Erratischer Professor und widersprüchliche Virologen-Community

Die Widersprüche des Professor Drosten & Umfeld

Die Welt ist kein Seminar und kein Labor. Verschiedene Virologen spekulieren bei Corona oft ins Blaue hinaus, ohne sich der Folgen und Konsequenzen für die Wirtschaft und Gesellschaft bewusst zu sein, die aus ihren Aussagen resultieren.

Fotos: Screenshot ARD und Pixabay
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In der Wissenschaft und Forschung wird permanent diskutiert und debattiert. Der wissenschaftliche Diskurs ist niemals abgeschlossen, ständig gibt es neue Erkenntnisse, die alte obsolet werden lassen. Der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, sagte dazu: »Ganz vieles von dem, was wir heute als Wissenschaft erleben, ist der Irrtum von morgen.«

Und so ist es auch in der Virologie. Viele Erkenntnisse waren anfangs vage, wurden aber wie Weisheiten hinausposaunt. Daraus wurden Handlungsanweisungen für die Städte und Gemeinden, die Bundesländer und die Bundesregierung konzipiert. Hinzu kamen die immer neuen Prophezeiungen aus dem Robert-Koch-Institut. 

Ganz prominent vorne mit dabei ist von Anfang an Professor Christian Drosten gewesen, der Vorzeige-Virologe der Bundesregierung. In unzähligen Interviews und PodCasts hat er aus dem Nähkästchen der Virologie geplaudert. Die angeblichen Erkenntnisse änderten sich stetig und somit auch seine Aussagen.

Mal sind Gesichtsmasken ungeeignet, sich und andere vor dem Virus zu schützen, dann plötzlich wieder sinnvoll.

Mal sind Kinder eine besondere Risikogruppe, weil sich unter ihnen das Virus schneller ausbreiten könnte, was zur Beschleunigung der Epidemie beiträgt. Dann gibt es wieder Entwarnung: Unter Kindern würde sich das Virus nicht so schnell ausbreiten.

Zu den wechselnden Ansichten und Erkenntnissen des Professor Drosten kommen die Gegenmeinungen anderer Virologen. Mal wird eine zweite Welle befürchtet, dann wieder nicht.

Das Hin und Her und die wilden Spekulationen ins Blaue treiben die Politik vor sich her.

Der für die Corona-Schließungen mitverantwortliche Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales in Nordrhein-Westfalen, Karl-Josef Laumann, gab zu, dass bei den politische Entscheidungen rund um die Corona-Krise viele Fehlentscheidungen getroffen wurden. Er resümiert in einer ZDF-Talk-Show bei Maybritt Illner:

»Wenn wir Mitte März gewusst hätten, was wir jetzt wissen, hätten wir gar keinen Lockdown gemacht.«

Und der ebenfalls in die Talk-Show geladene Virologe Prof. Dr. Jonas Schmidt-Chanasit nickte dem Minister zustimmend zu.

Das Hin und Her geht weiter, so wie beispielsweise Professor Drosten kürzlich völlig neue Strategien vorschlug, um die angebliche zweite Welle zu stoppen. Dazu hat er wieder neue Quarantäne-Ideen, die zur Verhinderung von Clustern führen sollen.

Bei aller Wichtigkeit der Expertise von Wissenschaftlern in der Krise hat sich auch ein entscheidender Nachteil gezeigt: Viele Forscher, die bisher immer nur im Kreis der Kollegen diskutiert hatten, sind sich anscheinend gar nicht bewusst, wie sehr ihre Spekulationen in den letzten Monaten die Gesellschaft und Wirtschaft bewegten und welche Folgen all die Maßnahmen für Millionen Menschen hatten.

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