Warum Geburtenraten sinken:

Die Wahrheit hinter der Fertilitätskrise

Finanzielle Anreize allein lösen das Problem nicht: Eine tiefere Untersuchung der Gründe für den Rückgang der Geburtenraten

Bild: Facebook
Veröffentlicht:
von

Die Fertilitätskrise ist ein weit bekanntes Phänomen: In den Vereinigten Staaten sinken die Geburtenraten seit fast zwei Jahrzehnten, und auch andere wohlhabende Länder erleben einen ähnlichen Trend. Viele schlagen vor, dass die Lösung dieses Problems in der Bereitstellung zusätzlicher finanzieller Unterstützung durch den Staat liegt – sei es durch erhöhte Subventionen für Familien, besseren Mutterschafts- und Vaterschaftsurlaub oder durch andere Maßnahmen zur Entlastung der Eltern, schreibt The Atlantic.

Aber könnte diese konventionelle Weisheit falsch sein?

Im Jahr 1960 lag die durchschnittliche Kinderzahl amerikanischer Frauen bei 3,6; 2023 betrug die Gesamtfruchtbarkeitsrate (die durchschnittliche Anzahl von Kindern, die eine Frau im Laufe ihres Lebens erwartet) nur noch 1,62, der niedrigste Wert aller Zeiten und weit unter dem Ersatzniveau von 2,1. Gleichzeitig steigt die Zahl der Kinderlosen: 2018 hatten mehr als jede siebte Frau im Alter von 40 bis 44 Jahren keine biologischen Kinder, verglichen mit jeder zehnten im Jahr 1976. Laut einem aktuellen Bericht des Pew Research Centers ist der Anteil der Amerikaner unter 50 Jahren, die angeben, wahrscheinlich keine Kinder zu bekommen, von 2018 bis 2023 um 10 Prozentpunkte auf 47 Prozent gestiegen. In der amerikanischen Mainstream-Diskussion wird oft argumentiert, dass wirtschaftliche Zwänge – wie die hohen Kosten für Kinderbetreuung, der Mangel an Elternzeit und die Lohneinbußen für Mütter – die Hauptursachen für diese Entwicklung seien. Einige Politiker und besorgte Bürger schlagen vor, dass kostspielige staatliche Interventionen dazu beitragen könnten, die Meinung der Menschen zu ändern.

Doch Daten aus anderen Teilen der Welt, einschließlich Länder mit großzügigen Familienpolitik, legen nahe, dass das nicht die ganze Wahrheit ist. Heute hat jedes OECD-Land außer Israel eine Fertilitätsrate unter dem Ersatzniveau, und die Geschwindigkeit des Rückgangs in den letzten zehn Jahren hat die Erwartungen der Demografen übertroffen. Im Jahr 2022 lag die durchschnittliche Fertilitätsrate der EU-Länder bei 1,46, und 2023 betrug sie in Südkorea 0,72, der niedrigste Wert weltweit.

Die Frage, die sich hier stellt, ist, ob finanzielle Anreize allein ausreichen, um den Trend umzukehren, oder ob tiefere, möglicherweise kulturelle oder soziale Gründe hinter dem Rückgang der Geburtenraten stecken. Das Verständnis dieser komplexen Dynamik erfordert mehr als nur finanzielle Lösungen – es verlangt eine umfassende Untersuchung der zugrunde liegenden Ursachen, die über die bloßen wirtschaftlichen Faktoren hinausgehen.

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Tina D.

Schlechte Lebensumstände sorgen dafür, dass es weniger Nachwuchs gibt. Ich bin Jahrgang 1969, wurde also in einem geburtenreichen Jahr geboren. Mein Vater war einfacher Rettungssanitäter.

Die Arbeit meines Vaters hat ausgereicht, um eine 4-köpfige Familie gut zu versorgen, ohne auf staatliche Hilfe angewiesen zu sein. Es hat uns an nichts gefehlt, einmal im Jahr war ein 2-3 wöchiger Urlaub drin.

Meine Mutter hat nicht gearbeitet und war für meine Schwester und mich da, hat unser Haus und den Garten versorgt sowie sich um die Großeltern gekümmert. Sie hat uns Werte, Anstand und Moral beigebracht und sich auch um unsere Nöte und Ängste gekümmert.

Heute machen das elektronische Geräte wie Handy , PC und ähnliches. Die Kinder sind oftmals auf sich gestellt, haben keinen Ansprechpartner mehr. Sie werden zur Nachhilfe, zum Psychologen und was auch immer gefahren. Das Soziale und Menschliche fehlt.

Soviele kriminelle Ausländer und Gewalt innerhalb der Bevölkerung wie heute gab es seinerzeit nicht. Heute müssen beide Eltern arbeiten und es reicht trotzdem hinten und vorne nicht. Mindestlohn plus hol dir den Rest vom Amt. Niemand kümmert sich wirklich um die Kinder und um die Alten.

Die Gesellschaft verrroht und verelendet. Die Städte vermüllen. Straßen und Brücken sind marode. Krankenhäuser und Bahnhöfe werden geschlossen. Dinge, die jedem Bürger zur Verfügung stehen sollten sind nicht mehr bezahlbar. Armut ist die schlimmste Form der Gewalt (Mahatma Ghandi)

Gravatar: Unmensch

Sicherlich kann man eines festhalten: negatives Bevölkerungswachstum ist ein Zeichen von ungünstigen Lebensumständen. (Auch wenn die Propaganda gegenteiliges behauptet.)

Gravatar: Zum Teufel mit dem Kind

@ Anne R. 24.08.2024 - 09:49

"Mutterschafts- und Vaterschafts- URLAUB !!!
Wenn ich das schon lese:-))
Jahrelanges Verhüten wegen Karriere/Wohlstand und ja natürlich URLAUBE... Dann der nächste WUNSCH: ein Kind so kurz vor Toresschluß. Fehlanzeige, und das ist auch gut so..."


Genau, "Wenn's der Wahrheitsfindung dient" ...

https://www.spiegel.de/geschichte/berlin-1967-fritz-teufel-und-karl-heinz-kurras-vor-gericht-in-moabit-a-1198959.html ,

... und das tut es in diesem Fall wahrscheinlich, dann sollten die Leute es mit Fritz Teufels Danksagung halten und dankbar auf ein Kind verzichten, wie unentbehrlich auch immer es ihnen als Lifestyle - Accessoire der "westlichen Wertegemeinschaft" erscheinen mag ...

https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Teufel#Sp%C3%A4tere_T%C3%A4tigkeiten_und_Parkinson-Erkrankung .

Gravatar: ************

Wahrscheinlich ist die so genannte "Fertilitätskrise" in der "westlichen Wertegemeinschaft" in Wirklichkeit eine Reproduktionskrise, die ihren Ursprung hat in dem Exzeptionalismus und Humanrassismus, mit dem das "liberale" politische Establishment der USA, bekannt auch als Deep State, den Rest der Welt und den ganzen Planeten terrorisiert ...

https://www.youtube.com/watch?v=laSK7Pxh0_8&t=2097s .

Gravatar: Anne R.

Mutterschafts- und Vaterschafts- URLAUB !!!
Wenn ich das schon lese:-))
Jahrelanges Verhüten wegen Karriere/Wohlstand und ja natürlich URLAUBE... Dann der nächste WUNSCH: ein Kind so kurz vor Toresschluß. Fehlanzeige, und das ist auch gut so. SOLCHE ungewollt Kinderlosen tun mir nicht leid. Na wenigstens ist dann die Rente sicher von anderer Leute Kinder.

Gravatar: Peter Faethe

In den letzten 100 Jahren gab es in Österreich einmal einen exorbitanten Sprung (beinahe eine reine Heaviside-Funktion) in der Zeugungs-Frequenz.
Da ich ein gesetzestreuer Bürger bin und der Nullpunkt der Abszisse dieser Funktion mit einer Rede auf dem Heldenplatz in Wien am 15. März 1938 zusammenfällt, muss ich auf weitere Ausführungen verzichten.

Gravatar: Carola

Die Geschichte hat auch eine biologische Komponente. Wohlstandsgesellschaften sind - warum auch immer - unfruchtbarer als Agrargesellschaften.
Frauen sind oft steriler, Männer leiden unter schlechter Spermien-Qualität.
Ich kenne viele Paare, die ungewollt kinderlos sind und leider auch bleiben, trotz "äußerern Hilfen".
Weitere Argumente und Möglichkeiten wurden im Bericht dargestellt.

Gravatar: Inge

Nicht zu vergessen:
Die enorm dramatische Zahl derer, die Kinder wollen, aber keine bekommen können. Und natürlich, die mehreren hundertausend Kinder, die jedes Jahr im "Mülleimer" (= Abtreibung) statt in den Armen der Eltern landen. Glauben wir "Westler" allen Ernstes, dass dieser millionenfach durch unsere Gesellschaften geduldete Kindermord ungesühnt oder folgenlos bleibt? Der Mensch erntet, was er sät. Das war schon immer so.

Gravatar: Lilo

Als ehemalige Bewohnerin der DDR hat mich der totalitäre Lügensozialismus stets davon abgehalten, je ein Kind in diese unerträgliche Gesellschaft zu setzen. Für mich gab es nur eine Option und die war, für diesen Staat nichts zu tun, damit er zusammenbricht! Gott sei Dank gab es dann genug Menschen, die sich gegen diesen Staat auflehnten! Die negativen Entwicklungen mit der roten Mutti zeigten eindeutig, wo die Reise wieder hingehen wird, so daß ich kinderlos geblieben bin!

Gravatar: Fritz der Witz

Warum sollten die Bürger auch Kinder zeugen, wenn ihnen die eigene KRIMINELLE reGIERung das Leben zur Hölle macht ?

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang