»Osmanische Ohrfeige verpassen«

Erdogan ruft Auslands-Türken dazu auf, mittels Einbürgerung Europa zu verändern

Erdogan klagt darüber, in vielen EU-Ländern wie Deutschland keinen Wahlkampf machen zu dürfen. Nun appelliert er an die Türken in Europa Stärke zu zeigen, die dortige Staatsangehörigkeit anzunehmen, in die Parteien zu gehen und die Länder zu verändern.

Foto: Πρωθυπουργός της Ελλάδας / flickr.com / CC BY-SA 2.0 (Ausschnitt)
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Die türkische Regierung in Ankara wirft Deutschland vor, die demokratischen Rechte türkischer Bürger zu verletzen, da die Bundesregierung ähnlich wie mehrere andere EU-Staaten Wahlkampfauftritte türkischer Politiker in der Bundesrepublik im Vorfeld der in einem Monat am 24. Juni stattfindenden Präsidenten- und Parlamentswahlen untersagt hatte.

Vize-Regierungschef Recep Akdag sagte hinsichtlich der hier lebenden Türken: »Es ist das demokratische Recht dieser Menschen, dass sie im Wahlkampf von Politikern aller türkischen Parteien über deren Ziele und Ideen informiert werden.« Seine Regierung verstehe nicht, warum solche Auftritte in Deutschland jahrelang möglich waren »und jetzt plötzlich alles anders sein sollte«. Man solle dieses Verbot überdenken.

Präsident Recep Tayyip Erdogan rief im bosnischen Sarajevo die Türken im europäischen Ausland dazu auf, ihn massenhaft mit einer »Rekordzahl an Stimmen in der Präsidentenwahl« zu unterstützen. »Seid Ihr bereit, den Terrororganisationen und ihren lokalen und ausländischen Handlangern eine osmanische Ohrfeige zu verpassen?«, sagte dieser vor mehr als 15.000 in Bosnien und Umgebung lebenden Türken.

Erdogan führte weiter aus: »Seid Ihr bereit, der ganzen Welt die Stärke der europäischen Türken zu demonstrieren?« Er forderte die Auslandstürken auf: »Gebt von Deutschland, Belgien, Österreich, den Niederlanden aus eine Antwort, die überall in Europa gehört werden kann.«

Der türkische Präsident rief seine Anhänger im Ausland dazu auf, dort ihren Einfluss auf allen Ebenen auszudehnen. »Nehmt unbedingt auch die Staatsangehörigkeit der Länder an, in denen ihr lebt«, sagte dieser. Anschließend appellierte er: »Ich bitte Euch, dass Ihr eine aktive Rolle in den politischen Parteien in den Ländern übernehmt, in denen Ihr lebt. Ihr solltet ein Teil dieser Parlamente sein, nicht diejenigen, die ihr Land verraten.«

Die Stimmen der Auslandstürken haben bei Wahlen in der Türkei erhebliches Gewicht. So waren beim Verfassungsreferendum vergangenes Jahr knapp drei Millionen Auslandstürken als stimmberechtigt registriert. Sie stellten damit rund fünf Prozent aller türkischen Wahlberechtigten. Die größte Gruppe bilden die 1,4 Millionen wahlberechtigten Türken in Deutschland. Die Auslandstürken unterstützen überproportional stärker die Politik Erdogans als die in der Türkei lebenden Türken.

Im vergangenen Frühjahr hatten geplante Wahlkampfauftritte von türkischen Regierungsvertretern in Deutschland vor dem Verfassungsreferendum in der Türkei zu heftigem Streit zwischen Berlin und Ankara geführt. Erdogan warf Bundeskanzlerin Merkel wegen verhinderter Auftritte »Nazi-Methoden« vor.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Thomas Waibel

frank-afu 23.05.2018 - 10:02

Das ist richtig!

Leute wie Erdogan bringt nicht mit Anbiederei, sondern mit massivem Druck zur Vernunft.

Gravatar: Wolfram

Das ist eine bodenlose Frechheit!!!

Will er es mit uns machen wie mit den armenichen Christen vor hunbdert Jahren???

Sollten wir ihm und seinen Millionen kadavergehorsamen Anhängern hier dafür nicht die osmanische rote Karte zeigen???

Doppelte Staatsbürgferschaft stoppen und abschaffen und wer sich doch diesem Diktator mehr zugehörig fühlt: "GO HOME!"

Gravatar: Aufbruch

Warum srürzen sich die Medien, die Alice Weidel wegen des Kopftuchmädchens in die Pfanne hauen, nicht auf den Hetzer und Rassisten Erdogan? Weil Erdogan mithilft das zu tun, was unser Polit/Medien-Kartell anstrebt, Deutschland zu destabilisieren und dann abzuschaffen. Da kommt Erdogan gerade recht. Auch unsere "Elite" wird erst dann aufwachen, wenn es zu spät ist und sie sich möglicherweise in Erdogans Gefängnissen wiederfindet.

Gravatar: Regina Ott-Hambach

Türken bleiben Türken, auch wenn sie neben ihrer türkischen auch die deutsche Staatsangehörigkeit haben.
Erdogan will ein Deutschland, in dem der Islam zu diesem Land gehört. Unterstützt wird dieser sonderbare Demokrat von einer vorgealterten und übergewichtigen Frau aus dem Osten: der Kanzlerin der Migranten! Sie betont bei allen möglichen Angelegenheiten, "dass der ISLAM zu Deutschland gehört." Und uns Deutsche umschreibt sie als "diejenigen, die hier schon länger leben...."
Deshalb ist für DEUTSCHE die CDU nicht mehr wählbar.
Gott sei Dank gibt es ein Alternative!

Gravatar: FrankT

Gleich vorab, ich bin überhaupt kein Fan von Erdogan! Allerdings zeigt er eines, er macht Politik für die Türken. Wann machen Deutsche Politiker endlich Politik für DEUTSCHE?

Gravatar: Gerd Müller

Ich sage daher, entgegen all diese politischen Klugscheißer und selbsternannten "Eliten":
"PEGIDA hat das seit Jahren erkannt, PEGITA hat recht !!"

Gravatar: frank-afu

Folgendes muss passieren :

Abschaffung des Doppelpass d.Hd. endweder
- Deutscher oder Türke.
- Ausweisung aller Anhänger von Erdogan.
- Abbruch der der Diplomatischen Beziehungen oder
zumindest ein Waren Embargo.

Man konnte gut erkennen was ein Embargo gegen
ein Land bringen kann siehe China/USA.
Nun haben Sie sich doch geeinigt :-)

Gravatar: die Vernunft

Selbstverständlich dürfen die türkischen Regierungsvertreter hier ihre Landsleute aufrufen, in die Türkei zurückzukehren. Jegliche Aufrufe, die Machtverhältnisse in unserem Land zu ändern, gehören verhindert. Gäste sollten sich zu benehmen wissen, oder unser Land verlassen! Ist ihr Status als Gastarbeiter nicht längst erloschen?
Jegliche Vergrößerung des Einflusses der Türkei und der türkischen Bürger gegen Europa gehört verhindert. Wir haben nichts gegen eine türkische Auswanderungswelle! Überhaupt muß unser Land wieder auf die Füße gestellt werden, um gesunden zu können, bevor es kippt!

Gravatar: Thomas Waibel

Hier sagt Erdogan was Sache ist.

Die türkischen Minderheiten in Europa, besonders in Deutschland, sind die Brückenköpfe der islamischen Invasion.

Aber nicht einmal auf solche Erklärungen, die von jemand kommen, der nicht in den Verdacht steht, türkenfeindlich oder "islamophob" zu sein, reagieren die "Gutmenschen",

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