Politische Landschaft im Osten anders als im Westen

Die Ostdeutschen haben sich 1989 die Demokratie erkämpft: Das prägt!

Warum unterscheidet sich die politische Landschaft im Osten so sehr von der im Westen? Nach Axel Krause war ein entscheidender Grund: Die Ostdeutschen mussten für die Demokratie 1989 in Massen auf die Straßen gehen und demonstrieren. Die Westdeutschen haben dagegen die Demokratie von den Amerikanern übergestülpt bekommen.

Foto: Freie Welt TV
Veröffentlicht:
von

[Siehe Freie-Welt-TV auf YouTube hier]

Warum zeigen die Bürger der neuen Bundesländer in ihrem Wahlverhalten und in ihrem politischen Verständnis einen immer noch so großen Unterschied zu den sogenannten »Wessis« der alten Bundesrepublik? Und warum sind sie jetzt noch so kritisch und rebellisch, während die Westdeutschen sich eher dem Mainstream anpassen?

Auch auf diese Frage ging der Künstler Axel Krause in seinem Interview mit Beatrix von Storch bei Freie Welt TV ein [siehe Artikel HIER und Video HIER].

Zwar begrüßt Axel Krause die Wiedervereinigung. Doch die Art und Weise, wie Deutschland wiedervereinigt wurde, gefiel ihm zunächst gar nicht. Denn es war keine Wiedervereinigung auf Augenhöhe, sondern ein Beitritt der DDR in die BRD:

»Wir sind ja nur der Bundesrepublik beigetreten. Und das ist auch der entscheidende Fehler. Deswegen sind wir der Junior-Partner [...] Da wurde von den Ostdeutschen keine Verantwortung übernommen. Und die Westdeutschen haben keine Verantwortung zugebilligt. Es war keine Vereinigung auf Augenhöhe, sondern wir waren eben die Kleinen, die jetzt aufgenommen wurden.«

Was unterscheidet das demokratische Verständnis zwischen Ostdeutschen und Ostdeutschen?

Axel Krause argumentiert: »Die Westdeutschen haben [...] nur die demokratischen Strukturen übergestülpt bekommen – von den Amerikanern – und denken jetzt, sie sind Demokraten. Aber Demokratie heißt, dass man demokratisch handelt. Und demokratisch gehandelt haben nur die Ostdeutschen. Die haben sich 1989 auf die Straße gestellt und haben gesagt: Moment mal, jetzt ist Schluss. [...] Das ist ein einschneidendes Erlebnis.«

Dieses Gefühl, die Demokratie mit einer friedlichen Revolution erkämpft zu haben, in dem Hunderttausende zusammen auf die Straße gegangen sind, sei ein Erlebnis gewesen, dass viele Ostdeutsche geprägt habe. Viele Westdeutsche kennen dieses Gefühl nicht. Von daher sind die Ostdeutschen sensibilisierter, wenn es darum geht, Freiheitsrechte zu erkämpfen und zu bewahren. Auch jetzt sind es wieder die Sachsen, die besonders rebellisch seien, findet Axel Krause.

[Siehe hierzu auch den Freie-Welt-Artikel: »Das Erwachen in den neuen Bundesländern«]

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Die Ostdeutschen mussten für die Demokratie 1989 in Massen auf die Straßen gehen und demonstrieren. Die Westdeutschen haben dagegen die Demokratie von den Amerikanern übergestülpt bekommen.“ ...

Die Ostdeutschen aber bekamen die „Nachwende-´US`-Demokratie“ verpasst!

Sagte der Friedman George neue Kriege für Europa nicht auch nur für den Fall voraus
https://www.youtube.com/watch?v=b7TzGW-pQ4I,
dass diese Demokratisierung für den Osten nicht wie geplant funktioniert?
https://www.deutschlandfunk.de/kriegsziel-demokratisierung.724.de.html?dram:article_id=97632

Betrachte ich mir „die Rolle der USA bei der Wahrung von Sicherheit im internationalen System“, dann ist Weltfrieden selbstverständlich(?) auch durch Krieg möglich!!!
http://www.fb03.uni-frankfurt.de/58575797/ZSFraMoV39-NET-USA-52.pdf,

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang