Viktor Orbán und seine Partei Fidesz haben bei den Wahlen in Ungarn Anfang April einen Erdrutschsieg über die vereinte Opposition errungen. Am Montag wurde Orbán erneut als Ministerpräsident vereidigt – und hielt im Anschluss daran eine lange Grundsatzrede im Parlament. In der Rede drückte Viktor Orbán sein Entsetzen über Entwicklungen in der westlichen Welt aus, die seiner Meinung nach für eine »Selbstmörderpolitik« sprechen.

»Ein solcher Selbstmordversuch, den ich sehe, ist das große europäische Bevölkerungsaustauschprogramm, dessen Ziel es ist, europäische christliche Kinder durch Einwanderer zu ersetzen, durch Erwachsene, die aus anderen Zivilisationen stammen. So sehe ich auch den Gender-Wahnsinn, wonach es das Individuum ist, das seine Identität schafft, auch die sexuelle Identität.«

Ungarn sei neben Polen »zur letzten christlichen, konservativen Bastion in der westlichen Welt« geworden, fügte Orbán hinzu. »Unser Welt- und Zukunftsbild unterscheidet sich vom liberalen, globalistischen Mainstream; und wir bauen unser Land anders auf als sie ihres bauen. Vielleicht können wir ja Seite an Seite leben – schließlich glauben wir an die Vorteile des Wettbewerbs. Aber heute strebt Brüssel nach Absolutismus.« Oder besser gesagt: Brüssel sei heute das Symbol für das Streben nach Absolutismus und Homogenität, sagte er und fuhr fort:

»Wer nicht rechtzeitig marschiert, wird am Abend bestraft. Dagegen rebelliert Ungarn. Wir werden uns nicht beugen! Ungarn lässt sich nicht kontrollieren!«