Von der ersten Minute an war seine Wahl eine Überraschung: Der neue Papst Leo XIV., bürgerlich Robert Francis Prevost, war keinem größeren Lager im Konklave eindeutig zuzuordnen – und doch wurde er am 9. Mai 2025 in Rekordzeit zum Nachfolger Petri gewählt. Doch kaum war der weiße Rauch aufgestiegen, wurden auch alte Vorwürfe wieder laut: Vertuschung von Missbrauch in Peru, mangelnde Aufarbeitung, unklare Vorgeschichte. Jetzt meldet sich eine Stimme zu Wort, die den neuen Papst seit Jahren kennt – und einiges richtigstellt.
Die Stimme aus Lima: Paola Ugaz kennt Prevost seit Jahren
Die Journalistin Paola Ugaz, bekannt durch ihre Enthüllungen über die peruanische Sekte Sodalitium Christianae Vitae, sieht in Papst Leo XIV. keinen Vertuscher, sondern einen Helfer. »Er war einer der wenigen Bischöfe, die sich damals offen auf die Seite der Opfer stellten«, sagt sie in einem Interview mit der NZZ am Sonntag. Gemeinsam mit Pedro Salinas hatte sie einen Skandal aufgedeckt, der die peruanische Kirche erschütterte: systematischer Missbrauch durch Priester und Laien in einer einflussreichen Organisation mit besten Kontakten in Politik, Medien und Justiz.
Prevost, der viele Jahre in Peru wirkte, wurde 2022 nach Rom berufen. Zuvor hatte er als Bischof von Chiclayo einen Beschuldigten suspendiert und den Fall nach Rom weitergeleitet – entgegen anderslautender Behauptungen. Die spätere Einstellung durch die Glaubenskongregation geschah nach deren Prüfung mangels Beweisen. Ugaz erkennt in der medialen Welle gegen Prevost vielmehr den Versuch ehemaliger Mitglieder des mittlerweile aufgelösten Sodalitiums, »einen Kritiker mundtot zu machen«.
Kritik von SNAP und amerikanischer Medien – ein politisch motiviertes Spiel?
Trotzdem meldete sich auch die amerikanische Opferorganisation SNAP mit harscher Kritik. Der Vatikan, so SNAP, habe den Fall nicht ernsthaft untersucht. Doch wie Ugaz erläutert, sind auch hier Motive und Verbindungen zu prüfen: Der Anwalt der Klägerinnen ist ein ehemaliger Augustiner und Sodalicio-naher Priester, der zuletzt in Colorado Springs – einer Hochburg der Organisation – tätig war. Auch seine Rolle ist alles andere als neutral.
Die Vorwürfe, so zeichnet sich ab, beruhen auf einer Mischung aus Halbwahrheiten, gezielter Desinformation und einem tiefen innerkirchlichen Konflikt, der sich seit Jahren durch Lateinamerika zieht – und nun Rom erreicht hat.
Ein Papst zwischen Hoffnung und Polarisierung
Die Wahl von Papst Leo XIV. hat sowohl Hoffnung als auch Irritationen ausgelöst. Seine Nähe zur alten Liturgie, seine Ablehnung der Frauenordination und seine konsequente Haltung gegen den Missbrauch sprechen konservative Kreise an. Gleichzeitig sorgen seine Aussagen zu Migration, Klima und soziale Gerechtigkeit bei manchen Traditionalisten für Unmut. Auch seine Vergangenheit in Chicago – mit Kontakten zu linksgerichteten Theologen – wird kritisch beäugt.
Doch eines scheint klar: Leo XIV. ist keiner, der den Weg des geringsten Widerstands sucht. Er kennt die Konflikte der Kirche, sowohl aus lateinamerikanischer als auch römischer Perspektive. Und er hat sich im entscheidenden Moment gegen ein mächtiges, innerkirchliches Netzwerk gestellt – zugunsten der Wahrheit und der Opfer.
Ein Hoffnungsträger mit guten Fürsprechern im Himmel
Dass er sich den Namen Leo gegeben hat, ist ein Signal. Leo der Große verteidigte das Papsttum gegen die weltliche Macht und rettete Rom vor den Hunnen. Leo X. war ein Renaissancepapst, der trotz aller Kritik für Kultur und Bildung stand. Und Leo XIII. war der große Sozialpädagoge unter den Päpsten, der die Enzyklika Rerum Novarum veröffentlichte – ein Meilenstein der katholischen Soziallehre. Papst Leo XIV. tritt in große Fußstapfen. Mögen seine Namensvettern gute Fürsprecher für ihn im Himmel sein – und ihm helfen, eine gespaltene Kirche zu einen.
Kommentare zum Artikel
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Jetzt reicht es.
jeder soll an seiner Nase fassen und überlegen, denn wer ohne Schuld ist, soll den ersten Stein werfen.
Damit will ich nicht alles schönen, nur endlich Schluß machen!
... „Papst Leo XIV. tritt in große Fußstapfen. Mögen seine Namensvettern gute Fürsprecher für ihn im Himmel sein – und ihm helfen, eine gespaltene Kirche zu einen.“ ...
Was für den neuen Leo sicherlich schon deshalb extrem schwer werden wird, weil es bereits einen Bischof gab, dem die Kirche die Lehrerlaubnis für seinen Einsatz in Sachen Kindern und Familie entzog!!!
https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_K%C3%BCng
https://www.katholisch.at/aktuelles/2017/09/19/bischof-kueng-familie-und-ehe-sind-kein-minderheitenprogramm
Das kann schon alles so sein, wie es in diesem Artikel steht.
Es wäre aber ganz bestimmt eine Illusion, zu glauben, dass die Feminazis besonders in Deutschland ...
https://menschundrecht.de/Feminismus%20Deutschland.pdf
... irgendwann einmal darauf verzichten könnten, die Kirche inklusive auch und gerade des Papstes als Hort der patriarchalischen Unterdrückung und des Missbrauchs von Frauen und Kindern zu denunzieren, als Hort des Faschismus, des Autoritarismus und der Zurückgebliebenheit.
Jedenfalls von Deutschland aus wird das so weitergehen mindestens bis zur Wahl einer "Päpstin" oder "Mämstin". Es kann dann gerne auch eine Transsexuelle sein, Testes - Tests sollen heute ja nicht mehr durchgeführt werden, und noch dazu macht der Mensch sich mit wachsender Begeisterung selbst ...
https://www.youtube.com/watch?v=dArmbkjY_GI&t=993s .