich immer mehr Bürger, die auf einen Ausstieg aus der EU oder zumindest auf eine Reform der EU hoffen. Sie wollen, dass eine französische Regierung zuerst die Interessen des französischen Volkes berücksichtigt – und nicht die Vorgaben aus der EU.

Zudem wächst die Besorgnis vor noch mehr Migration und die Angst vor einer Islamisierung Frankreichs. Kaum ein Land in Europa ist so sehr von Migration aus islamischen Ländern geprägt wie Frankreich. Das hängt auch mit den ehemaligen französischen Kolonien in Nordafrika (Marokko, Algerien, Tunesien) und Protektoraten im Nahen Osten (Libanon, Syrien) zusammen.

Weil er in Umfragen an Marine Le Pen vorbeizog und immer mehr Fans auf seine Seite zieht, bezeichnen ihn die Mainstream-Medien schon als den »Trump« Frankreichs. Besonders hervorgetan hat sich Éric Zemmour durch seine massive Islamkritik, weshalb ihm deutsche Mainstream-Medien Islamfeindlichkeit vorwerfen.

Auf einer von Marion Maréchal organisierten Veranstaltung prangert Éric Zemmour die wachsende Zensur der Mainstream-Medien und des Staates gegen Kritiker an, die darauf ausgerichtet sei »Dissidenten zu schikanieren und die einst schweigsame, jetzt gelähmte Mehrheit zu terrorisieren«.

Er sieht zwei Hauptursachen, die zur Zerstörung Frankreichs und seiner Kultur und Gesellschaft mit ihren Traditionen beitragen: Die eine sei der Markt-Universalismus, der Globalismus, der alle Strukturen einer Gesellschaft den Interessen des Marktes unterwirft. Die andere sei der wachsende Islam in Frankreich, der dadurch an Einfluss gewinne, weil große Teile der Migranten ihre Kultur der französischen überstülpen. Wörtlich sagte er: »Früher bedeutete Einwanderung, aus dem Ausland zu kommen, um seinen Kindern eine französische Zukunft zu ermöglichen. Heute kommen Einwanderer nach Frankreich, um wie in ihrem Herkunftsland weiterzuleben.«

Beide Aspekte seien totalitaristisch. Frankreich werde zwischen dem Markt-Totalitarismus und dem Islam-Totalitarismus aufgerieben. Mit diesen Ideen trifft er ins Herz all jener Franzosen, denen die französische Identität in Form von Kultur und Gesellschaft wichtig ist. Nationalstolz ist Frankreich nach wie vor sehr verbreitet. Und immer Franzosen sehen das Frankreich, mit dem sie sich ihr Leben lang identifiziert haben, im Verschwinden begriffen. Emmanuel Macron wird hierbei als Handlager der Markt-Universalisten und Werte-Liberalen gesehen, der zulässt, das beide oben genannten Totalitarismen Frankreich aufreiben.

Ob es tatsächlich zu seinen Wettrennen zwischen Emmanuel Macron und Éric Zemmour kommen wird, ist noch offen. Falls er wider Erwarten doch nicht antritt, wird er das Feld für Marine Le Pen oder Marion Maréchal bereitet haben. Einer seiner größten Unterstützer ist übrigens der Vater von Marine, Jean-Marie Le Pen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Hajo

Immer wenn die Sozialisten es zu toll getrieben haben erfolgt eine Reaktion von rechter Seite und wenn es Jahrzehnte dauert, denn was ist schon Zeit in Bezug auf ein kommendes Ereignis und er wäre ja nicht der erste, der dagegen opponiert, das machen andere auch schon, aber gemeinsam werden sie nicht mehr zu bezwingen sein und das gleiche findet auch hierzulande statt, eine wirkliche Opposition ist ja schon vorhanden und das wird sich irgendwann mal auswirken, auch wenn es derzeit undenkbar erscheint und die Unwägsamkeiten des Lebens alles über Nacht verändern können.

Der Angstgegner der Linken dieser Welt ist vordergründig ihr eigenes Versagen, was sich sehr negativ auswirken kann und wenn sie die Inflation nicht vom Tisch bekommen, dann werden sie dafür bezahlen müssen, denn wer alles verloren hat, verhandelt nicht mehr, der schafft seinem Frust freien Lauf und damit ist dann ihre Herrschaft beendet.

Gravatar: Vasary

Die "die einst schweigsame, jetzt gelähmte Mehrheit" sehe ich als überhaupt als Hauptursache, dass die Absichten der Globalisten und Universalisten verwirklicht werden können.

Gravatar: Werner Hill

Deutschland hat fast die gleichen Probleme, aber - leider zuwenig "gefühlten" Nationalstolz und schon gar keinen "Trump Deutschlands".

Und wenn wir einen hätten, würde er von Politik und Medien noch viel brutaler bekämpft als Zemmour in Frankreich.

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