Biologe benennt Gattung nach schwedischem Klimahüpfer

Ein neuer Weberknecht: ›Thunbergia gretae‹

Ein Mainzer Zoologe hat eine neue Gattung von Weberknechten nach der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg benannt.

European Parliament from EU / CC BY
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Noch bevor eine Straße nach ihr benannt worden ist oder eine Statue aufgestellt wurde, erhielt ein Weberknecht den Namen der schwedischen Klimahüpferin Greta Thunberg. Genauer: Eine neue Gattung wurde von dem Experten für eurasische Weberknecht-Arten nach der Schulstreikerin benannt.

Weberknechte gehören wie Milben und Webspinnen zur Klasse der Spinnentiere. Die neue Gattung ›Thunbergia‹ umfasst eine neue Art, die den Namen ›Thunbergia gretae‹ erhält, sowie drei bereits bekannte Arten, die bislang anderen Gattungen zugerechnet wurden. Sie wurden als ›Thunbergia grandis‹, ›Thunbergia wangi‹ und ›Thunbergia zhui‹ neu bestimmt. Die neu bestimmte Art lebt in China; die anderen stammen aus Mittelchina, Japan und Sibirien.

Neu ist die Benennung neuer Arten nach Figuren des öffentlichen Lebens nicht. So gibt es den Springbarsch ›Obama‹, aber auch eine Schmetterlingsart mit dem Namen ›Neopalpa donaldtrumpi‹. Der kanadische Entomologe Vazrick Nazari nannte sie so, weil die Kopfbeschuppung des Falters der Frisur des US-Präsidenten ähnelt. Nach der amerikanischen Sängerin Beyoncé Knowles wurde von einem australischen Wissenschaftler eine Pferdebremse benannt. Laut Welt, weil ›Scaptia (Plinthina) beyonceae‹ einen Hintern hat wie die singende Dame. – Gibts in Australien noch keine Antidiskriminierungsmeldestelle?

Ganz so naheliegend ist der Grund für die Benennung des Weberknechts nicht. Der Weberknechtfachmann will mit der Benennung auf die Bedrohung von Flora und Fauna durch den Klimawandel hinweisen. In China seien durch jahrhundertelange Rodungen bereits Teile der Spinnentier- und Insektenfauna für immer verloren. »Der Klimawandel verschärft die Situation zunehmend.«

Ob die Welt auf Greta hört, wissen wir nicht. Aber mit ›Thunbergia gretae‹ hören nun wenigstens einige Weberknechte in China auf Greta. Vielleicht sollte das RKI das nächste SARS-Virus nach einem Aktivisten benennen oder nach einem Politiker oder einer Politikerin – auf dass sie endlich hören, was die Wissenschaft sagt.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Matthias Rahrbach

Also wenn, dann hätte ich nach ihr einen Thunfisch benannt. Passt besser!

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

„Ein Mainzer Zoologe hat eine neue Gattung von Weberknechten nach der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg benannt.“ ...

Ist das nicht schon deshalb ganz grauslich gemein, weil das „Thunbergia gretae“ doch längst ihren ´zumindest` Gleichgestellten
https://www.evangelisch.de/inhalte/155887/13-04-2019/bischof-koch-vergleicht-greta-mit-jesus
sehr erfolgreich beschwor???
https://www.nzz.ch/panorama/schnee-in-rekordmenge-in-norwegen-unverhoffte-sommerski-saison-ld.1557353?reduced=true

Gravatar: Gerd Müller

Ja, ja, ich glaub die spinnt auch ...

Gravatar: Manfred Hessel

Eins zu Null für Mr.President. Er wird mit einem schönen Schmetterling verglichen , welcher die Herzen aller Menschen erfreut und für GlimaGretel bleibt nur ein gar garstiges Spinnentier übrig. Der Weberknechtexperte wird sich dabei schon was gedacht haben.Sicher sitzt er jetzt beim Frühstückskaffee und grinst vor sich hin.

SO werden Prioritäten gesetzt.

Gravatar: Karl

??? benennung passt doch,,, für mich sind diese Tierchen UNGEZIEFER,,, also so gesehen,,,

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