Erstes Treffen mit Twitter Mitarbeitern

Elon Musk wirbt für freie Meinungsäußerung, Transparenz und Überparteilichkeit

Meinungsfreiheit stehe für ihn an oberster Stelle; politisch sei er »gemäßigt« eingestellt.

Elon Musk/Bild: Wikimedia
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Elon Musk hat während eines Treffens mit Twitter-Mitarbeitern am Donnerstag erneut die Bedeutung von Meinungsfreiheit und Transparenz hervorgehoben und argumentiert, dass es den Leuten erlaubt sein sollte, »einige ziemlich unerhörte Dinge« auf Twitter zu sagen, obwohl die »Richtlinien die Reichweite« bestimmter Arten von Inhalten begrenzen sollten, berichtet LifeSiteNews.

»Ich denke, dass die freie Meinungsäußerung von entscheidender Bedeutung ist«, sagte Musk laut einem durchgesickerten Video, das Project Veritas erhalten hat, während eines Treffens mit allen Twitter-Mitarbeitern.

Der Gründer von Tesla und SpaceX, der ein 44 Milliarden Dollar schweres Geschäft zum Kauf von Twitter anstrebt, fügte hinzu, dass »ein wichtiges Ziel für Twitter wirklich darin bestünde, so viel wie möglich vom Land und von der Welt einzubeziehen.«

In einem Twitter-Post vom 14. Juni hatte Musk in ähnlicher Weise argumentiert: »Eine Plattform kann nicht als inklusiv oder fair angesehen werden, wenn sie gegen die Hälfte des Landes voreingenommen ist.«

Twitter wurde in den letzten Jahren von Verfechtern der Meinungsfreiheit kritisiert, weil es gegen rechtsgerichtete politische Äußerungen zu Themen wie der Corona-Debatte, der Integrität von Wahlen und Transgenderismus vorging.

Musk wies darauf hin, dass es erlaubt sein sollte, »mehrere Meinungen« auf der Plattform zu äußern, und sagte während des Treffens am Donnerstag, dass Twitter es nicht auf sich nehmen sollte, »ein Narrativ« zu steuern.

Musk, der sagte, er wolle in diesem Jahr die Republikaner wählen, obwohl er in der Vergangenheit stets für die Demokraten gestimmt habe, und der vor kurzem den republikanischen Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, für die Präsidentschaftskandidatur im Jahr 2024 informell unterstützte, nahm auch die Medien aufs Korn.

»Wie oft haben die Medien schon richtig gelegen?«, sagte er. »Ich würde sagen, fast nie. Nicht nie, aber fast nie.«

Musk wiederholte auch eine frühere Andeutung, dass ein angemessenes ideologisches Gleichgewicht bei Twitter wahrscheinlich bedeuten würde, dass die extreme Linke und die extreme Rechte »gleichermaßen verärgert« sein würden.

Auf die Frage nach seinen politischen Ansichten bezeichnete Musk seine Haltung als »gemäßigt«.

Der reichste Mann der Welt erklärte weiter, dass er zwar die Grenzen der freien Meinungsäußerung auf Twitter erweitern möchte, aber nicht vorschlägt, dass Twitter »das Gesetz missachtet, weil wir in diesem Fall abgeschaltet werden.«

Musk unterschied zwischen »Meinungsfreiheit« und »Reichweitenfreiheit« und schlug vor, dass es den Leuten erlaubt sein sollte, online ziemlich unverschämte Dinge zu sagen, solange diese Dinge »innerhalb der Grenzen des Gesetzes liegen«. Allerdings könnten solche »empörenden« Inhalte nach Musks Vorschlägen nur eine begrenzte »Reichweite« auf der Plattform haben.

Letzten Monat hatte Musk sein milliardenschweres Angebot auf Eis gelegt, um die tatsächliche Zahl der gefälschten Konten auf der Plattform zu untersuchen. Während Twitter den Prozentsatz der Spam-Konten mit etwa 5% angab, schätzen einige Forscher die Zahl laut Reuters auf 9-15%.

Eine kürzlich durchgeführte Überprüfung der 22,2 Millionen Twitter-Follower von Präsident Joe Biden ergab, dass 49,3 Prozent der Konten, die dem Präsidenten folgen, gefälscht zu sein scheinen, berichtete Newsweek.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Ted Bundy

Musk bringt frischen Wind in ein eingestaubtes Medium. Und das ist sehr gut so.
Es werden sich auch einige der alternativ vertriebenen Plattformen die Augen reiben. Denn sie müssen erst selbst wieder lernen, andere Meinungen nicht zu verteufeln und sich bei der Administration über Andere zu empören. Rechte Verlage und Redaktionen werden ihren in den letzten Jahren entwickelten, übersensibelen Zensur-Habitus neu justieren müssen, wenn sie weiter mitspielen wollen, in der so hoch gepriesenen Meinungsvielfalt und Pressefreiheit.
Es ist gefühlt besser, ab und zu einmal ein derbes Wort an die richtige Adresse senden zu können, ohne gleich eine strafrechtliche Ermittlung oder eine Sperre befürchten zu müssen. Man kann ja "zurückschießen" und muß sich nicht heulend beschweren.
Denn wir hatten das alles schon einmal. Die Netzfreiheit ist nur von den linken, "woken" Sensibelchen der Warmduscher-Generation abgeschafft worden. Was haben wir davon? Nur noch mehr tiefsitzenden Hass und "Cancel-Culure", was die Gesellschaft wirklich zerstört.

Gravatar: Giebelfurzer

Freie Meinungsäußerung ja, aber was dem Chef nicht passt, der fliegt raus. Solche Leute kennen wir bestens.
Hoffentlich sorgt Rußland bald für Flugstörungen bei Musks Satelliten.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

...»Ich denke, dass die freie Meinungsäußerung von entscheidender Bedeutung ist«, sagte Musk laut einem durchgesickerten Video, das Project Veritas erhalten hat, während eines Treffens mit allen Twitter-Mitarbeitern“ ...

Was seine Lebenserwartung wahrscheinlich relativ begrenzen könnte, da die Demokratie nicht nur in Europa bereits unter göttlichem(?) Diktat extrem abgebaut wurde!
https://www.deutschlandfunk.de/populismus-die-demokratie-steht-in-ganz-europa-auf-der-kippe-100.html

Ja mei – wie aber sagte Elon Musk in seinem hoffentlich nicht tot zu bekommenden Lebensdrang?

„Demokratie ist zu langsam fürs echte Leben“!!!
https://www.deutschlandfunkkultur.de/elon-musk-problemloesung-gefahr-demokratie-100.html

Gravatar: Croata

In einem Twitter-Post vom 14. Juni hatte Musk in ähnlicher Weise argumentiert:

»Eine Plattform kann nicht als inklusiv oder fair angesehen werden, wenn sie gegen die Hälfte des Landes voreingenommen ist.«

Das gleiche gilt in real-life für 1 Staat.

Warum wird so viel mit links gekuschelt ?

Was ist denn "gut" an Links und "böse" an Rechts?
Warum darf die AFD keine Koalition bilden und die RRG z.B.darf?
1 Koalition sollte eigentlich eine pol."Korrektur" sein.
Ist nicht immer die beste Lösung (wenn knapp), aber gehört einfach zu Demokratie.

Haben wir 1 ?

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