Türkei will geschlossene Grenzübergänge zu Syrien wieder öffnen

Ende des Krieges in Syrien Möglichkeit zur Rückkehr der »Flüchtlinge«

Der Krieg in Syrien soll mit der Flucht der Assad-Familie beendet sein. Für die vielen »Flüchtlinge« aus Syrien ist das die Möglichkeit, in ihre Heimat zurück zu kehren. Sofern der Krieg auch wirklich beendet ist.

Quelle: liveuamap.com
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In Syrien soll mit der Flucht der Assad-Familie der Krieg beendet sein; zumindest theoretisch. Die Türkei will noch in dieser Woche entsprechend reagieren und die geschlossenen Übergangsstellen an der Grenze zu Syrien wieder öffnen. So können die etwa drei Millionen syrische »Flüchtlinge«, die sich in der Türkei aufhalten, in ihre Heimat zurückkehren und sich dort am Wiederaufbau des Landes beteiligen, heißt es dazu in einer offiziellen Stellungnahme aus Ankara.

Sollte also wirklich Frieden in Syrien herrschen, dann könnten demzufolge auch die offiziell rund eine Million syrischen »Flüchtlinge« (die Dunkelziffer geht von der doppelten Zahl an Personen aus) in ihre Heimat zurückkehren und sich dort am Wiederaufbau beteiligen. Schließlich sind sie ja fast alle, so hat es uns die Flüchtlingspropaganda jahrelang vorgebetet, gut ausgebildete Fachkräfte - und die werden in der Heimat extrem dringend benötigt.

Immer vorausgesetzt, es herrscht Frieden in Syrien. Und genau da liegt der Hase im Pfeffer. Es ist nämlich nicht so, dass eine Seite gewonnen und die andere verloren hat. Die Lage ist viel komplizierter, denn mit Assad und seinem Militär ist lediglich ein »Spieler« um die Macht in Syrien ausgeschieden. Die Islamisten der Terrororganisation HTS propagieren ein Groß-Syrien, unterstützt vom Bosporus-Despoten. Die SNA (Syrische Nationalarmee) wird ebenfalls von Erdogan unterstützt, operiert aber fast ausschließlich im Norden Syriens und primär gegen die Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), die sich überwiegend aus Kurden und zu je einem kleinen Anteil Jesiden, Christen und Arabern rekrutiert und von den USA unterstützt wird. Sie stellen sich im Nordosten des Landes der SNA entgegen.

Israel will eine waffenfreie Zone an seinen Landesgrenze auf syrischem Boden etablieren und der IS ist auch noch in einigen Landesteilen vertreten. Wer das durch die Flucht von Assad entstandene Machtvakuum in den bisher von dessen Armee kontrollierten Landesteilen übernimmt, ist auch noch völlig offen. Frieden ist das wohl nicht.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Murat

Krieg weg - Asylgrund weg.

Gravatar: Rolf

Das Gegenteil wird der Fall sein. Jetzt sind radikale Islamisten der schlimmsten Sorte dort an der Macht. 300.000 Menschen sollen schon auf der Flucht sein. Dürfte klar sein wo die alle hinwollen. Germoney...

Es werden aber noch viel mehr werden. Man wird seitens von Assad einen Guerrilla-Krieg gegen die neuen Machtergreifer organisieren. Unterstützt von Iran, Irak und vielen anderen Ländern.

Die nächsten Monate wird es dort einen ausgewachsenen Bürgerkrieg geben. Würde mich nicht wundern wenn sich in ein paar Monaten das Blatt wieder wendet.

Aber egal wie es ausgeht, die USA werden davon profitieren, die Pipline wird unter den Terroristen garantiert nicht gebaut, das ist das wesentliche worum es den USA geht, Europa kleinzuhalten.

Gravatar: asisi1

Wer glaubt Syrien wurde befreit, ist aber ganz sicher auf dem Holzweg und kennt die Geschichte der letzten 100 Jahre nicht!
Immer wenn die Amis von Befreiung reden, meinen sie ihre entfachten Kriege. Dann wird zuerst das Gold dieser Länder gestohlen. Anschließend geht das Plündern los und ein lebenslanges zahlen für die Kriegsmaschinerie!
Bestes Beispiel ist der Irak, Afgh, und Libyen. Heute ist dort überall Chaos und Mord und Totschlag. Und so kommt es auch in Syrien. D. h. für uns mehr Flüchtlinge und vor allen Dingen noch wesentlich mehr Kürzungen, da wir zahlen müssen!

Gravatar: Roberta Bannola

2 seine Nachbarländer haben kooperiert und bis jetzt gewonnen.
Es folgt die Aufteilung von Syrien danach.
Nach bald 4000 Jahren Krieg in dieser Region ist von Frieden zu reden ist narrativ.
Europa hat nach 2000 Jahren auch noch nicht geschafft.

Gravatar: Vasco da Gama

Syrien vor neuer Flüchtlingswelle? – Zweiter Arabischer Frühling?
Während im Westen überwiegend Erleichterung und Hoffnung mit dem Sturz des syrischen Assad-Regimes einhergeht, warnen andere Analysten.

So auch der ungarische Journalist Sándor Jászberényi via „facebook“. Dieser interessierte sich seit 2007 für den politischen Islam im Nahen Osten und interviewte Kampftruppen des Islamischen Dschihad und des ägyptischen Zweigs der Muslimbruderschaft. Er lebt seit in Alexandria und wurde für seine Artikel mit dem „Free Press Award“ und 2007 mit dem „Quality Journalism Award“ ausgezeichnet.

Rückkehr der ISIS-Ideologie

Seiner Meinung nach beherrschen nun aber mit den siegreichen Rebellen-Dschihadisten mit ISIS-Ideologie, nämlich sunnitische Fundamentalisten, einen Großteil Syriens, einschließlich der Hauptstadt Damaskus. So könnten die siegreichen Rebellen „Hayat Tahrir al-Shams“ bald an den Kurden in Nordsyrien einen Völkermord verüben.

Warum aber „konnte die Todessekte am zehnten Jahrestag der Geburt von ISIS wiederbelebt werden“? Israel und die USA befinden sich ja im Krieg mit der libanesischen Hisbollah und dem Iran. Dabei hatte das syrische Regime beide mit Waffen aus dem Iran unterstützt, sowohl die Hisbollah als auch dem palästinensischen Widerstand. Mit der sunnitischen Machtübernahme wäre das nun vorbei.

Die Hisbollah sei in den letzten Monaten faktisch enthauptet worden, wodurch sie das syrische Assad-Regime nicht mehr unterstützen konnte. Und auch der Iran fiel wegen seines Krieg gegen Israel weg.

Russland dürfte zwar sein Zugang zum Nahen Osten und nach Afrika schmerzen, ist aber außer Stande im Endspiel des Ukrainekrieges Truppen abzuziehen.

Gewinner: Türkei, Katar, Israel

Der größte Gewinner sei die Türkei. Außerdem Katar – bereits seit des Arabischen Frühlings der Hauptsponsor des Islamischen Staates und der meisten politischen islamistischen Organisationen. Nun setze also das Emirat seine Politik der Einflussnahme im Nahen Osten fort.

Aber auch Israel werde nun seine Kolonisierung des Westjordanlandes abschließen und den palästinensischen Widerstand zerschlagen, ohne Bedrohung durch syrische Armeen von Norden her. Zwar würden die syrischen Dschihadisten rhetorisch gegen Israel und die USA hetzen,…

…“aber sie werden nie in die Nähe der Bedrohung kommen, welche der Iran im Libanon und in Syrien darstellt“.

Vor neuer Flüchtligswelle?

Jászberényi warnt vor…

…„ethnischen Säuberungen, wie es sie noch nie gegeben hat. Wehe Christen, Kurden, Drusen, Alawiten und Schiiten, wehe allen, die kein sunnitischer Muslim sind.“

Und weiter:

„Wenn wir … unsere übliche Menschenrechtsrhetorik vorantreiben oder versuchen, mit Sanktionen zu drohen, … werden fünf Millionen Menschen an der Grenze stehen. Kein Zaun kann diese Menge halten.“
https://unser-mitteleuropa.com/153567

Gravatar: Roland

Da würde ich erst man abwarten. Das gibt noch ein Hauen und Stechen da unten.

Gravatar: Neu-Romantiker

Es ist ganz wunderbar, dass jetzt viele Flüchtlinge zurückkehren.
Zudem wird das BSW in diesem Monat an Landesregierungen beteiligt. Nötig ist ein sozial reformierter Kapitalismus oder ein Christlicher Anarchismus.
Auf Bundesebene wird die AfD erfolgreicher sein als das BSW. Die CDU wird gezwungen sein, ihre Politik der AfD-Politik anzunähern.
https://theosophie343.wordpress.com

Gravatar: Else Schrammen

Möglichkeit zur Rückkehr der Flüchtlinge? Und wovon träumt ihr nachts? Die Flüchtenden werden jetzt erneut in Scharen kommen. Waren es zuvor "Assad-Gegner", werden jetzt die Gegner der "siegreichen Islamisten" kommen. Und ehe wir damit fertig sind, uns vor Erstaunen die Augen zu reiben, treffen alle in Deutschland wieder aufeinander!

Gravatar: werner S

Bürgerkrieg ist eigentlich kein Grund um sich illegal in ein anderes Land abzusetzen. Wenn Deutschland alle Bürgerkriegsflüchtlinge der Erde aufnehmen würde, gäbe es kein Deutschland mehr.
Auch aus wirtschaftlichen Gründen oder wegen Armut darf niemand aufgenommen werden.
Die Syrer und alle anderen Nationen, die illegal nach Deutschland kamen müssen alle wieder zurück in ihre Heimat oder in irgend ein anderes Land. Da darf es keinerlei Diskussionen geben.

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