Tausende toter Frauen durch Abtreibung?

Die Propaganda der Abtreibungslobby im Faktencheck

Wer Abtreibung verbieten will, spiele mit dem Leben der Frauen. So lautet die gängige Argumentation der Lebensschutzgegner. Denn ohne Zugang zu medizinischen Möglichkeiten, seien die verzweifelten Frauen gezwungen, bei Quacksalbern Hilfe zu suchen oder gar selbst an Hand an sich zu legen. Pro Jahr kämen deshalb 47.000 Frauen durch mißglückte Abtreibungen um. Doch stimmt diese Zahl überhaupt?

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Weltweit sei von 47.000 Todesfällen bei Frauen auszugehen infolge einer unsachgemäß durchgeführten Behandlung. Doch diese Aussagen seien schlichtweg falsch. Das schreibt die Bundesvorsitzende der Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA) Maria Cornelia Kaminski unter Berufung auf Recherchen der Washington Post. Da die Daten schwierig zu erheben sind – Abtreibung ist in vielen Ländern illegal – greife die WHO auf Schätzungen zurück. Dafür werden vorhandene Datensätze zur Frauensterblichkeit mit Vergrößerungsfaktoren multipliziert, die von Land zu Land je nach Gesetzeslage variieren. Dieses fragwürdige Vorgehen sei bei der WHO üblich, so die Lebensschützerin. Auch die Aidsquoten werden auf auf ähnliche Weise erhoben. Obwohl die Basisdaten lediglich willkürlich hochgerechnet werden, gibt die WHO ihre Zahlen stets als sichere Schätzung heraus. Zahlen, auf die sich die Abtreibungslobby natürlich gerne beruft, um ihre Argumentation für die medizinische Kindstötung möglichst seriös zu untermauern.

Allein in den USA kostete das bis 1973 geltende Abtreibungsverbot tausenden Frauen das Leben, wird von Abtreibungslobbyisten wie dem Gesundheitsdienstleister Planned Parenthood immer wieder ins Feld geführt. Denn aus der angeblich hohen Sterblichkeitsquote läßt sich umso leichter die politische Forderung ableiten, die sogenannte »reproduktive Gesundheit« als exklusives Frauenrecht durchzusetzen. Gemeint ist damit der legale Zugang zur medizinischen Kindstötung, der von der eine Behandlung begehrenden Frau im Zweifel auch gegen das persönliche Gewissen des Arztes durchgesetzt werden kann. Diese Argumentationskette folgt übrigens auch das EU-Parlament, das dazu jährlich einen entsprechenden Beschluss vorlegt.

Einer näheren Prüfung hält diese außerordentlich hohe Quote angeblich 5000 toter Frauen allein in den USA nicht stand. Die Abtreibungslobby, schreibt Maria Kaminski, greife dafür auf Statistiken des amerikanischen Arztes und einflussreichen Abtreibungsbefürworters Frederick Taussig zurück. Diese seien jedoch erstens seit Jahrzehnten veraltet und basierten zweitens bereits zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung 1936 sehr wahrscheinlich auf einer fehlerhaften Hochrechnung.

So sei seit den 1930er Jahren die Mär von angeblich tausenden Frauenopfern durch Abtreibung mehrmals nach unten korrigiert worden. Dazu trage im besonderen Maße der Entwicklungssprung bei, den die Medizin seit Ende des zweiten Weltkriegs gemacht hat, schreibt Kaminski. Antibiotika-Gaben und die insgesamt verbesserte medizinische Versorgen führten dazu, daß Abtreibung gesundheitlich wesentlich weniger riskant für die Frauen wurde. Für das Jahr 1965 – acht Jahre bevor (!) die amerikanische Regierung Abtreibung legalisierte – gab das National Center for Health Statistics die Zahl der durch Abtreibung verstorbenen Frauen mit 235 an mit der Einschränkung, daß diese vermutlich nicht ganz korrekt sei, aber keinesfalls mehr als Tausend betrage.

235 zu angeblich 5000 Todesfällen, die Planned Parenthood und ihr deutscher Ableger pro familia bis heute verbreiten, ist schon ein gewaltiger Unterschied. Und er vergrößert sich sogar noch, wenn man die 1970er Jahre mit einrechnet: 1972 begann die amerikanische Regierungsbehörde, genauere Daten zur Abtreibung zu sammeln und stellte einen Rückgang um mehr als 70 Prozent der Todesfälle im Vergleich zur vergangenen Dekade fest. Demnach starben im Jahr 1972 64 Frauen infolge einer illegalen Abtreibung, aber immerhin auch 24 Frauen nach einem legal durch einen Arzt durchgeführten Abbruch. Dies geschah 1972, wohlgemerkt, als Abtreibung in den USA noch verboten war. Erst ein Jahr später führte das Urteil im legendären Prozeß Roe v. Wade zur Freigabe der Abtreibung durch den amerikanischen Kongreß. Seit 1972, so schließt Kaminski ihren Artikel, seien demnach insgesamt 473 Frauen an den Folgen einer legalen (!) Abtreibung gestorben – und 50 Millionen Kinder.

Ein Gastbeitrag der Initiative Familien-Schutz

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Ehemalige Katholikin

@Sigrid Ebert

Es ist "unfassbar", was Sie schreiben. Von wegen, "keine Frau müsse mehr schwanger werden" und es gäbe viele "Möglichkeiten, das zu verhindern".
Es kam und kommt vor, dass Frauen vergewaltigt und dadurch schwanger werden.
Sie behaupten, es gäbe Möglichkeiten, zu verhindern, dass Frauen ungewollt schwanger werden.
Wollen Sie etwa eine Schwangerschaft durch Vergewaltigung dadurch verhindern, indem Sie den Frauen die Vagina zunähen (eine kleine Öffnung muss zum Urinieren freigelassen werden), damit die Frauen nicht mehr vaginal penetriert werden können?
Vielleicht hätten Sie sich besser vorher überlegt, was Sie schreiben.

Gravatar: Rita Renner

@ An Egon Samu

Sie irren sich gewaltig, wenn Sie meinen, es sei ganz sicher, dass bei jeder Abtreibung ein Menschenleben ausgelöscht würde.
Eines ist ganz sicher: Bei jeder Abtreibung wird ein Zellklumpen aus dem Uterus entfernt, wird verhindert, dass dieser Embryo zu einem Menschen hin entwickelt wird.
Ferner ist ganz sicher, dass bei jeder Abtreibung verhindert wird, dass der Embryo unberechtigt den Körper einer Frau für neun Monate in Anspruch nimmt.

Gravatar: Erik Eschmann

Bitte klicken Sie den Suchbegriff an: "Cyankali(Wolf)" im Wikipedia.
Es wird über den Film "Cyankali" des Arztes und Regisseurs Friedrich Wolf berichtet.
Ein Abschnitt in diesem Bericht lautet:

"Hintergrund.
Der 45. Deutsche Ärztetag in Eisenach stellte fest, dass die Zahl der jährlichen Abtreibungen in Deutschland auf 500.000 - 800.000 geschätzt wird, darunter etwa 10.000 Todesfälle.
Diese Fälle geschahen, bedingt durch Paragraf 218 des Reichsstrafgesetzbuches in der Illegalität"

Und die damaligen "Reichsärzte" waren mehrheitlich mit tödlicher Sicherheit keine Abtreibungsbefürworter, im Gegenteil.

Wenn den Abtreibungsgegnern die Zahl der Todesfälle, in diesem Fall 47.000 weltweit, zu hoch ist, dann frage ich mal ganz dumm:

In welchem Fall ist die Todesgefahr für die abtreibende Frau größer?

a) wenn die Abtreibung auf dem Küchentisch geschieht,
ausgeführt von einer "Engelmacherin", die wenig oder
gar keine medizinischen Kenntnisse hat?

b) wenn die Abtreibung im Krankenhaus bzw. Arztpraxis
durchgeführt wird, von hierzu ausgebildetem
Personal?

Mein Plädoyer ist:

Legalisiert um jeden Preis weltweit die Abtreibung!
Denn wenn Abtreibung kriminalisiert, unter Strafe gestellt wird, dann gibt es infolge der Strafandrohung vielleicht 10-20 Prozent weniger Abtreibungen als in der Legalität, aber dafür sterben in jedem Falle mehr Frauen.

Gravatar: Sigrid Ebert

Markus Wolf, unfassbar was Sie schreiben! Wir leben im 21. Jahrhundert und keine Frau muss mehr ungewollt schwanger werden. Es gibt vielfältige Möglichkeiten, das zu verhindern. Aus meiner Sicht handeln diese Frauen verantwortungslos in zweierlei Hinsicht: 1. verhüten sie nicht und 2. töten sie ein Lebewesen. Wenn sie propagieren, der Bauch gehöre ihnen, dann ist das richtig. Doch das, was im Bauch ist, gehört ihnen nicht! Es ist ein eigenständiger Mensch, der dort heranwachst und keine Frau, kein Arzt, kein Mensch hat das Recht, über Leben und Tod zu entscheiden! Der sittliche Verfall gepaart mit krankhaftem Egoismus dieser Gesellschaft scheint grenzenlos zu sein.

Gravatar: egon samu

Eines ist ganz sicher: bei jeder Abtreibung wird ein Menschenleben ausgelöscht.
Mit Zustimmung der Mutter.

Gravatar: karlheinz gampe

"Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast" !

Churchill

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