Massiver Einflussverlust für die USA, Israel und Europa

Diplomatischer Coup: China bringt Saudi-Arabien und den Iran zusammen

Das sunnitische Saudi-Arabien und der schiitische Iran wollen ihre Gegnerschaft beenden und stärker zusammenarbeiten. Diese Überbrückung alter Gegnerschaft kam auf Druck Chinas zustande. Der Westen ist düpiert.

Foto: Screenshot YouTube/Al Jazeera
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Es ist eine historische Verschiebung, die große Folgen haben wird. Es ist dem Druck und der Diplomatie Chinas geschuldet, dass die politische, strategische und ideologisch-religiöse Gegnerschaft (sunnitisches Königsreich Saudi-Arabien versus islamisch-schiitische Republik Iran), die über Jahrzehnte geschürt und verfestigt wurde, nun überbrückt wird. Aus zwei Kontrahenten sollen nun Partner werden.

Die USA und Israel haben Saudi-Arabien bislang als Verbündeten gegen den Iran gesehen. Israel hat vor allem sicherheitspolitische Bedenken. Denn der Iran unterstützt die schiitischen Hisbollah im Libanon und radikale Palästinenser-Organisationen sowie die Assad-Regierung in Syrien. Anti-israelische Politik und Propaganda gehören zum alltäglichen Repertoire des Regimes in Teheran. Außerdem sorgt man sich in Jerusalem vor der Entwicklung einer iranischen Atombombe.

Für die USA ist der Iran vor allem der verlängerte Arm Russlands und Chinas. Seit dem Sturz des Schahs 1979, der zuvor ein enger Verbündeter Amerikas war, ist der Iran auf der Liste der Terrorstaaten, die von den USA international geächtet werden. 

Saudi-Arabien dagegen ist für die USA stets ein wichtiges Standbein im Nahen Osten gewesen. Die USA hatten schon sehr früh begonnen, sich mit der saudischen Herrschaftsfamilie gutzustellen. Von globaler finanzpolitischer Bedeutung ist der Deal gewesen, den Henry Kissinger mit den Saudis einfädelte. Es ging darum, den Handel mit Erdöl an den US-Dollar zu koppeln. Man spricht daher vom sogenannten Petrodollar. Solange weltweit Erdöl hauptsächlich in Dollar gehandelt wird, wird die amerikanische Währung durch Nachfrage stabilisiert, selbst bei astronomischer Verschuldung der USA. Doch China und Russland wollen die Vorherrschaft des US-Dollars als Weltleitwährung brechen. Wenn Saudi-Arabien wie der Iran Erdöl und Erdgas auch in Yuan-Renminbi und Rubel handelt, wird die Rolle des US-Dollars aufgeweicht. 

Wie u.a. die »Berliner Zeitung« berichtet, ist vor allem die wachsende wirtschaftliche Bedeutung Chinas als Erdölimporteur ausschlaggebend, um die Wende herbeizuführen. Für die Saudis wird China immer wichtiger, die USA werden immer unwichtiger. Für die Regierung Chinas ist diese Einflussnahme ein Erfolg. Der Westen sei düpiert worden, heißt es in der Presse.

Saudi-Arabien will ebenso wie der Iran nicht mehr von US-amerikanischen und europäischen Interessen anhängig sein. China bietet ein ideales Gegengewicht zum Westen und bleibt treuer Kunde des Erdöl- und Erdgasgeschäftes. Außerdem bauen die Chinesen mit ihren Baukonzernen kräftig an den wachsenden Mega-Städten der arabischen Halbinsel mit. Die Abhängigkeit vom Westen wird geringer.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: dankefuernichts

Selbst Todfeinde kann man an einen Tisch bringen und zum Ende ihrer Feindschaft bringen. Wenn man denn auf Diplomatie setzt und diese auch beherrscht.

Jeder normale Mensch würde sich über so eine Nachricht freuen. Eine Baerbock kann nur den Kopf schütteln und mit dem Fuß aufstampfen wie eine neurotische Fünfjährige.

Gravatar: Karl Biehler

Diese erbärmliche Figur Biden. Dem DS scheint er aber immer noch wichtig und nützlich?!

Gravatar: Croata

-Die neue Bündnise werden entstehen....
habe ich, mit Biden als Präsident schon anno 2020.vermutet.

Es wird jetzt schwieriger für Israel.

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