Lage im Mittleren Osten eskaliert weiter

Drohnenangriff auf Ölanlagen in Saudi Arabien

Nach Angriffen auf saudi-arabische Ölanlagen herrscht Unsicherheit, wie der Angriff möglich war. Die Houthi-Rebellen im Jemen haben sich zu den Angriffen bekannt.

Khurais / Wikicommons / CC BY-SA 4.0
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Nach Angriffen auf saudi-arabische Ölanlagen am Samstagfrüh in der Nähe der Grenze zu Bahrain herrscht völlige Unsicherheit, wie die Angriffe möglich waren. Die Houthi-Rebellen im Jemen haben sich zu den Angriffen bekannt. Allerdings liegen die angegriffenen Anlagen sehr weit entfernt von der jemenitischen Grenze.

Die Angriffe wurden mit Hilfe von mehrere Drohnen durchgeführt. Das Ziel waren Ölanlagen in Abqaiq und Churais im Nordosten des Landes. Auf Videos sind große Brände zu sehen. Es ist nicht der erste Drohnen-Angriff auf Saudi Arabien. Meistens ist aber die Grenzregion zum Jemen betroffen. Eine Ausnahme war zwei Angriffe: Einer am 14.Mai und ein weiterer im August ebenfalls gegen Ölfelder an der Grenze zu Oman. Der Angriff vom Wochenende ist daher eine weitere Stufe der Eskalation.

Von den Zerstörungen ist nach saudischen Angaben ungefähr die Hälfte der Ölproduktion betroffen. Allgemein wird daher ein Anstieg des Ölpreises erwartet. Die USA haben sich bereit erklärt, unter Umständen Ersatz aus ihren strategischen Reserven bereitzustellen.

Dass der Angriff so weit im Hinterland von Saudi Arabien durchgeführt werden konnte, irritiert einige Beobachter. Sie äußerten Zweifel an der Wirksamkeit der saudischen Luftabwehr. Drohnen sind für die Flugabwehr gut erkennbar.

Obwohl die Houthi-Rebellen sich zu dem Angriff bekannt haben, gilt der Iran als eigentlicher Urheber der Attacken. Teheran führt lässt seit Jahren in der gesamten Region Stellvertreterkriege führen: Durch Hamas und Hisbollah gegen Israel und durch die Houthi-Rebellen gegen Saudi-Arabien. Weitere Rebellengruppen werden im Irak vermutet. So soll der Angriff vom 14.Mai aus dem südlichen Irak heraus geführt worden sein.

Diese Strategie des Iran, andere für sich bluten zu lassen, wird insbesondere in Israel aufmerksam verfolgt. Teheran gelingt es, sich als friedlich darzustellen, während das Regime tatsächlich die Hauptursache für viele Konflikte ist. Ohne Waffenlieferungen aus dem Iran wären die Drohnen-Angriffe auf Saudi Arabien und die ständigen Raketen-Angriffe gegen Israel nicht möglich. In Israel wird daher die Forderungen immer lauter, den Iran als Vergeltung direkt zu attackieren.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Hans Diehl

Ich habe in diesem Zusammenhang gerade einen interessanten Kommentar mit der Überschrift „Alternativ“ in meiner Regionalzeitung gelesen.

Darin heißt es. Erdöl ist ziemlich teuer und wir müssen es nahezu komplett importieren. Über Energie aus Sonne und Wind verfügen wir dagegen selbst.
In 2012 waren es noch 60 Milliarden, die Deutschland als Rohöl Rechnung ins Ausland überwiesen hat. In 2018 waren es nur noch 38 Milliarden. So gesehen macht es Sinn Erdöl durch Strom zu ersetzen der im Wesentlichen im Inland produziert wird. Unterm Strich muss dieses neue System nicht teurer sein. Etwa 24 Milliarden bringen die privaten Haushalte und meisten Unternehmen jährlich mit der EEG Umlage auf, um die Stromproduktion aus Wind und Sonne zu finanzieren. Da sollte sich doch für die 38 Milliarden, die heute noch für Ölimporte ausgegeben werden, sehr viel Ökoenergie für E-Autos herstellen lassen. Dazu kommt, dass die Wertschöpfung überwiegend im Lande bleibt. Zitat Ende.


Anmerkung von mir, da zu ein idealer Synergie Effekt für das Klima. Beide Seiten könnten damit leben.
Wenn es tatsächlich Menschen gemacht ist präventiv, und wenn es nicht Menschen gemacht ist, kein Nachteil, denn es kostet ja nichts.

Gravatar: germanix

Zitat:
"Allgemein wird daher ein Anstieg des Ölpreises erwartet. Die USA haben sich bereit erklärt, unter Umständen Ersatz aus ihren strategischen Reserven bereitzustellen."

Nachtigall ick hör dir trapsen!

Haben sich die Amerikaner nicht schon immer für Hilfen nach den Interventionskriegen bereiterklärt?

Erst Millionen Zivilisten töten - und dann befrieden!

Erst der Angriff auf die Ölanlagen, dann ihr eigens Öl auf den Weltmarkt anbieten! Das ist MARKETING der feinsten Sorte - gelle?!

Passt jedenfalls wie die Faust aufs Auge!

Gravatar: Maggus

"Ja klar, der böse Iran wars." Mal gespannt welche perfide Ideen von den Kriegsministern aus Israel und den USA noch kommen werden, um den Iran endlich zu bombardieren...

Gravatar: Gretchen

Nachdem was Saudi Arabien im Jemen seit Jahren verbricht, hätten die Huthi allen Grund für einen solchen Angriff. Nur:wie haben sie das geschafft?Hilfe vom Iran?Unwahrscheinlich, da dezeit nicht nur völlig sinnlos,sondern auch brandgefährlich.Abgeschossen wurde auch nichts. Entdeckt auch nicht. Ist die Saudische Flugabwehr eine Lachnummer?Eigentlich bisher nicht.Also, wer kommt denn sonst noch infrage?Nun ,die üblichen False-Flag Aktionen von Israel und ihren amerikanischen Kumpels.Das wäre NORMAL.Das ist fast IMMER so.Haben sich die Huthi wirklich dazu bekannt,oder wird das nur vorgegeben?Eigentlich sind sie zu so einem Präzisionsschlag nicht in der Lage. Und der Iran ? Wie?Von wo? Womit?Warum?
Passt alles mal wieder nicht!
Aber wer spricht derzeit überall vor und will FREIE HAND den Iran anzugreifen?Aha!Die schon wieder!
Und jetzt macht es Sinn.Mit einem GRUND greift es sich legitimer an, nicht wahr?Da kann man schon einmal (wie immer) ein bischen nachhelfen....
Darum sollten Aussenstehende (WIR)ganz besonders vorsichtig sein,den ersten Stein zu werfen.
Einfach Plausibilität prüfen ist hier wohl wie immer zielführend.

Gravatar: Mino Cair

“Teheran gelingt es, sich als friedlich darzustellen ..”
Seit 300 Jahren hat der Iran keinen Angriffskrieg mehr geführt. Irgendwer hat in diesem Forum einmal gesagt, daß der Iran derzeit in die gleiche Verbrecher-Ecke gestellt wird wie Deutschland nach dem 1. Weltkrieg und dem Vertrag von Versailles. Vermutlich stecken auch die gleichen Interessen dahinter.
Fakt ist: die erdölexportierenden Länder haben schon längst ihre Produktion heruntergefahren, damit die Preise stabil bleiben. Das Angebot übersteigt noch immer die Nachfrage, aber dieser Angriff bietet endlich wieder die Möglichkeit, an der Preisschraube zu drehen.
Und wenn diese mysteriösen Drohnen in Wirklichkeit auf das Konto von Klima-Akivisten gingen? Zur Zeit ist auch mit den absurdesten Szenarien zu rechnen.

Gravatar: Hans-Peter Klein

Geopolitisches Fazit:
Jede Tonne eingesparten Rohöls verringert das Risiko militärischer Auseinandersetzung.

Und wie geht das?
Durch Einsatz neuester, verbrauchsreduzierender Effizienztechnologien und den forcierten Einsatz Erneuerbarer Energien, nutzbar gemacht durch technische Intelligenz, alles heimische Energiequellen, wenn man eingesparte Energie dazurechnet.

Komme mir jetzt keiner mit Atomenergie.
Die Lagerstätten von Natururan liegen ebenfalls in politisch instabilen Regionen, die Beschaffungswege sind extrem intransparent.

MfG, HPK

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

„Lage im Mittleren Osten eskaliert weiter
Drohnenangriff auf Ölanlagen in Saudi Arabien“ ...

Betrachte ich mir dazu die Hintergründe zum Krieg im Jemen
https://www.krieg-im-jemen.de/hintergr%C3%BCnde/
und ziehe in Betracht, dass dieser in Unkenntnis(???) der Lage
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/jemen-krieg-bundesregierung-weiss-nicht-welche-laender-beteiligt-sind-a-1283364.html
auch mit göttlicher(?) Hilfe sehr lange und präzise vorbereitet wurde und noch immer geführt wird
https://www.handelsblatt.com/politik/international/milliardenauftrag-groesster-waffendeal-aller-zeiten-usa-ruesten-saudis-auf/3537978.html,
dann ist mir die Reaktion des Jemen – auch wenn sie tatsächlich vom Iran gesteuert worden sein sollte – begreiflich!!!

Gravatar: Schnully

Und sofort wird an der Preisschraube gedreht um möglichst viele Gewinne abgreifen zu können . Das Gleiche gilt auch für den Staat der dies durch Steuern noch verdreifacht .
Dem Iran angekreidet das er Waffen lieferte .
Wurde den USA auch angekreidet durch Waffenlieferungen falschen Behauptungen und durch eigene Soldaten , Kriege vom Zaun zu brechen .

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