Seeschiffe sind weitaus umweltgefährdender

Diskussion um Diesel-Fahrzeuge reiner Populismus

Die Diskussion um die auf Deutschlands Straßen fahrenden PKW und LKW mit Diesel-Aggregat ist nichts anderes als reiner Populismus. Denn die richtigen Dreckschleudern bewegen sich auf See: die mit Schweröl betriebenen Hochsee- und Kreuzfahrtschiffe.

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Die Automobilhersteller haben, wieder einmal, den Verbraucher betrogen. Sie haben falsche Angaben gemacht und so dem Käufer vorgegaukelt, er würde ein besonders schadstoffreduziertes Exemplar erwerben. Dafür waren viele Käufer dann auch bereit, tiefer in die Tasche zu greifen. Doch faktisch erfüllten diese Fahrzeuge nicht die hohen Anforderungen, sprich der Endverbraucher wurde betrogen. Dagegen gilt es mit aller Härte einzuschreiten. 

Es ist aber nicht zielführend, die Dieseltechnologie an sich für etwas zu brandmarken, was sie nicht ist. Oder sie als Umweltgefahr Nummer 1 hoch zu stilisieren. Das ist sie nämlich nicht. Bedenkt man, in welcher Zeit der Schadstoffausstoß gerade bei mit Dieselaggregaten versehen Fahrzeugen deutlich reduziert werden konnte, so ist leicht zu erkennen, dass diese Technologie durchaus Zukunftspotenzial hat.

Ganz anders aber sieht es auf den Weltmeeren aus. Denn sämtliche Hochseeschiffe, seien es Frachter, Kriegs- oder Fährschiffe, die »Rettungsschiffe« der NGO im Mittelmeer aber auch die wunderschönen Kreuzfahrtschiffe aus den Hochglanzprospekten, fahren mit Schweröl, einem Abfallprodukt im Raffinierungsprozess des Erdöl. Dieses Schweröl belastet die Umwelt um ein Vielfaches mehr als die Fahrzeugindustrie. Denn in Schweröl ist 3.500 Mal so viel Schwefel erhalten, wie im für den europäischen Straßenverkehr zugelassenen Diesel.

Eine Studie hat ergeben, dass allein die 15(!) größten Seeschiffe der Welt pro Jahr mehr Schwefeloxide ausstoßen als alle 760 Millionen(!!) Fahrzeuge weltweit. Insgesamt befahren rund 40.000 Handelsschiffe die Weltmeere. 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Dirk S

@ Candide

Zitat:"Das war der Auftrag, Merkel hat geliefert."

Wieso Merkel? Das haben unsere Automobilhersteller selbst hinbekommen, ganz ohne Merkel. Wo doch schon die EU den Dieselautoanbietern sehr entgegengekommen ist und sehr viele Ausnahmen für die Abgasreinigung definiert hat (was eher auf Schröder zurück gehen dürfte). Dennoch wollten die noch tricksen, um ihre Produkte besser im Markt zu plazieren. Und haben sich nun mal des Betruges am Kunden schuldig gemacht. Für den Mist, den die gebaut haben, sind die in DE viel zu billig davon gekommen.
Merkel ist ausnahmsweise mal nicht schuld, wohl aber die ungesunde Nähe von Automobilindustrie und Politik. Was man Merkel natürlich vorwerfen kann ist, dass Sie sich aus der gesamten Geschichte heraushällt und mal wieder den Teflonhosenanzug rausgeholt hat. Aber ansonsten, das haben die Auto-Manager verbockt. Die können das mindestens genausogut wie unsere Regierung, eigentlich sogar noch besser.

Teflonartige Grüße,

Dirk S

Gravatar: Candide

Ganz einfach: Dieselmotoren made in Germany sind die besten der Welt, also muß man ihnen den Markt auf andere Weise wegnehmen. Das war der Auftrag, Merkel hat geliefert. Deutschland kaputt? "Mir doch egal."

Gravatar: Erbschuldiger

@ Hand Meier
Nur nicht übertreiben! Ein Meter Ökofaser würden auch ihren Zweck erfüllen. Die von Ihnen so bezeichneten Riesen-Idioten werden aber leider nicht Ihrer Empfehlung folgen, finden sie doch ihre Erfüllung in der politischen Teilhabe und Integration ihres penetranten Schwachsinns ins System Merkelscher Machtausübung. Nie waren die Aufstiegschancen für halbgebildete und anmaßende Absolventen des bundesdeutschen Bildungswesens größer als heute, vorausgesetzt, ihre Irren Ambitionen fußen auf dem "richtigen" ideologischen Fundament. Ideologie vor Tradition, Erfahrung und Wissenschaft - da haben selbst die eine Chance, denen es zudem noch an Charakter, Kompetenz und Verantwortungsbewußtsein mangelt. Das gegenwärtige politische Personal beweist in erschreckender Weise diese ideologiebestimmte Negativauslese. Die anstehenden BT-Wahlen werden Auskunft über den Grad der Verdummung des Wahlvolkes ( von den Herrschenden höhnisch als Souverän verspottet ) durch die merkelspezifischen Täuschungsmanöver geben. Ich befürchte, der grün/rote politische Bodensatz wird statt Seilerware den Produkten der Winzer den Vorzug geben können !

Gravatar: gast

D muss deindustrilasisiert werden. Arbeiter- und Bauernstaat, wie DDR. Alles alter Käse. Kommunismus für das Volk, Faschismus für die Herrschenden. Alles alter Käse.
Diese ewig gestrige Gründe/linke Partei muss weg und zwar schnell, sonst kannst Du auswandern und zwar schnell.

Gravatar: die Vernunft

Ein anderes Beispiel ist der LKW- Verkehr! Während die Deutsche Bahn in jeder Beziehung besteuert und völlig falsch geführt geführt/ gegen die Wand gefahren wird, darf der (osteuropäische) LKW Verkehr unsere Straßen und die Umwelt schädigen, Unfälle (auch mit Gefahrgut) verursachen und rund um ihr Tätigkeitsfeld alles verschmutzen, denn die Fahrer können sich ja kein vernünftiges Essen und unterwegs Wohnen leisten. Der deutsche LKW- Verkehr nahm in den letzten 10 Jahren um 60 % ab, während sich der osteuropäische verelffacht hat! Die Probleme dazu sind ja bekannt, aber der Steuerzahler zahlt ja für die Reinigung der Autobahnmeistereien und für den Straßenbau. Diese Chancenungleichheit stinkt zum Himmel! LKW- Dieselabgasreinigungen werden abgeschaltet, Kontrollen und Strafmöglichkeiten gibt es nicht. Das der Eisenbahngüterverkehr nur 25 % der Energie und 2-3 % der Schadstoffe kosten würde, kommt dazu!
Aber vom Klima und den Abgaswerten reden, das kann die Regierung! Es ist höchste Zeit für einen Politikwechsel!! Wir brauchen einen Neuanfang, das das durch diesen Betrug bei den Autokäufern verlorene Vertrauen in unsere eigene Industriewerbung wieder hergestellt wird! Wie sagte es doch "unsere" SPD- Umweltministerin: "Die nächste Bundesregierung muß es richten!" Welch ein Eingeständnis der eigenen Unfähigkeit!

Gravatar: Erbschuldiger

Ein sehr notwendiger und überfälliger Hinweis auf die
"Haltet den Dieb"- Propaganda der Volksverdummer, die wieder den vertrauensvollen Nutzer der Dieseltechnologie zum zahlungspflichtigen Schadenverursacher machen will. Längst weiß man, daß die ganze Küstenstriche verseuchenden Kreuzfahrtgiganten, deren Zahl unangefochten weiter wächst, die weitaus größere Bedrohung für das Leben und die Gesundheit der Küstenbewohner und insbesondere der regelmäßig angelaufenen Ziele darstellt. Verbunden mit den anderen negativen Folgen des Massentourismus per Kreuzfahrt flüchten zunehmend die Anwohner der mit Abgaswolken belasteten an sich idyllischen Fjorde aus ihrer Heimat.
Kein Wort, keine signifikante Kampagne gegen diese die Umwelt und Lebensweise zerstörende Profitmaximierung der Kreuzfahrtunternehmen ! Woran liegt das wohl ?

Gravatar: Dirk S

@ ewald

Zitat:"gibt es auch daten für luftfahrzeuge ?
gibt es daten für dieselbetriebene LKW ( einsch kommunaler omnibusse... ) und PKW ´s ?"

Muss man suchen ;-) . Laut Wiki bunkert eine Boeing 747 183.380l Treibstoff und hat damit eine Reichweite von 9800 km. Wenn ich mich nicht verrechnet habe, sind das mehr als 18l pro km oder 1,8 m³ auf 100 km. Dafür ist das Ding auch fast 900 km/h schnell und fasst maximal 550 Passagiere. Also dann um die 3,3l pro 100 km pro Passagier. Bei Normalausbau (366 Passagiere) wären das dann so rund 5l.

Für LKW und Busse habe ich auf die Schnelle so Werte von 30 bis 45 Liter (auf 100km) gefunden, LKW auf der Autobahn 30l bis 35l, Busse so um die 40l bis 45l. Ein sparsamer Diesel-PKW kann unter 5l bleiben.

Wenn ich jetzt bedenke, dass ich morgens oftmals in einem Bus fahre, der zwischen 2 und 8 Personen transportiert, dann wage ich an den gerne genannten Verbrauchszahlen pro Fahrgast von Bussen doch etwas zu zweifeln. Bei vollen Bussen sind die natürlich schön niedrig, aber bei realen Bussen...

Verbrauchsfreie Grüße,

Dirk S

Gravatar: Hand Meier

Tatsache ist, die Luft in der wir leben, war in den letzten Jahrhunderten nie besser als heute.
Man hat den „Londoner-Nebel, die Atmosphäre im Ruhrgebiet und die schwere Luft in den Hafenstädten“ völlig aus dem aktuellen Bewusstsein verdrängt.
Die „sektiererische Steigerung in eine Reinheit“, am besten ganz ohne störende Menschheit ist eigentlich eine psychische Krankheit.
Ein Leiden an der eigenen Existenz (Flüchtlingshelfer), ein sich nicht akzeptieren (Fussabdruck), weder in seinem Geschlecht (Gender), noch in seiner Ernährung (Veganer), in seiner Fortbewegung (Mobilitätsgegener), in seinen Spuren seiner Existenz (Klima-Retter), denn genau das wird sektiererisch bekrittelt und zeigt eine negative Lebenseinstellung.
Statt nun 4 Meter tüchtiges Tau im Baumarkt zu besorgen, und „sein existenzielles Idioten-Problem ein für alle Male weg zu hängen“ gehen diese negativen „Mistfiguren“ hin und wollen dem Rest der Gesellschaft das Leben madig machen, nur weil sie ständig schlecht drauf sind und nie Lebensfreude haben.
Es sind diese Riesen-Idioten die keine eigenen Kinder haben wollen, die uns als normalen Menschen ständig in die Suppe spucken, denen man täglich einen Uppercut vom Feinsten mitgeben muss, um sich aus ihrem catchenden Clinch zu befreien, damit sie endlich die Sterne sehen und die Fresse halten.

Gravatar: Dr. Gerd Brosowski

Es stimmt nicht, dass alle Schiffe, auch die Kriegsschiffe, mit Schweröl betrieben werden. Beispielsweise werden die US- Flugzeugträger von Kernreaktoren angetrieben; da reicht eine Zuladung an Brennstäben für viele Jahre oder gar die gesamte Betriebsdauer aus, und es werden keine Verbrennungsgase emittiert. Es gab in den sechziger Jahren sogar einmal einen deutschen Frachter, der mit einem Kernreaktor betrieben wurde.Lang, lang ist's her. Man stelle sich den Aufstand vor, der ausbrechen würde, wenn heute ein Containerschiff mit Kernreaktorantrieb in einem deutschen Hafen anlegen wollte. Da nehmen wir doch lieber die Segelschiffe wieder in Betrieb. Aber ach, dann wäre das gute Leben hierzulande nicht mehr möglich. Das geht ja garnicht, also doch Schweröl verbrennen, äußerstenfalls auf Gasmotoren umrüsten und nicht weiter nachdenken.

(Anm. d. Red.: In der Tat, die mit atomaren Antrieb versehenen Kriegsschiffe werden natürlich nicht mit Schweröl betrieben. Vielen Dank für den berechtigten Einwand.)

Gravatar: ewald

danke für die info
gibt es auch daten für luftfahrzeuge ?
gibt es daten für dieselbetriebene LKW ( einsch kommunaler omnibusse... ) und PKW ´s ?

(Anm. d. Red.: für Flugzeuge gibt es bisher keine umfassenden Studien. In einem Bericht des Deutschlandfunk vom 31. Mai 2016 (http://www.deutschlandfunk.de/abgase-im-flugverkehr-feinstaub-kommt-auch-von-oben.676.de.html?dram:article_id=355766) werden jedoch erste Ergebnisse aus der Schweiz erwähnt. Ein Satz daraus, der das Verhältnis schon relativ deutlich macht, lautet: »Im Taxischub (das ist die Fahrt des Flugzeugs zur Startbahn) entspricht eine Sekunde Laufzeit etwa 60 Kilometer Autofahrt von einem Euro-6-Dieselfahrzeug mit Filter.«)

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