»Geld her oder die Grenzen gehen auf«

Erdogan will Europa mit »Flüchtlingen« fluten

In mediterannen Kreisen ist eine gewisse Form von Geschäften (Geld gegen Schutzdienstleistung) durchaus obligatorisch. Wenn aber ein Staatschef, auch wenn er ein Despot wie Erdogan ist, sich auf solche Geschäfte verlegen muss, dann liegt einiges im Argen in jenem Staate.

Foto: Πρωθυπουργός της Ελλάδας / flickr.com / CC BY-SA 2.0 (Ausschnitt)
Veröffentlicht:
von

Die EU zahlt dem Regime des türkischen Despoten Erdogan insgesamt sechs Milliarden Euro für die Versorung und Unterbringung von 3,6 Millionen Syrer, die dem Bürgerkrieg in ihrer Heimat entronnen sind. Doch die wirtschaftliche Lage in der Türkei ist seit Jahren mehr als nur angespannt. Die türkische Lira hat einen Großteil ihres Wertes verloren, Investoren haben sich von der Türkei abgewendet und der einsti9ge Devisenbringer, der Tourismus, ist ebenfalls eingebrochen.

Erdogans Regime geht finanziell auf dem Zahnfleisch. Ausländische Interessenten finden sich so gut wie keine, die dem Land aus dem Dilemma helfen wollen. Also greift der Herr Alleinherrscher auf einen Wortvorrat, den man sonst nur aus mittelmäßigen, klischeebehafteten Krimis kennt. »Entweder ihr tut, was ich will - oder es wird schwerwiegende Folgen für euch haben«, so oder so ähnlich droht der dunkle, leicht schmierige Übeltäter in derlei Kriminalfilmen.

Die Türkei will im okkupierten Nordsyrien eine Schutzzone einrichten. Diese Einrichtung kostet Geld. Geld, dass die Türkei nicht hat, sondern von der EU haben will. Sofort. Sonst wird es schwerwiegende Folgen haben. Oder wie Erdogan es wörtlich sagt: »Entweder das geschieht – oder wir öffnen die Tore.«

Erdogan nutzt die »Flüchtlinge« als Ware; er will sie, die vor dem Krieg geflohen sind, zum Inhalt von Geschäften machen. Und wenn Merkel und Konsorten nicht so spuren, wie er das will, dann öffnet er die Tore und flutet Europa mit »Flüchtlingen«.

 

 

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Burt Marchoteu

Flüchtlingsströme waren immer schon ein strategisches Mittel der Kriegsparteien. Die Türkei ist zweifelsfrei eine beteiligte Kriegspartei in Syrien. Aufgabe der UNHCR wäre es die erforderlichen Mittel zur Versorgung der Flüchtlinge bereit zu stellen. Dazu ist diese Organisation aber Mangels ausreichender Zahler bei den UN Mitgliedern wohl nicht in der Lage. Warum wird die Funktion der UNHCR nicht gefördert? Wer zahlt nicht und warum? Mit diesen Fragen und Antworten würde klar werden wer Interesse an diesen Kriegen hat, wer davon profitiert. Die Türkei braucht zweifellos Hilfe um dieses Flüchtlingsproblem zu lösen, dazu sollte sie aber zuvorderst alle Ansprüche und Kriegshandlungen in der Region einstellen. Wo bleiben die Hilfestellungen der arabischen Staaten, besonders der kriegsunterstützenden Golfstaaten. Nicht nur Europa ist gefragt, die gesamte Welt ist gefordert diesen billigen Interessenkonflikt zu beenden.

Gravatar: Arne Nitsche

Anstatt den Leuten damit Angst zu machen das Erdogan die Migrantanwaffe gegen uns in Stellung bringt sollte man ihm ein Stück weit entgegen kommen. Schickt ihm doch gestandene Diplomaten, die in der Lage sind das Problem für alle 3 Seiten zufriedenstellend und geräuschlos zu lösen.

Gravatar: Pack

Die seit Jahren hergeholten Türken in Deutschland unterstützen ihn doch mit überwältigender Mehrheit und man bevorzugt sie trotzdem. Menschen 1. Klasse dürfen offenbar so handeln.
Türkische Erpresser in Deutschland werden erfahrungsgemäß nicht bestraft. Was Klein-Erkan kann, darf doch der große Sultan schon lange ...

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang