Präsidentschaftswahl in Polen

Duda im ersten Wahlgang vorne, Stichwahl erforderlich

Der nationalkonservative Amtsinhanber Andrzej Duda hat den ersten Wahldurchgang bei der Präsidentschaftswahl in Polen mit großem Vorsprung gewonnen. Für die absolute Mehrheit hat es nicht gereicht, also muss ein zweiter Wahlgang her.

Von Radosław Czarnecki / CC BY-SA 4.0 / Wikimedia
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Andrzej Duda ist seit August 2015 Präsident der Republik Polen. Seine erste Amtszeit wäre mit der ursprünglich für den 10. Mai vorgesehenen Präsidentschaftswahl abgelaufen, doch aufgrund der Ausbreitung des Corona-Virus wurde die Wahl auf den gestrigen Sonntag verschoben. Insgesamt traten zehn Kandidaten an, wirkliche Chancen auf einen Wahlsieg wurden im Vorfeld der Wahl lediglich Amtsinhaber Duda und Rafał Trzaskowski, dem Stadtpräsident Warschaus, eingeräumt.

Anders als 2015, als Duda der Herausforderer war und im ersten Wahlgang lediglich auf nicht einmal 35 Prozent der Stimmen kam, ist er dieses Mal sozusagen der Titelverteidiger. Sein Stimmenanteil von fast 42 Prozent spricht eine mehr als nur deutliche Sprache. Sein Vorgänger Komorowski kam 2015 nämlich nicht einmal auf 34 Prozent Stimmenanteil. In den Augen der Polen ist Duda also ein guter Präsident, auch wenn es für einen Wahlsieg im ersten Durchgang nicht reicht und eine Stichwahl erforderlich ist.

Deutsche Mainstreammedien und Altparteienvertreter berichten, wieder einmal, stark von der Faktenlage abweichend. Sie bevorzugen und protegieren Trzaskowski, der weniger EU-kritisch als Duda und dessen Partei PiS ist. Wenig Freunde machte sich Duda in Deutschland auch, weil er die LBGT-Ideologie als zerstörerischer bezeichnete, als es der Kommunismus gewesen sei. Also wird der Stimmenanteil von gerade einmal 30 Prozent für Trzaskowski als grißer Erfolg gefeiert, wogegen die knapp 42 Prozent für Amtsinhaber Duda laut deutscher Medien einer Niederlage gleicht.

Nun wird eine Stichwahl zwischen den beiden entscheiden müssen. Deutsche Mainstreammedien geben bereits jetzt in Berichten ihrer Hoffnung Ausdruck, dass sich viele Anhänger der ausgeschiedenen Kandidaten für Trzaskowski entscheiden werden.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Anon

@Fenner
Das ist gut moglich, denn schon jetzt tauchen Fake-Posts von "Bosak-Unterstutzern" auf, welche dazu aufrufen Trzaskowski zu wahlen.
Welchen Sinn wurde es fur die polnische Rechte machen, die EU-Linke zu wahlen?
Auch in Polen ist derzeit Kulturkrieg, nur ist er zumeist auf die politische Buhne beschrankt.

Gravatar: Gerhard Fenner

Nach ersten unbestätigten Meldungen soll beim aus Ungarn stammenden US-Milliardär George Soros zu Gunsten von Oppositionskandidat Rafał Trzaskowski bereits das Checkbuch ziemlich locker sitzen. Es wird vermutet, dass Soros den Warschauer Stadtpräsidenten für den Wahlkampf zum zweiten Wahlgang mit mehreren Millionen Dollar unterstützen soll, um eine Wiederwahl des national-konservativen Amtsinhabers Andrzej Duda zu verhindern.

Gravatar: Cantacuzene

Die Polen sind ein souveränes Volk und werden sich - da mögen die schwul-lesbischen Medien der BRD noch so schäumen - in der Stichwahl für Duda entscheiden.

Gravatar: Werner Olles

Metropolen wie Warschau sind leider - ähnlich wie die Großstädte bei uns - von linksliberalen Globalisten okkupiert. Die ländliche und Kleinstadt-Bevölkerung denkt jedoch eher konservativ, und so wird Duda mit Gottes Hilfe die Stichwahl gewinnen. Und das schöne daran ist, daß unsere Lückenpresse samt Zwangsgebühren-TV sich wieder einmal schrecklich ärgern werden. Ich freue mich schon auf November, wenn Trump die Wahlen gewinnt, und 600.000 Euro Jahresgehalt-Kleber und seiner Marionetta Schlomka das Lächeln im Gesicht gefriert.
Auf jeden Fall: Noch ist Polen nicht verloren!

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Also wird der Stimmenanteil von gerade einmal 30 Prozent für Trzaskowski als großer Erfolg gefeiert, wogegen die knapp 42 Prozent für Amtsinhaber Duda laut deutscher Medien einer Niederlage gleicht.“ ...

Da Duda für die Stichwahl einen komfortablen Vorsprung hat:

Darf man davon ausgehen, dass er die weitere Präsidentschaft (mit/durch göttlichem(?) Segen(?) schon so gut wie innehat???

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