Premierenkritik

Dreck und Gestammel zur Erbauung des gutmenschlichen Publikums

Gestern Abend fand im Deutschen Theater in Berlin die Premiere von Lessings Nathan statt. Ursprünglich war das Werk als Aufforderung zur Toleranz gedacht. Die neue Inszenierung tendierte jedoch zur Verächtlichmachung des Christentums. Das Premierenpublikum war begeistert.

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Zu Beginn das Positive: Das Stück begann pünktlich. Die Beleuchtung war überaus professionell. Die Versuchung ist groß, die Rezension mit der Shakespeareschen Bemerkung »Der Rest ist Schweigen.« an dieser Stelle enden zu lassen.

Vor einem nicht ganz ausverkauftem Haus ist wieder einmal ein Klassiker Opfer des kaum noch modernen Regietheaters geworden. Dass das Bühnenbild aus einem rotierenden Holzwürfel bestand, der sich bei Bedarf in ein Haus oder in eine Mauer verwandelte, ist Ausdruck eines Minimalismus’, der durchaus legitim ist. Unverzeihlich ist dagegen die Missachtung der Zuschauer wie der Schauspieler. Zwar sind im Programmheft die Namen Letzterer aufgeführt, doch man erfährt nicht, wer welche Rolle spielt. Eine Identifizierung wäre ohnehin schwergefallen, da sie konsequent mit Dreck beschmiert waren (ein Symbol für den aus Erde erschaffenden Menschen).

Eine besondere Zumutung für das Publikum war die extrem hohe Redegeschwindigkeit, garniert mit völlig überzogenen Ausbrüchen einer gewissen Bandbreite von Emotionen. Dadurch war es dem Zuschauer unmöglich, sich auch nur ansatzweise mit einer der Figuren zu identifizieren. Möglicherweise sind dafür die unerquicklichen Schwingungen des epischen Dramas aus dem nahe gelegenen Berliner Ensemble verantwortlich …

All das mag dem Regisseur ein notwendiger Kontrast zur Ringparabel gewesen sein, die der den Nathan gebende Schauspieler (wer auch immer es war) in ruhigem Ton und in einem normalen Sprechtempo vortragen durfte. Doch war es wirklich nötig, diese Insel des Erträglichen von einem Ozean enervierenden Stakkatos umtosen zu lassen?

Für eine kurze Auflockerung sorgten gelegentliche Gags. Selbstverständlich kam auch die politische Korrektheit nicht zu kurz. Die verschiedenen Abweichungen vom Originaltext sind durchaus geeignet, das Weltbild roter und grüner Gutmenschen zu festigen. Eigentlich kaum erwähnenswert, da alles andere in einem deutschen Theater überraschen würde.

Eine fast schon typische Erscheinung war der in der Inszenierung durchschimmernde Hass auf die eigene Kultur. So wurde Saladin, als Vertreter des Islam, als tolerant und gerecht präsentiert. Wie auch der Jude Nathan strahlte Saladin trotz kleinerer Schwächen eine gewisse menschliche Würde aus. Nicht so der christliche Patriarch, der, extrem übergewichtig, mit heruntergelassener Hose um eine Toilette stampfte und dabei das Kreuz an seiner Kette mit Exkrementen beschmierte. Augenscheinlich kommt nicht jeder in den Genuss der von Lessing geforderten Toleranz. Natürlich: Es ist immer leichter diejenigen zu verunglimpfen, die sich nicht wehren. Also beleidigt und verhöhnt man Christen. Eine derartige Darstellung eines islamischen Geistlichen wäre ungleich gefährlicher. Hier offenbart sich die für die »Kunstszene« nicht untypische Kombination aus Appeasement und Stockholm-Syndrom.

Dennoch gab es am Ende minutenlangen Beifall. Acht bis zehn Besucher gingen sofort, ohne einen Applaus auch nur anzudeuten. Es flogen weder Blumen noch Tomaten auf die Bühne. Letzteres ist zu bedauern.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: H.von Bugenhagen

Na iss denn dass...
Wozu noch Kammerspiele ???
Wir haben doch Täglich überall Theater ,das sollte reichen und unseren Darstellern im Bundestag nicht die Butter vom Brot nehmen.

Gravatar: Chris

Wie lebte Mohammed und wie lebte unser Herr Jesus Christus?

Was tat Mohammed und was tat unser Herr Jesus Christus?

Was brachte Mohammed und was brachte unser Herr Jesus Christus?

Unser Herr Jesus Christus verurteilte auch den Abschaum der Gesellschaft nicht, nein, er gin hin zu den Sündern und aß mit ihnen, um ihnen das Reich Gottes zu verkündigen und Vergebung zu geben, während die Selbstgerechten über ihn lästerten, was er sich mit dem Abschaum trifft.

Unser Herr Jesus Christus trug am Kreuz all den Dreck, all den Mist, all das Böse, all das Gottlose, all die Sch**ße, ja all die Sünde und stellvertretend die Strafe dafür, damit jeder Mensch, der sich zu ihm bekehrt, der an ihn und seinen Sühnetod glaubt, Frieden haben kann mit Gott.

Unser Herr Jesus Christus brachte das Leben, denn er ist eins mit dem lebendigen Gott Israels, dem Vater, der laut Bibel ein Gott der Lebenden ist. Er, der am Kreuz für uns ins den Tod ging, brachte durch seine Auferstehung Leben - und er bringt es auch heute noch und vielleicht auch noch morgen, bis er wiederkommt beim Schall der Posaunen.

Unser Herr Jesus Christus sagte, daß "Satan der Vater der Lüge" sei. Ein Christ, der lügt, sollte sich fragen, wessen Sohn er ist.

Mohammed brachte, das sind historische Tatsachen, Krieg und Tod. Jeder, der seinen Glauben nicht annehmen wollte, wurde getötet. Auch die Lüge ist im Islam legitim, um die "Ungläubigen" zu täuschen, Stichwort "Taqiyya". (Und wenn man mal bedenkt, wie oft moslemische Männer in Gesprächen "Ich schwöre bei Gott!" sagen, aber dennoch lügen und unaufrichtig sind, sagt das ebenfalls alles, mal abgesehen davon, daß wir Christen laut Bibel eben nicht schwören sollen, denn wir sollen so ehrbar und ehrlich sein, daß unsere Rede "ja, ja" oder "nein, nein" sein soll - da soll kein Lug und Trug sein!)

Nein, ich wähle das Leben, das Heil, die Vergebung - nicht den Tod, da können Kunst- und Kulturfreaks noch so oft Kreuze mit Kacke beschmieren. In der Bibel heißt es über solche Leute, daß sie ihr Urteil bereits haben.

Gravatar: Alfred

Theater wird allerorts immer peinlicher. Es ist eben nur Theater und Theater wird den Deutschen schon zum Überdruss geboten.
Bei den Öffentlich Rechtlichen..!!!
Politik... !!!!
Medien.... !!!
Religionen...!!!.
etc.
Schluss mit dem ganzen Theater....

Gravatar: H.Roth

Wir haben es weit gebracht mit unserer Kultur und dem Kunstgenuss! Das ist also die erlesene Unterhaltungsform die dem modernen, intellektuellen Menschen in Deutschland zusagt, dem Gutmenschen, dem Kultur-Rebellen von 1968!

Das beweist nur, dass der Mensch ohne Christentum nicht fähig ist, schöne Dinge zu schaffen. Schöne Dinge verunstalten- das kann er, aber nicht selbst schaffen! Die großen Kulturgüter in Kunst, Schrift und Musik entstammen einer sehr christlichen Epoche. Man denke an das Musik-Genie Bach, der selbst überzeugter Christ war und mit seinem Werk Gott ehren wollte.
Im Gegensatz dazu wird heute, insbesondere mit dem "Stilmittel" des Ekels, der Mensch in der Kunst entwürdigt, ausgezogen, und Gott lächerlich gemacht.

Vor vielen Jahren war ich selbst in Berlin im Deutschen Theater. Pflichtprogramm einer Klassenfahrt. Ein Stück von Schiller. "Die Räuber". Ich freute mich schon auf schöne Kostüme und spannende Dialoge. Stattdessen wurde ich mit ebensolchem widerlichen Dreck (nackte Schauspieler und obszöne Sprache) überschüttet. Das hat mich nachhaltig von Theaterbesuchen abgeschreckt.

Gravatar: Klartexter

Und die Pfaffen und ihre Kirchenfürdten schweigen, wie immer.

Gravatar: R. Crahay

Im Gegensatz zu Moses und Mohammed wurde - der biblischen Überlieferung zufolge - nur Jesus von Gott verlassen. ("Mein Gott, mein Gott", warum hast du mich verlassen?")
Dieser wehrlose, von Gott und Menschen verlassene Gekreuzigte war von jeher die bequemste Zielscheibe des feigen Mobs für widerlichsten Spott und Hohn ("Dornenkrone")
Sein "Verbrechen" war es, dass er dem Klerus seiner Zeit die Meinung gegeigt hat.

Und schon damals haben sich seine Jünger rechtzeitig verkrümelt, statt ihm beizustehen.

Glaubt jemand etwa , dass z. B. das Oberhaupt der EKD von Berlin Brandenburg oder gar Margot Käßmann gegen diese Inszenierung Protest einlegen würde?

Unser Staatsoberhaupt, Pfarrer Gauck, hat ja schon seine Rezensionsvorlage dafür geliefert:
"Christlich sein und hellhäutig dazu" ist sowas von megaout... Passt überhaupt nicht mehr für unsere Nation.

Die Reaktionen zu dieser Nathan-Aufführung aus der kirchlichen Ecke sollte man entsprechend im Visier behalten - und publizieren...

Aber - könnte vielleicht gerade DESHALB in der wohlfeilen Schmutzpropaganda gegen das (Kirchen)-Christentum nicht auch ein selbstverschuldetes Körnchen Wahrheit stecken?

Gravatar: Thies Matthöfer

Da ich aufgrund solcher Erfahrungen seit Jahren nicht mehr in einem deutschen Theater war, muss ich angesichts solcher Berichte annehmen, dass ich auch so schnell weiterhin kein Theater von innen sehen werde. Dabei bin ich früher sehr gerne dort gewesen.
Unabhängig vom subjektiven Theatergeschmack belastet viele der Klamauk, das aufdringlich-schrille Indoktrinationswerk, das für zarte Töne, Andeutungen und die Breite verschiedener Interpretationen durch das Publikums keinen Raum lässt.

Gravatar: Jürg Rückert

Hier offenbart sich die für die »Kunstszene« nicht untypische Kombination aus Appeasement und Stockholm-Syndrom - Volltreffer!

Gravatar: P.Feldmann

Weshalb heisst dieses Ding denn noch so ganz rassistisch "deutsches" Theater? Das ist eindeutig eine Diskriminierung des französischen oder Englischen Theaters und es zieht überhaupt nicht in Betracht, was der Herr Bundespräsident so Wichtiges gesagt hat! Warum spielt man einen Deutschen wie Lessing, der ist doch immerhin aus dem "Tätervolk".
Wieso ist man in Berlin überhaupt so völkisch, weiß man nicht, dass eben diese Stadt als Hauptstadt der besetzten Welt gedacht war? Natürlich weiß man das- und suhlt sich darin mit Schmerzensrufen...

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