Die Ära der Postmoderne hat ihr Ende erreicht – was nun folgt, ist das Zeitalter der Rekonstruktion. So lautet die Kernthese des britischen Intellektuellen Douglas Murray, der bei der ARC Conference in London eine eindringliche Rede hielt. Seine Botschaft: Nach Jahrzehnten der Dekonstruktion und kulturellen Selbstauflösung steht der Westen vor einer gewaltigen Aufgabe – seine eigene Wiederherstellung.
»Wir sollten die Rekonstruktionisten sein.« So fasste Murray sein Plädoyer zusammen. Während die Postmoderne sich darauf konzentrierte, bestehende Strukturen zu zerstören, sei es nun die Aufgabe, das Fundament der westlichen Zivilisation wieder zu festigen.
USA als Vorbild für die Reform des Westens?
Murray weist in seiner Rede besonders auf den transatlantischen Unterschied hin: Während sich Europa im Bürokratismus und Selbstverachtung verliert, gibt es in den USA bereits Initiativen, die sich der Wiederherstellung solider Strukturen widmen. Er nennt als Beispiel das Department of Government Efficiency (DOGE), das unter Elon Musk eingeführt wurde, um staatliche Misswirtschaft offenzulegen und zu beseitigen.
»Es reicht nicht aus, nur den Staatshaushalt ins Gleichgewicht zu bringen. In dem Moment, in dem man die Bürokratie reduziert, wird sichtbar, wie verfault das System bereits ist.«
Er verweist auf laufende Reformen in den USA, die nicht nur die Verschwendung beenden, sondern auch strukturelle Probleme angehen. Besonders die Abschaffung der United States Agency for International Development (USAID) und die geplante Reform des Bildungsministeriums seien Schritte, die tiefgreifende Veränderungen mit sich bringen.
Die europäische Trägheit und die Illusion der Sicherheit
Murray kritisiert die europäische Haltung, die Innovation und Risiko scheut. Während die USA immer noch den Mut hätten, Wagnisse einzugehen, ersticke Europa in einem lähmenden Welfarismus:
»In Europa haben wir eine Kultur der Bequemlichkeit entwickelt. Wir haben akzeptiert, dass 20 Prozent der arbeitsfähigen Bevölkerung einfach nicht arbeiten – und dass der Rest dafür aufkommen muss.«
Besonders drastisch illustriert er dies am Zustand des britischen National Health Service (NHS), der trotz immer weiter steigender Finanzmittel katastrophal ineffizient sei. Das Hauptthema der britischen Politik sei aktuell nicht etwa ein Aufbruch, sondern die Frage, wie man »die Alten effizienter töten könne« – eine düstere Spitze gegen die fortschreitende Normalisierung der Sterbehilfe.
Kulturkampf: Die Notwendigkeit, die Vergangenheit zu verteidigen
Doch der eigentliche Schlüssel zur Rekonstruktion liege nicht nur in staatlichen Reformen, sondern in einem kulturellen Wandel. Murray kritisiert die vergangenen Jahrzehnte als eine Phase des intellektuellen Stillstands:
»Wir haben so viel Zeit damit verschwendet, die dümmsten Fragen zu beantworten. Was ist ein Mann? Was ist eine Frau? Wie konnten wir uns darauf einlassen?«
Die Verweigerung der eigenen kulturellen Identität sei eine Hauptursache für Europas Schwäche. Anstatt stolz auf seine Errungenschaften zu sein, habe sich der Westen eingeredet, dass er langweilig und nichtssagend sei – eine Art kulturelles Vanille-Syndrom, das jegliche Form von Eigenstolz als verdächtig ansieht.
»Unsere Städte, unsere Bildung, unsere Kultur – wir haben sie zu Ödlanden gemacht, in denen keine Bedeutung mehr existiert.«
Als Vorbild nennt er Städte wie Budapest, die aktiv daran arbeiten, verlorene Schönheit zurückzugewinnen. Rekonstruktion bedeute nicht nur Reform, sondern auch eine Rückbesinnung auf das Wahre, Schöne und Gute.
Murray beendet seine Rede mit einem optimistischen Ausblick: »Eine Zivilisation kann sich auch noch in der 13. Stunde retten.« Die Entscheidung liege bei uns, ob wir in den Ruinen der Moderne verharren oder den Mut aufbringen, unsere Kultur und unsere Gesellschaft wiederaufzubauen.
Doch eines ist klar: Wer sich der Aufgabe der Rekonstruktion stellt, wird gegen Widerstand kämpfen müssen – vor allem gegen die Ideologen der Dekonstruktion.
Kommentare zum Artikel
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Sehr vernuenftig! Endlich kommen die ersten Stimmen und diesen "Dreck" erkennen. Nur wenn man den "Feind" erkennt kann man etwas dagegen tun.
Dies redet die Afd in Deutschland schon seit Jahren, und hat die kluegsten Mitarbeiter in sich vereint, deshalb nur die Alternative fuer Deutschland. "Et sted må vi starte...", Wir muessen einfach mal starten, beginnen....".
Deutschland macht nicht mit. Weder die Altparteien noch die Bevölkerung wollen das wirklich
Größtenteils d'accord. Allerdings kann ich folgendes nicht mehr hören:
"[...] dass 20 Prozent der arbeitsfähigen Bevölkerung einfach nicht arbeiten – und dass der Rest dafür aufkommen muss.«
Von der allseits bekannten, mehrheitlich importierten, Klientel einmal abgesehen, die in der Tat mehrheitlich nicht vor hat, hier jemals etwas beizutragen, unterstelle ich, dass die Mehrheit derer, die ihren Job verliert, weil die Firma schließt, übernommen wird, die Abteilung wegrationalisiert wird etc. gerne arbeiten möchte!
Aber trotz "Fachkräftemangel" wird es - machen wir uns nichts vor - bereits ab Anfang/Mitte 40 verdammt schwierig, adäquat unter zu kommen! Man kann doch niemandem verdenken, wenn er, nachdem er viele Jahre in einer bestimmten Position tätig war, kein Interesse daran hat, nun einen "HIWI-Job" zu machen, nur, damit ein Sachbearbeiter beim Arbeitsamt oder Jobcenter seinen Haken setzen kann, wobei nicht einmal hinterfragt wird, ob das nun Sinn macht oder nicht!
Warum wird bei entsprechenden Kunden keine Kompetenz-Matrix erstellt, um zu sehen, welche Fähigkeiten hier mitgebracht werden, die sich sinnvoll in andere Arbeitsbereiche übertragen lassen und dann eine entsprechende Einsatzmöglichkeit gesucht?! Oder es wenigstens den Leuten erklärt und als "Tool" an die Hand gegeben, damit eine andere Sichtweise auf die eigenen beruflichen, wie persönlichen Fähigkeiten möglich wird, was die Neuorientierung erheblich erleichtert.
DAS wäre doch mal wirklich sinnvoll und würde manchem völlig neue Perspektiven eröffnen!
Gleichzeitig muss auch ein Umdenken in den Personalabteilungen stattfinden. Es ist unfassbar, was hier an wertvoller Erfahrung und Wissen aufgrund von Alter schlichtweg ignoriert und von vorneherein aussortiert wird! Daher bin ich auch kein Freund von KI-Anwendungen im Recruiting Bereich, denn dadurch fällt so manche "Perle" glatt durch!
DAS alles ist in der Tat etwas, was wir uns nicht leisten können und sollten! Mit "Arbeitslosen-Bashing" ist hier jedenfalls niemandem geholfen!
Das wird wohl eine Jahrhundertaufgabe werden, einen demokratischen Rechtsstaat zu rekonstruieren aus dem Scherbenhaufen, den der US Deep State ...
https://www.youtube.com/watch?v=QlMsEmpdC0E&t=670s
... verursacht und von der "westlichen Wertegemeinschaft" und von "unserer Demokratie" im Verlauf der "Rettung" und des "Schutzes" der Welt und des "Planeten" ...
https://www.youtube.com/watch?v=MCToMDEaefo&t=2078s
https://youtu.be/QlMsEmpdC0E?feature=shared&t=2266
... übriggelassen hat.
Viel Glück und Erfolg also, Herr Murray, und hoffentlich übernehmen Sie sich nicht bei dem Versuch, aus diesem Müll ...
https://www.youtube.com/watch?v=TaAA_jkkkpU&t=167s
https://en.wikipedia.org/w/index.php?title=Talk:A_More_Perfect_Union_(speech)&oldid=1136487568#The_most_gifted_Splitter_since_Adolf_Hitler
https://menschundrecht.de/EU%20Politik%20und%20MEP.mp4
https://img.buzzfeed.com/buzzfeed-static/static/2014-11/5/11/enhanced/webdr11/anigif_enhanced-17930-1415204478-23.gif
... das zu rekonstruieren, was früher einmal nicht nur "westliche Zivilisation" hieß, sondern wohl auch westliche Zivilisation war.
Wir dürfen nie vergessen, wer den Staat Preußen mit all seinen Werten einfach verboten hat. Waren das nicht Ihre Landsleute, die 1944 in Europa und Deutschland eingedrungen sind? Preußen hätte als Vorbild dienen können, aber der Tiefe Staat, der die USA seit langem beherrscht, fürchtet Wettbewerb und vernichtet lieber die Konkurrenz. Das sind die, die erst England in 2 Kriege gegen Dutschland führten und sich jetzt in den uSA breitmachten.
Um den Dreck aufzuräumen, den der Neoliberalismus hervorgebracht hat, wird es mindestens ein Vierteljahrhundert dauern! Solange aber in Europa die alten Strukturen noch vorhanden und nicht beseitigt sind, wird der Wiederaufbau noch wesentlich länger dauern, vor allem, je länger das alte System noch läuft!
Leider ist das auch noch nicht in den Köpfen der meisten Bürger Europas angekommen! Die meisten träumen noch von vergangenen Zeiten und geben weiterhin den traditionellen Altparteien ihre Stimme. Diese Bürger verstehen bis heute nicht, dass die alten Zeiten von ihren alten Parteien nie mehr zurück geholt werden! Aber sie glauben trotzdem fest daran. Das wird den Reformstau noch deutlich erhöhen, was Zeit, Geld und noch mehr Nerven kosten wird!
Sehr vernünftig, dieser Mann. Gutes Gelingen;-)