Christian Drosten habe die Öffentlichkeit über den möglichen Laborursprung des SARS-Cov-2 Virus »gezielt getäuscht« und betreibe eine »Verschwörung« um »die ganze Medienwelt, die ganze Politik in die Irre« zu führen, so Prof. Wiesendanger im Cicero-Interview.

Diese Aussagen betrachtet Drosten als »ehrabschneidend«, sagte er dem umstrittenen Rechercheverbund WDR/NDR/Süddeutsche Zeitung. Drostens Anwälte sahen Drostens »wissenschaftliche Seriosität und Aufrichtigkeit in schwerwiegender Weise infrage gestellt« und forderten eine Unterlassungserklärung vom »Cicero« und Prof. Wiesendanger.

Drosten hat laut E-Mails von Anthony Fauci am 1.2.2020 an der Telefonkonferenz u.a. mit Dr. Fauci des NIH, Peter Daszak von der EcoHealth Alliance, Dr. Kristian Andersen vom Scripps Institute und Jeremy Farrar vom Wellcome Trust teilgenommen, auf der mutmaßlich beschlossen wurde, den möglichen Laborursprung von SARS-Cov-2 ohne Belege als »Verschwörungstheorie« zu diffamieren.  Die Mail on Sunday aus UK hat die E-Mails zu dieser Telefonkonferenz beantragt, aber sie wurden komplett geschwärzt.

Am 19.2.2020 veröffentlichten Drosten, Daszak, Farrar und 24 andere Kollegen den berüchtigten »offenen Brief« im Lancet, vermutlich nach einem Entwurf von Daszak, der seit 2004 mit der »Fledermausfrau« Dr. Shi Zhengli zusammen gearbeitet hatte. Im Vorfeld dieses Briefs schrieb Daszak am 6.2.2020 an Shis Kollegen Dr. Ralph Baric: »Nicht nötig, dass du diese Erklärung unterschreibst, Ralph!« Darauf antwortete Baric: »Das sehe ich auch so. Sonst könnte das als Eigennutz gesehen werden, und wir verlieren dadurch die Wirkung. Ralph.«

Die 27 Autoren des »offenen Briefes« behaupteten, »keine konkurrierenden Interessen« zu haben. Ein Jahr später musste der »Lancet« die langjährige Beziehung zwischen Daszak und Shi in einem Nachtrag zur Kenntnis nehmen. 6 der Autoren standen in direktem Bezug zur EcoHealth Alliance, insgesamt 24 der Unterzeichner hatten Verbindungen zum Wuhan-Labor, EcoHealth, NIH und Gain-of-Function Forschung.

Seitdem argumentiert Drosten weiterhin ohne Beweise für einen natürlichen Ursprung des SARS-Cov-2 Virus (‚Zoonose‘), obwohl die chinesische Regierung seit 2 Jahren in über 80.000 Tierproben keinen einzigen Treffer gefunden hat. Die Süddeutsche Zeitung und ARD behaupten, dass jüngst zwei Studien erschienen seien, »die Drostens frühe Annahme, dass das Coronavirus natürlich entstanden ist, stützen.« Danach sei  der Wildtiermarkt in Wuhan »eindeutig« der Ursprungsort der Pandemie, behauptet die Tagesschau.

Dass einige der ersten Corona-Fälle auf dem Huanan Wildtiermarkt in Wuhan auftraten, ist jedoch kein Beweis für einen natürlichen Ursprung von SARS-Cov-2. Der Wildtiermarkt befindet sich auf der anderen Seite des Yangtze-Flusses vom Wuhan-Labor, etwa 15 km entfernt. 

Nach dem Corona-Ausbruch in Wuhan im Januar 2020 untersuchten chinesische Behörden 457 Proben aus 188 Tieren aus 18 Gattungen auf dem Wildtiermarkt. Kein einziges Tier war mit SARS-Cov-2 infiziert. Fledermäuse und Schuppentiere – die beiden Tierarten, die am ehesten als Zwischenwirt von SARS-Cov-2 betrachtet werden – werden auf dem Huanan Wildtiermarkt nicht verkauft.

Im Mai 2020 sagte der Chef der chinesischen Seuchenschutzbehörde CDC George Gao, der Markt sei nicht der Ursprung von SARS-Cov-2, sondern eher ein »Superspreader-Event« und damit »das Opfer, nicht der Täter« gewesen.

Es war unklar, warum die »Tagesschau« derart irreführend berichtet.

Drosten war 2017 Redakteur der Studie »Discovery of a Rich Gene Pool of Bat SARS-Related Corona Viruses« von Dr. Shi Zhengli, Peter Daszak von der Eco Health Alliance und anderen in »Nature Medicine«, in der es um die 5-jährige Arbeit von Shi an Coronavirenproben aus einer Fledermaushöhle in der Provinz Yunnan ging, die von vielen heute als Ursprung der Corona-Pandemie vermutet wird.

2017 begann ebenfalls das Projekt »RAPID - Risikobewertung bei präpandemischen respiratorischen Infektionserkrankungen«, um mit Mitteln des Bundesforschungsministeriums das um ein vielfaches tödlichere MERS-Coronavirus zu erforschen. Das Projekt beinhaltet ausdrücklich die »Identifizierung von Wirtsfaktoren durch ... gain-of-function-Versuchen« und steht unter der Koordination von Dr. Christian Drosten.

Auf eine Anfrage des AfD-Abgeordneten Jürgen Braun gab die Bundesregierung zu, die gefährliche Gain-of-Function-Forschung finanziert zu haben: »Nach Ansicht der Bundesregierung sind Gain-of-Function ... Experimente wichtige Instrumente der biomedizinischen Forschung... Solche Untersuchungen finden auch in Deutschland (darunter auch an der Charité, Berlin) statt… Solche Experimente können ... auch in Projekten Einsatz finden, die mit Bundesmitteln unterstützt werden.«

Freie Welt hat Drosten, die Charité, das RKI, die Bundesregierung und die EU aufgefordert, sämtliche Korrespondenz zur gefährlichen Virusforschung offenzulegen. Prof. Wiesendanger fordert mit 49 anderen Kollegen ein weltweites Verbot von biowaffenartiger »Gain of Function« Forschung. Drosten hat sich dem Aufruf noch nicht angeschlossen.

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