Personaldecke der SPD nach Schulz-Kritik Gabriels dünn

Droht nun Heiko Maas als Außenminister?

Nach dem Rückzug von Martin Schulz für die Neubesetzung des Außenministeriums wollen führende Sozialdemokraten auch weiterhin nicht Amtsinhaber Sigmar Gabriel. Sie nehmen ihm jüngste Äußerung übel. Jetzt ist plötzlich Justizminister Maas dafür im Gespräch.

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Amtsinhaber Sigmar Gabriel soll nach Ansicht führender Sozialdemokraten in einer neuerlichen großen Koalition trotz des am Freitag erklärten Verzichts von Martin Schulz auf das Amt des Außenministers nicht weitermachen können.

Man wirft dem Ex-SPD-Parteichef, der im ARD-Deutschlandtrend unter den aktuellen Spitzenpolitikern als beliebtester Sozialdemokrat geführt wird, vor, sich mit seinen jüngsten Aussagen gegen Schulz extrem geschadet zu haben. Gabriel warf der Führung seiner Partei einen respektlosen Umgangsstil und die Missachtung von gegebenen Zusagen vor.

»Ich habe das Amt des Außenministers gern und in den Augen der Bevölkerung offenbar auch ganz gut und erfolgreich gemacht. Und da ist es ja klar, dass ich bedauere, dass diese öffentliche Wertschätzung meiner Arbeit der neuen SPD-Führung herzlich egal war«, sagte er so unter anderem am Donnerstag vergangener Woche.

Darüber hinaus gilt sein Verhältnis zur designierten neuen SPD-Vorsitzenden Andrea Nahles aber traditionell als stark belastet, spätestens seit sie unter ihm Generalsekretärin war, so dass ihm kaum noch Chancen eingeräumt werden, auf dem von ihm seit einem Jahr geführten Posten weiterzumachen.

Der SPD fehlt damit aber ein Kandidat für das öffentlichkeitswirksame Außenamt. Als möglicher Nachfolgekandidat gilt bei der SPD nun der wegen seiner Zensurmaßnahmen im Internet in der Bevölkerung umstrittene, aber zuletzt weiterhin für sein Ressort vorgesehen gewesene Justizminister Heiko Maas.

Der 51-jährige Saarländer ist zwar auch nie als Außenpolitiker in Erscheinung getreten, war er vor seiner Ernennung zum Justizminister nur kurzzeitig saarländischer Minister für Umwelt, Energie und Verkehr, ansonsten mehrfach in Landtagswahlen gescheiterter Oppositionsführer in Saarbrücken, aber in der SPD meint man, dass er es als ausgebildeter Jurist und bisheriger Bundesminister am ehesten ausfüllen können.

In einem am Montag veröffentlichten Interview erklärte Gabriel unterdessen sein Bedauern, bei seiner Kritik am scheidenden SPD-Chef Martin Schulz die eigene Tochter erwähnt zu haben, die demnach sagte «Papa, jetzt hast du doch mehr Zeit mit uns« und dass das besser als mit dem »Mann mit den Haaren im Gesicht« sei.

Parteiinterne Kritiker warfen Gabriel vor, bei seiner Kritik an Schulz die »eigene Tochter in geschmackloser Weise vorgeschoben« zu haben. Mit diesem Teil seiner Äußerung hätte er sich endgültig disqualifiziert, sein Amt doch weiter auszuüben. »Wer zu unfairen Mitteln greift, nimmt sich dabei selbst vom Platz«, sagte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil

Gabriel erklärte, er habe hier eine eher humorvolle Bemerkung machen wollen, die ihm mitlerweile leid tue. Er hätte sich ehr über die SPD-Führung geärgert. Wer der Partei so lange gedient habe, den könne es nicht kalt lassen, wenn er seinen Rausschmiss über die Medien erfahre und kein Wort des Dankes zu hören bekomme.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Zyniker

Ich habe die Faxen satt, ich obwohl schon 65 Jahre alt und seit 30 Jahren Nichtwähler setze mich wo immer ich kann gegen diese Verbrecherbande (schlimmer als die Mafia) zur Wehr, Deutsche steht endlich auf und macht dem Spuk ein Ende. Schaut euch den Film über einen Asylanten mit seinen 2 Frauen bei Eva Herman an.

Gravatar: Wind

..machen wir uns nichts vor- hinter diesen Leuten steht eine Schattenregierung. Die "Raute" und Co. sind nur Erfüllungsgehilfen. Ein Teil spielt Regierung, der andere Teil Opposition. Toll diese Altparteien.

Gravatar: Klimax

Nun, als Außenminister ist er sicher wesentlich weniger gefährlich als als Justizminister. Außenpolitik würde ohnehin hauptsächlich von der Kanzlerin gemacht.

Gravatar: Mr. Muro

Wenn jetzt "Menschen" aus dem kommunistisch/stalinistischen Lager in Buntland Außenminister werden, dann hat es Buntland endgültig hinter sich. Im Ausland (ich bin oft im Ausland) unterwegs lacht man uns aus dass wir so was mit uns machen lassen. Wenn dann noch ein Maasmännchen mit seinen kollektivistischen Ideen daher kommt werden wir gar nicht mehr ernst genommen.

Gravatar: Nick van Riel

Wer nichts kann, kann immer nich Aussenminister

Gravatar: L.A.Keitel

Als deutscher Aussenminister würde der zuerst nach Israel gehen, für Eichmann gehalten und ohne Zögern aufgehängt werden.

http://www.spiegel.de/forum/politik/generalbundesanwalt-der-netzpolitik-affaere-erst-rebellion-dann-rausschmiss-thread-334356-16.html#postbit_33019701

Das Aussenministeramt könnte also vielleicht sogar die einzige Möglichkeit sein, die Pest endlich loszuwerden.

Mutti hatte ihn ja schon bei ihrem Besuch in Jerusalem vor vier Jahren als Lakeitel dabei, als Benjamin Netanjahu seinen Augen nicht getraut, auf ihn gezeigt und bemerkt hat 'Mein Gott, so eine Schlamperei, der lebt noch!'.

http://images.jpost.com/image/upload/f_auto,fl_lossy/t_Article2016_Control/237812

Gravatar: Dirk S

Maas als Außenminister? Warum nicht, wie schon andere hier schrieben, dem Amt könnte er eigentlich keinen Schaden zufügen, den es nicht schon gehabt hätte, DE wird international ohnehin nicht ernst genommen und auf dem Posten würde Maas weniger Schaden anrichten, als er vorher im Amt des Justizministers angerichtet hat. Und da Außenminister viel unterwegs sind, wäre er auch weniger hier. Und der Jet würde auch weniger Treibstoff brauchen als beim Siggi. ;-)

Sarkastische Grüße,

Dirk S

Gravatar: Jutta Erdmann

Hallo Hr. Beyer,

grundsätzlich ist das Richtig mit dem Kanzler, aber:

'die Kanzlerin bestimmt, wer Mitglied der Regierung werden soll'

Wieso ist Fr. Merkel neue Kanzlerin, habe ich etwas verpasst? Ja sie nennt sich einfach selbst so, aber da gehört eigentlich ein rechtsstaatlicher Prozeß dazu!!!!

Wo war die Wahl dazu? Hat sie sich einfach selbst ernannt? Ist es wieder so weit?

Ich glaub ich bin im Irrenhaus. Braucht es noch einen Beweis für die Diktatur?

Gravatar: Hans

Ich halte ihn als Aussenminister auch nicht für sehr geeignet.
Nur im Notfall, um Gabriel zu verhindern.
Dieser Gabriel, der sich überhaupt nicht in der Gewalt hat und unberechenbar ist (ala Stegner) sollte in den Vorruhestand gehen und mit seiner Tochter spielen.
Für einen Diplomaten völlig unakzeptabel.

Gravatar: Karl Brenner

Wer für 20.000 Eier Benzinquittungen einreicht, obwohl er als Dienstwagen einen Diesel fährt hat bestimmt besondere "Fähigkeiten"

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