Die offizielle Staatsbezeichnung von Taiwan ist »Republik China« (Zhōnghuá Mínguó). Dies geht darauf zurück, dass Taiwan sich nicht als ein von China abgetrennter eigener Staat versteht, sondern China insgesamt repräsentiert.
Taiwan ist der letzte Rest jener »Republik China«, die 1912 nach dem Sturz des letzten Kaisers Puyi ausgerufen wurde. Diese »Republik China« bestand bis zum Zweiten Weltkrieg. Dann wurde sie zuerst von den Japanern und dann von der Nationalen Volksarmee der Kommunisten zerstört.
Die Regierung und Armee der Kuomintang, die als Partei die Republik China regierte, musste mit ihrem politischen und militärischen Anführer Chiang Kai-shek vom Festland fliehen, als die Rotarmisten unter ihrem Anführer Mao Zedong die Herrschaft über das chinesische Festland errungen.
Ein großer Teil der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Elite Chinas floh mit den Kuomintang nach Taiwan. Dort etablierte man eine Art Übergangsregierung, die solange bestehen sollte, bis die Kommunisten aus China wieder verdrängt werden könnten.
Taiwan sah sich also nach 1949 als wirklicher Repräsentant Chinas. Und große Teile der westlichen Welt sahen das zunächst ebenso. Taiwan vertrat als »Republik China« das ganze Land bei der UNO und hatte einen Platz im UN-Sicherheitsrat.
Erst Schritt für Schritt, besonders im Zuge der Annhäherung der USA an Peking, hat der größte Teil der Staaten die Volksrepublik China als wirklichen Repräsentanten des Landes anerkannt. Der Sitz Chinas im UN-Sicherheitstrat ging dann von der Regierung in Taipeh zur Regierung in Peking über.
Seitdem führt Taiwan als »Republik China« ein diplomatisches und politisches Schattendasein. Wirtschaftlich steht die Republik zwar gut positioniert, weil man sich viel von Japan abgeguckt hat. Aber politisch wird das Land nicht als voll souveräner Staat angesehen.
Warum? Weil die Volksrepublik China eine wirtschaftliche und politische Weltmacht geworden ist. Für die Kommunistische Partei Chinas ist Taiwan eine abtrünnige Provinz, wie Xi Jinping immer wieder betont.
Aber es geht noch tiefer: Die Revolution der Kommunistischen Partei Chinas ist nicht komplett, solange Taiwan als Produkt der gegnerischen Kuomintang noch existiert. Der Bürgerkrieg bis 1949 ist also noch nicht abgeschlossen, sondern nur ausgesetzt. Endziel der KPC ist die Besiegung des Erbes der Kuomintang und der Anschluss Taiwans an das chinesische Mutterland.
Das ist sozusagen ein unveränderlicher Fixpunkt der Politik in Peking. Niemals wird die Kommunistische Partei in Peking auf diesen Anspruch verzichten. Denn das wäre nach all den Jahrzehnten der Ein-China-Politik und Propaganda das Eingeständnis einer Schmach und Niederlage. Die kommunistische Partei würde ihr Gesicht verlieren. Die rote Revolution bleibt unvollendet, solange auf Taiwan noch die Reste des alten, vorkommunistischen Chinas bestehen.
Kommentare zum Artikel
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Aus diesem Problem sollten uns raushalten.
Auf Taiwan muß unsere Freiheit nicht "verteidigt" werden.
... „Ein großer Teil der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Elite Chinas floh mit den Kuomintang nach Taiwan. Dort etablierte man eine Art Übergangsregierung, die solange bestehen sollte, bis die Kommunisten aus China wieder verdrängt werden könnten.“ ...
Wurde unser Grundgesetz nicht auf ähnlicher Basis eingeführt?
Ja mei: „China ist ein sozialistisches Entwicklungsland, und seine Wirtschaft befindet sich in der historischen Übergangsperiode von der administrativen Planwirtschaft zur“ Marktwirtschaft!
https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-642-48826-9_4
Will der Werte(?)-Westen die Soziale Marktwirtschaft nun etwa abschaffen, weil sie „Wohlstand für Alle bedeutet“
https://insm.de/themen-und-fakten/soziale-marktwirtschaft?utm_source=google&utm_medium=cpc&utm_campaign=allgemein&gad_source=1&gclid=EAIaIQobChMI1q3u-K3jigMVkJGDBx2wzgCfEAAYASAAEgKqCPD_BwE,
so für den Westen die Gefahr besteht, dass auch in China "zusammenwächst, was zusammengehört" und dies für den Werte(?)Westen etwa deshalb ein Hindernis für das Zusammenfügen von Taiwan mit dem Mutterland bedeuten könnte???
Weil die Etnwicklung längst noch nicht am Ende ist?????
Seit das Königreich Chin seine Nachbarn überfiehl und unterjochte herrscht dort Krieg. Die Chin esen kriegen den Hals halt nie voll genug.
Eine Million tote Tibeter zeigen den brutalen Expansionskurs.
China wird sich aber hüten Taiwan militärisch anzugreifen, weil dies fatale Folgen hätte. Ein nicht geringer Teil der chinesischen Ökonomie wird über Taiwan abgewickelt.
... „Ein großer Teil der politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Elite Chinas floh mit den Kuomintang nach Taiwan. Dort etablierte man eine Art Übergangsregierung, die solange bestehen sollte, bis die Kommunisten aus China wieder verdrängt werden könnten.“ ...
Wurde unser Grundgesetz nicht auf ähnlicher Basis eingeführt?
Ja mei: „China ist ein sozialistisches Entwicklungsland, und seine Wirtschaft befindet sich in der historischen Übergangsperiode von der administrativen Planwirtschaft zur“ Marktwirtschaft!
https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-642-48826-9_4
Will der Werte(?)-Westen die Soziale Marktwirtschaft nun etwa abschaffen, weil sie „Wohlstand für Alle bedeutet“
https://insm.de/themen-und-fakten/soziale-marktwirtschaft?utm_source=google&utm_medium=cpc&utm_campaign=allgemein&gad_source=1&gclid=EAIaIQobChMI1q3u-K3jigMVkJGDBx2wzgCfEAAYASAAEgKqCPD_BwE,
so für den Westen die Gefahr besteht, dass auch in China zusammenwächst, was zusammengehört und dies für den Werte(?)Westen etwa deshalb ein Hindernis für das Zusammenfügen von Taiwan mit dem Mutterland bedeuten könnte???