Nach Obduktionen:

»Die wenigsten Patienten hatten eine Lungenentzündung«

In der Schweiz und in Hamburg wurden Opfer des Coronavirus obduziert. Die Ergebnisse sind überraschend.

Fridolin freudenfett / CC BY-SA
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Da das Robert-Koch-Institut von Obduktionen abriet, wurde auch nicht obduziert. Doch jetzt haben sich Ärzte in der Schweiz und in Hamburg über diese Empfehlung hinweggesetzt und die Körper der Corona-Opfer genau untersucht.

In der Schweiz wurden 20 Leichen unter seziert. »Alle Untersuchten«, erklärte der leitende Pathologe Alexandar Tzankov, »hatten Bluthochdruck, ein Großteil der Patienten war auch schwer adipös, also deutlich übergewichtig.« Über zwei Drittel wiesen vorgeschädigte Herzkranzgefäße auf, ein Drittel war an Diabetes erkrankt.

In Hamburg wurden 65 Covid-19 zwischen dem 22. März und 11. April verdorbene Opfer untersucht. Auch hier hatte ein Großteil der Toten Herzerkrankungen, 55 von 61 Vorerkrankungen wie Bluthochdruck, einen oder mehrere Herzinfarkte, Arteriosklerose oder sonstige Herzschwächen. Vorerkrankungen der Lunge lagen bei 46 Obduzierte vor, Schäden an anderen Organen wie Nieren, Leber oder Transplantationsorgane wiesen 28 Obduzierte auf. Keiner der Untersuchten, erklärte der leitende Arzt, der Hamburger Rechtsmediziner Klaus Püschel, sei ohne Vorerkrankung gewesen.

Während in Hamburg der Frage nach der Todesursache eigens nachgegangen und bei 61 von 65 Verstorbenen Covid-19 als Ursache für den Tod vermerkt wurde, hält der schweizer Pathologe die Diskussion, ob die Toten ›an‹ oder ›mit‹ dem Coronavirus gestorben seien, für »akademisch«.

Über die eigentliche Todesursache äußerte der schweizer Arzt überraschend, dass Lungenentzündungen eine eher untergeordnete Rolle spielten. »Die wenigsten Patienten hatten eine Lungenentzündung", sagt er. Tatsächlich wäre eine »schwere Störung der Mikrozirkulation der Lunge« zu beobachten gewesen. Damit bricht der Sauerstoffaustausch zusammen. Durch eine zusätzliche Beatmung lässt sich daran nichts mehr ändern. »Man kann dem Patienten so viel Sauerstoff geben, wie man will, der wird dann einfach nicht mehr weiter transportiert.«

Dass die Untersuchungen in Deutschland erst jetzt durchgeführt werden, liegt unter anderem an einer Empfehlung des Robert-Koch-Instituts. Im März hatte es erklärt, Obduktionen seien nach Möglichkeit zu vermeiden. Als Grund war die Sicherheit von Ärzten und Personal genannt worden. Dieser Einschätzung hatten die Deutsche Gesellschaft für Pathologie und der Bundesverband Deutscher Pathologen widersprochen und und gefordert »möglichst zahlreiche Obduktionen von Corona-Verstorbenen« durchzuführen, um die Kenntnisse über das Virus zu verbessern.

Mittlerweile hat das RKI seine Empfehlung, Obduktionen zu vermeiden, zurückgezogen. Der Vizepräsident des RKI, Lars Schaade, erklärte: »Die ursprüngliche Empfehlung lautete nicht, nicht zu obduzieren, sondern dies auf das Nötigste zu beschränken.« Die Antwort des Präsidenten des Bundesverbands Deutscher Pathologen, Karl-Friedrich Bürrig, war deutlich: Die Empfehlung war »ein Lapsus.« So lautet die wissenschaftliche Umschreibung für einen Fehler.

Ein bemerkenswerter Fehler, muss man feststellen. Obduktionen sind schließlich seit Beginn der modernen Medizin ein wichtiges Mittel zur Gewinnung von Kenntnisse über Krankheiten und menschliche Anatomie.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Alfred

Das RKI ist regierungsabhängig!
Eine Corona-Lüge jagt die andere - Orgie. Die Lügen-Presse hat Hochkonjunktur.
Alle sind an einfachen Husten gestorben. Husten kann tödlich sein? Es werden wieder Wohnungen frei!
Es zählt nur der Profit und nicht die Gesundheit - auch in SED-Kreisen.

Gravatar: karlheinz gampe

Das Robert Koch Institut ist eine Institution von Dilettanten wie so vieles im roten System Merkel Deutschland. Die Leute sind ihr Geld nicht wert und es herrscht Klientelwirtschaft, wo Positionen und Aufträge an Unfähige vergeben werden. Kriminelle von der Leyen hat dies bei der Bundeswehr demonstrativ gezeigt.

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