Während die Niederlande kurzen Prozess gemacht haben und die Auftritte von türkischen Politikern in ihrem Lande untersagt haben, wird in Deutschland noch diskutiert. Doch selbst wenn die ranghohen türkischen Politiker nicht auftreten, gibt es noch zahlreiche andere Wege, Einfluss auf die Meinung der in Deutschland lebenden Türken zu nehmen.
Wie unter anderen das Hamburger Abendblatt berichtete, hat die "Die Union Europäisch-Türkischer Demokraten (UETD)" massiven Einfluss auf die politische Szene unter den Türken in Europa. Die politische Organisation steht der AKP nahe. Ihr Sitz befindet sich in Köln. Sie unterhält rund 250 Ortsgruppen in 15 europäischen Ländern.
Eine weitere Organisation ist "Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (Ditib)". Diese türkische Organisation schickt Imame aus der Türkei nach Deutschland. Ihre Aufgabe ist es, den Islam so zu verbreiten, wie ihn die türkische Regierung favorisiert. Hunderte von Moscheegemeinden in Deutschland stehen unter dem Einfluss von "Ditib".
Auch die fundamentalistische islamische Gemeinschaft "Milli Görüs" unterhält hunderte Moscheegemeinden in Deutschland. Hinzu kommen die unzähligen türkischen Kulturvereine. Schließlich gibt es für die jungen Männer noch Rockergruppen, die mit Erdogan und der AKP sympathisieren und Werbung für sie machen.
All diese Verbindungen machen die Integration der in Deutschland lebenden Türken schwer. Denn auf diese Weise werden sie immer wieder aus der Türkei heraus beeinflusst. Die Parallelgesellschaften lassen sich unter diesem Umständen kaum überwinden.
Kommentare zum Artikel
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In Berlinbul und Frankara sieht man schon die AKP-Anhänger mit den Salafisten streiten. In Münchikir ist es noch ruhig.