Am Sonntag durfte Christian Drosten auf Einladung der Grünen noch den Bundespräsidenten wählen, diese Woche dürfte er mit seinem Anwalt telefonieren: Der auf Wissenschaftsbetrug spezialisierte Chemiker Dr. Markus Kühbacher gab via Twitter bekannt, Strafanzeige gegen Prof. Christian Drosten gestellt zu haben, wie Report24 berichtet.
Bei der Staatsanwaltschaft Berlin erstattete Kühbacher Anzeige wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung nach §129 StGB und wegen Verdachts der versuchten Strafvereitelung nach §258 StGB. In wie weit die politisch eingenordete Berliner Staatsanwaltschaft ihrer Pflicht nachgeht bleibt abzuwarten.
Kühbacher wies darauf hin, dass er bereits 2010 einen Betrugsfall an der Charité erfolgreich zur Anzeige gebracht hatte, und 2020 eine Reihe von Ungereimtheiten in Bezug auf Drostens Dissertation aufgedeckt hat.
Zu seiner Verteidigung in Sachen #Drostengate postete Drosten auf Twitter einen Artikel der chinesischen Journalistin Jane Qiu über das Wuhan-Labor, mit den etwas herablassenden Worten »Ich empfehle allen, die noch inhaltlich interessiert sind, diesen Artikel zu lesen.«
In dem Artikel behauptet Qiu, die Idee, dass das Corona-Virus aus dem Wuhan-Labor komme, sei eine »rassistisch motivierte Lüge, die von korrupten westlichen Medien verbreitet würde«, so die Bild-Zeitung, und es wurde »zu keinem Zeitpunkt gefährliche Gain-of-Function-Forschung« in Wuhan durchgeführt – eine offensichtliche Unwahrheit angesichts der veröffentlichten Forschung.
Qiu zitiert die »Fledermausfrau« Dr. Shi Zhengli mit den Worten: »Ich denke, wenn Sie Chinese sind, spielt es keine Rolle, wie gut Sie in Ihrem Job sind – weil Sie nach Ihrer Nationalität beurteilt werden. Ich habe jetzt erkannt, dass die westliche Demokratie heuchlerisch ist und dass viele ihrer Medien von Lügen, Vorurteilen und Politik getrieben werden.«
Diese Argumentation entspricht genau der Propaganda-Linie der chinesischen Kommunistischen Partei, die seit Januar 2020 alles unternimmt, um eine Untersuchung der Herkunft des SARS-Cov-2 Virus zu verhindern. Qiu hatte offenbar bemerkenswert offenen Zugang zu dem Wuhan-Labor und allen Beteiligten, während westliche Forscher seit 2 Jahren ohne Erfolg versuchen, Zugang zum Wuhan-Labor zu bekommen.
»Man kann nur vermuten, dass Jane Qiu eine institutionelle Zugehörigkeit zur Kommunistischen Partei hat, die es ihr erlaubt, durch Türen zu gehen, die allen anderen Journalisten und Diplomaten in China verschlossen bleiben«, so der China-Experte Charles Burton zur Bild.
Warum Drosten meint, sich ausgerechnet mit einem Propaganda-Text einer mutmaßlichen chinesischen Agentin zu entlasten, die dazu noch in vermutlich verfassungsfeindlicher Weise die freiheitlich-demokratische Grundordnung des Westens (»dass die westliche Demokratie heuchlerisch ist«) angreift, war unklar. Drosten antwortet seit Juni 2021 nicht mehr auf unsere Anfragen.
Am 12. September 2019 nahm das Wuhan Institut für Virologie seine komplette Virusdatenbank offline. Die Virusdatenbank bleibt seitdem verschwunden, obwohl sie vermutlich wichtige Daten zur Aufklärung der Corona-Pandemie enthält. Das WIV wurde 2015-19 mit 219 010€ von der EU über das von Drosten mitbegründeten Europäische Virusarchiv global (EVAg) finanziert.
Der EU-Abgeordnete Joachim Kuhs richtete eine Anfrage an die Europäische Kommission, um zu erfahren, welche vertragliche Vereinbarung und welchen Schriftverkehr zwischen der EVAg und dem Wuhan Institut für Virologie existiert.
Die komplette Unterlagen der Bundesregierung, der Berliner Charité und des Robert-Koch-Instituts zur Zusammenarbeit mit dem WIV und zur »Gain-of-Function« Forschung müssen nun ebenfalls dringend offengelegt werden.
Freie Welt war das erste Medium in Deutschland, das seit Sommer 2021 über #Drostengate berichtet:
Die »Gain-of-Function« Forschung des Dr. Christian Drosten
Herr Drosten, entschuldigen Sie sich und sagen uns die Wahrheit
Warum vertritt die DPA die chinesische Parteilinie?
Es wird eng für Christian Drosten: »Kampagne gegen mich«
Wiesendanger fordert juristische Aufarbeitung von Corona-Ursprung
Fauci und Drosten finanzierten Wuhan-Labor
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219 010 € von der EU für das Wuhan-Labor für Virologie
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Kommentare zum Artikel
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Schon die, sinngemäß wiedergegeben Fauci Meinung, dass die Gain of Function selbst im Angesicht einer möglichen Pandemie vom Nutzen her größer als die Gefahr wäre, zeigt wessen Geistes Kind die Herrschaften sind. Die Büchse der Pandora öffnen, aber dann alles abstreiten. Für mich sind das keine Wissenschaftler sondern Verbrecher.