Maximales Arbeitskräftepotenzial für maximale Ausbeutung

Die Mär vom Fachkräfte- und Ingenieursmangel ist gefährlich

Politik und Wirtschaft sorgen durch irreführende Kampagnen dafür, dass die Zahl der Wettbewerber auf dem Arbeitsmarkt stets hoch bleibt, damit Arbeitgeber bei der Stellenbesetzung die große Auswahl haben. Der Rest wird sich selbst, dem Zeitarbeitsmarkt, dem Niedriglohnsektor oder dem Hartz-IV-System überlassen.

Veröffentlicht:
von

Die Mär vom Fachkräfte- und Ingenieursmangel ist gefährlich. Denn nicht nur die Öffentlichkeit, sondern auch die Politik lebt durch falsche Zahlen und Prognosen in einer Scheinwelt. Wie kann das Gerede vom angeblichen Akademiker-, Fachkräfte- und Ingenieursmangel der Wahrheit entsprechen, wenn viele hochgebildete Menschen nach Hunderten von Bewerbungen keinen Job finden oder am Ende im Call-Center oder bei einer Zeitarbeitsfirma landen?


Beispiel Ingenieure: Diese würden immer gesucht, heißt es. Doch tatsächlich müssen viele Ingenieure nach ihrem Studium händeringend nach einer Einstellung suchen. Oftmals landen sie bei Zeitarbeitsfirmen, die sie dann mit geringen Löhnen an die Industrie vermietet.


Die Süddeutsche Zeitung zitiert in diesem Zusammenhang Gerd Bosbach, Statistikprofessor an der Hochschule Koblenz, mit einer Erklärung für dieses Phänomen: »Die Arbeitgeber machen eine Kampagne, um mehr Leute ins Studium zu locken, damit sie anschließend aus einem Heer gut Ausgebildeter wählen können.«


Es sagt viel über eine Gesellschaft, Wirtschaft und den Arbeitsmarkt aus, wenn selbst Absolventen der sogenannten MINT-Berufe (Mathematik, Ingenieurswesen, Naturwissenschaften, Technik) und der Medizin, ja sogar Informatiker Schwierigkeiten haben, einen anständigen Job zu finden.


Schlimm ist es vor allem in der Wissenschaft und an den Universitäten. Rund ein Drittel aller Lehrtätigkeiten der Hochschulen und Universitäten werden von Lehrkräften getätigt, die entweder unentgeltlich oder in Form eines niedrig bezahlten Lehrauftrages beschäftigt werden.


Auch mit einem Jura-Studium oder einem BWL-Studium ist das Risiko groß, im Prekariat zu landen. Der Staat und die Wirtschaft sind gesättigt. Die Wirtschaft will mehr Leiharbeit, um Konjunkturschwankungen auszugleichen, der Staat will weniger Beamte, um keine langfristigen Kosten aufgebunden zu bekommen.


Warum wird dennoch von verschiedenen Arbeitsgeber- und Wirtschaftsverbänden immer wieder vom Fachkräfte- und Akademikermangel gesprochen? Warum gibt es lauter Werbekampagnen, Frauen von der Familie weg und hinein ins Studium zu drängen? Warum wird die Mär vom Arbeitskräftemangel immer wieder aufs neue reproduziert?


Die Antwort ist banal: Es besteht ein beständiger Druck zum Sparen. Und gespart wird bei den Menschen. Wenn ein beständiger Überschuss an Bewerbern vorhanden ist, dann können die Löhne gedrückt und die Arbeitsanforderungen erhöht werden. Nur Arbeitnehmer mit Existenzangst im Nacken lassen sich das gefallen.


Ein Studium schütze vor Arbeitslosigkeit, heißt es. Und die Zahl der arbeitslosen Akademiker sei gering, sagt die Regierung. Das kann sie sagen, weil Hartz-IV-Aufstocker nicht in der Arbeitslosenstatistik erfasst sind. Ein Maschinenbauingenieur, der auf 400-Euro-Basis im Paketdienst arbeitet, gilt offiziell nicht als arbeitslos. Das war früher einmal anders. Aber die Regierung hat sich die Welt durch Fantasie-Statistiken schöngerechnet.

 

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Dirk S

@ H.M.

Also, ich finde in Ihrem ersten Kommentar im Gegensatz zu R.D. keine Parallelen zu den Rassentheorien der Nazis. Da sollte sich der gute R.D. mal über seine Assoziationen Gedanken machen.

Was die unterschiedlichen IQs verschiedener Populationen betrifft, so muss man bei den Angaben bedenken, dass verschiedene IQ-Tests generell verschiedene kognitive Fähigkeiten betonen, so haben manche Tests einen Geschlechterbias (mal schneiden Männer besser ab, mal Frauen, mit ersten Tests wollte man nachweisen, dass Frauen dümmer sind als Männer, was so nicht stimmt, die Fähigkeiten haben nur abweichende Schwerpunkte).

Zwar werden für die Vergleiche von Nationen ganze Batterien von Tests durchgeführt, die in ihrer Kombination solche Effekte kompensieren sollen, dennoch bevorzugen solche Tests eher Probanden mit industrieländlicher Schulbildung. Was die Ergebnisse der afrikanischen Staaten etwas relativiert, da dort eine entsprechende Schulbildung eher weniger gewährleistet ist und gerade in Afrika auch andere Fähigkeiten für das Alltagsleben erforderlich sind (die wiederum im Industrieländern nicht notwendig sind und auch nicht unbedingt von den IQ-Tests abgebildet werden). Während Archäologen und Prähistoriker Fährtenleser der San als wichtige Hilfskräfte für die Forschung zu Rate ziehen, schneiden die San in IQ-Tests nicht gerade super ab. Was nun eben auch daran liegt, das Fährtenlesen (was für das Leben der San eine sehr wichtige Fähigkeit ist) nicht Teil der Tests ist.

Die Gründe für die niedrigeren Werte der vorwiegend islamischen Staaten liegen zum Einen in der im Schnitt schlechteren Schulbildung und in den negativen Auswirkungen der dort häufigen Verwandtenehen, die verschiedene genetische Defekte begünstigen und sich damit negativ auf den Durchschnitts-IQ auswirken. Dies ist ein in diesem Kulturkreis spezielles Problem (in anderen, nichttribalen Kulturkreisen tritt dieses Problem kaum auf).

Für Indien und Mittel- und Südamerika gibt ebenfalls das Problem der geringeren Schulbildung, dass zu schlechteren Werten im Vergleich zu den äquatorferneren Nationen führt.

Das sind aber durchaus bekannte Probleme mit den IQ-Tests und haben so erst mal nichts mit Rassismus zu tun, da sich die Ergebnisse durch die Lebens- und Bildungsumstände erklären lassen und bei verschiedenen Ethien unter ähnlichen Umständen zu ähnlichen Ergebnisse führen. Es sei den, man vermutet hinter jedem nichtgleichmachenden Ergebnis Rassismus. Nur dann ist auch die PISA-Studie rassistisch. Ach ja, ärztliche Untersuchungen und Diagnosen auch. Ganz zu schweigen von Medikamenten.

Rassismusfreie Grüße,

Dirk S

Gravatar: H.M.

@R.D.:
Zugegeben. Der erste Kommentar vom 18.04.2017 war etwas einseitig und rasch dahin geschrieben, wobei der Artikel ja gezielt das Thema Fachkräfte- und Ingenieurmangel ansprach, allerdings nicht das Thema Zuwanderung. Indirekt hängt es aber damit insofern zusammen, dass ja von manchen die Zuwanderung als Abhilfe für den angeblichen Fachkräftemangel gedacht ist. Es war weder meine Absicht, anderen Menschen oder Völkern ihre Menschenwürde oder ihr Menschsein abzusprechen, noch den Nationalsozialismus zu propagieren, falls sie den Kommentar dahingehend verstanden haben sollten.

Sie werden aber darauf stoßen, dass sich Völker und Populationen nicht nur äußerlich, sondern auch durch Eigenschaften (Stärken und Schwächen) tendenziell/statistisch voneinander unterscheiden und an spezifische Gesellschaftsmodelle und klimatische Bedingungen angepasst sind. Deutschland hat keine große Fläche und wenig natürliche Ressourcen. Landwirtschaft und Abbau von Rohstoffen als Hauptstandbein der Wirtschaft sind also zu vernachlässigen. Also braucht man Menschen, die gut ausgebildet sind und dafür die nötigen Voraussetzungen mitbringen, das gilt sowohl für die eigenen Leute als auch für mögliche Einwanderer. Ich habe mich jahrelang gegen die im ersten Kommentar genannten Ansichten gewehrt, denke aber mittlerweile, dass sie (leider) zutreffen, also dass es zwischen Ländern und Populationen Unterschiede im Durchnitts-IQ gibt (https://en.wikipedia.org/wiki/IQ_and_the_Wealth_of_Nations#/media/File:National_IQ_per_country_-_estimates_by_Lynn_and_Vanhanen_2006.png). Schon allein deswegen, weil sich Menschen und Menschengruppen in etlichen Bereichen voneinander unterscheiden und es für viele Unterschiede genetische Grundlagen gibt. Da liegt noch keine Wertung vor, allerdings liegt es doch auf der Hand, dass eine High-Tech-Gesellschaft intelligente Menschen als Arbeitnehmer braucht und nicht jemanden, der leider die meiste Zeit seines Lebens von Sozialleistungen leben wird.

In anderen Bereichen (z.B. in bestimmten Sportarten), wo die Verteilung ebenso ungleich ist, aber eher zu ungunsten von z.B. den Deutschen, nimmt man dies auch einfach zur Kenntnis.

Aber Sie nennen mich und mein „geriatrisches rassistisches Gesabber“ ja ein Auslaufmodell und hoffen somit indirekt auf mein baldiges Ableben. Ich hoffe nicht auf Ihr baldiges Ableben, ich wünsche mir lediglich, dass in wichtigen Bereichen unserer Politik Fakten und nicht Ideologien ausschlaggebend werden. Man kann sich Augen und Ohren zuhalten, aber man kann nicht den Konsequenzen entgehen, die sich aus dem Ignorieren ergeben.

Haben Sie sich mit der Arbeit von Forschern wie John Philippe Rushton (1943-2012), Richard Lynn (* 1930), Tatu Vanhanen (1929-2015), Michael Levin (* 1943) oder Kevin B. MacDonald (* 1944) beschäftigt?

Gravatar: Dirk S

@ ropow

Zitat:"Nun bin ich aber richtig erleichtert."

Das freut mich. Haben meine vom tippeln wunden Finger doch was Gutes erreicht.

Zitat:"Und ich dachte schon, die aktuelle Forderung der Arbeitgeber nach Masseneinwanderung wäre nur die Neuauflage eines seit damals erfolgreichen Rezepts."

Würde ich so nicht sehen. Damals benötigte man Muskelkraft und davon gab es in DE nicht genug zu kaufen, vor allem mit fortscheitenden Wirtschaftswunder bei den besonders dreckigen Jobs. Für die waren sich die Deutschen recht schnell zu fein.

Zitat:"Dabei brummt doch nur die Wirtschaft, die auch noch mit Begeisterung höhere Löhne bezahlt, weil der Laden so richtig läuft."

Das war damals so, heute leider nicht mehr. Heute kann man den Facharbeiter oftmals durch eine Maschine ersetzen, die 24/7 für ein paar kWh arbeitet, was aus Raitionalisierungsgründen auch gemacht wird. Daher muss der heutige Arbeitnehmer mehr geistig denn körperlich arbeiten, zumindest wenn er gut verdienen will. An heute in DE hergestellten Produkten haben die Lohnkosten (im Gegensatz zu früher) nur noch einen sehr geringen Anteil. Wir haben eine Veränderung der Arbeitswelt durch den technischen Fortschritt (der in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren in DE vor allem politisch ignoriert, wurde, was zu den Problemen der späten 1980er und der 1990er führte).
Die Änderung der Ansprüche an die Arbeitnehmer führt natürlich auch zu anderen Problemen bei der Einwanderung, denn der ausländische Malocher der 1960er Jahre ist nicht mehr gefragt, man sucht nun die Leute, die man in DE nicht in ausreichender Zahl ausgebildet hat, im Ausland (für die DE allerdings unattraktiv ist und die lieber in die USA gehen).

Zitat:"Und auch die Politik hat nix damit zu tun."

Doch, hat die. Vor allem was das Verschlafen der Entwicklungen in der Arbeitswelt angeht. Hat aber nichts mit den Wirtschaftswunder zu tun. Das war zur Hochschnarchphase der Politik bereits zu Ende (frühe 1970er).

Die (damals noch weitgehend linke) SPD hat als Regierungspartei in den 1970ern genau die Situation herbeigeführt, die den weiteren Nettolohnanstieg so ab der zweiten Hälfte der 1980er verhindet hat. Auch durch das Forcieren von hohen Lohnabschlüssen in den 1970ern, die über der Produktivitätssteigerung lagen und damit die Krise der 1980er verschärft haben, denn um die hohen Löhne zu erwirtschaften, musste die Produktion automatisiert und rationalisiert werden, mit dem Ergebnis, dass man weniger Arbeitskräfte brauchte, um die Aufträge abzuarbeiten und man Arbeitskräfte "freisetzen" konnte. Soll heißen, etwas niedrigere Tarifabschlüsse hätten den Rationalisierungsdruck verringern (auch Investionen kosten Geld und müssen sich lohnen) und die Rationalisierung verlangsamen können. Das hätte den Arbeitnehmern eine bessere Anpassung an die geänderten Anforderungen der Arbeitswelt ermöglicht und wohl so manche Massenentlassung eher in Richtung eines Personalabbau durch normalen Weggang abgemildert. Aber das ist natürlich nur eine Theorie.

Man könnte auch sagen, die SPD rennt noch heute mit veralteten Konzepten einer Krise hinterher, die sie selbst (mit-)verbockt hat.

Zitat:"Dass ich aber auch immer wieder auf diese linke Lohndrückerstory hereinfalle…"

Was die Wirtschaftwunderzeit betrifft, liegen die Linken nun mal falsch. Was die Zeit ab Mitte der 1980er betrifft, nicht ganz daneben.
Wobei die platten linken Lohndrückerparolen nicht richtig sind, denn die (Brutto-) Löhne sinken ja nicht, die Steigerungen (oder Nichtsteigerungen) lagen nur unter der Inflation, wodurch sich auf Arbeitnehmerseite ein Kaufkraftverlust ergab, auf Arbeitgeberseite eine Reduktion der Lohnstückkosten. Wobei wir da schnell bei der Definitionsfrage landen.

Sagen wir mal, was die Zeit seit der Vereinigung angeht, ja, da gebe ich Ihnen durchaus Recht, da könnte man von Lohndrückerei sprechen, wenn man denn nun den Nichtanstieg der Kaufkraft des Bruttolohnes (die Höhe der Steuern und Sozialabgaben haben nicht die Arbeitgeber zu verantworten [auch wenn sie da gerne Einfluss nehmen möchten]) definiert.
Was die Zeit der Witschaftswunders (also so ab 1950 bis Anfang 1970er) ist das eher schlecht zu behaupten (es sei denn, man betrachtet eine möglicherweise kurzfristig möglichen höhere als stattgefundene Lohnsteigerungsmöglichkeit bereits als Lohndrückerei). Es gab mehr Arbeit als anstellbare Arbeitskräfte, also musste Arbeitskraft importiert werden, auch um das Wachstum am laufen zu halten. Denn gerade die Schwerindustrie stand vor der Entscheidung, Aufträge abzulehen und damit Folgeaufträge zu verlieren oder aber Arbeitskraft zu importieren und Aufträge mit Aussicht auf Folgeaufträge zu requirieren. Und, nicht zu vergessen, gerade in der Anfangszeit kamen alle aus dem "Dreck" und es gab mehr Gemeinschaftsgefühl zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern, das leider in den 1980er verloren ging und unwiederbringlich weg ist.

Wobei wir das Wirtschaftwunder als "die gute alte Zeit" verklären (können), aber die damaligen Konzepte sind nur bedingt in die heutige Zeit übertragbar, wobei die soziale Komponente des Rheinischen Kapitalismus durchaus übernehmenswert wäre. Der Rest ist aber Vergangenheit.

Lohnende Grüße,

Dirk S

Gravatar: ropow

@Dirk S

Nun bin ich aber richtig erleichtert.

Und ich dachte schon, die aktuelle Forderung der Arbeitgeber nach Masseneinwanderung wäre nur die Neuauflage eines seit damals erfolgreichen Rezepts.
Dabei brummt doch nur die Wirtschaft, die auch noch mit Begeisterung höhere Löhne bezahlt, weil der Laden so richtig läuft. Und auch die Politik hat nix damit zu tun.

Dass ich aber auch immer wieder auf diese linke Lohndrückerstory hereinfalle…

http://www.journalistenwatch.com/2017/04/19/arbeitgeber-fordern-masseneinwanderung-sechs-millionen-erwerbsfaehige-sollen-ersetzt-werden/

Gravatar: Dirk S

@ ropow

Zitat:"Na schön, jetzt haben Sie mich meinen Text noch einmal lesen lassen,"

Geht mir auch öfters so. Gefolgt von der Erkenntnis, dass man die eine oder andere Stelle besser hätte formulieren können.

Zitat:"in dem steht, dass „die Löhne in vielen Bereichen“ (!) gedrückt wurden."

Welche? In Zeiten des Wirtschaftswunders gab es keine Lohndrückerei, die irgendeine Relevanz gehabt hätte.

Zitat:"Natürlich nicht in allen Bereichen,"

Eigentlich in keinem, da die relevante Wirtschaftsgröße der Zeit die Industrieproduktion (und damit der Industrielohn) war. Und da haben die bürgerlichen Gewerkschaften der damaligen Zeit gute, der Produktionsteigerung entsprechende, Abschlüsse herausgeholt. Davon zehren wir heute teilweise immer noch.

Zitat:"es wäre schon alleine durch die oft höheren Anforderungen nicht möglich gewesen, geeignete Fachkräfte für alle Bereiche massenweise importieren zu können."

Damals benötigte man, im Gegensatz zu heute, keine hochqualifizierten Fachleute (die gab es in DE genug), sondern einfache Arbeiter, die zupacken konnten. Und die konnte man überall anwerben, um den Arbeitskräftemangel in DE zu kompensieren, schon allein weil die Bezahlung sehr gut war. Gedacht war eher, die Gastarbeiter entsprechend der heutigen Leiharbeiter einzusetzen, befristet und wenn man sie nicht mehr braucht, nach Hause zu schicken. Was übrigens auch Teil der deutschen Integrationsproblematik ist.

Zitat:"Die allgemeine Lohnsteigerung konnte damit - zum Leidwesen der Wirtschaft - gar nicht verhindern werden."

Die Wirtschaft brummte und man konnte höhere Löhne zahlen, was man damals sogar durchaus nicht ungerne tat. Der damalige "Rheinische Kapitalismus" war anders als der heutige. Da freuten sich noch die Unternehmen, wenn sie höhere Löhne zahlen konnten (na ja, zu hoch natürlich auch nicht, aber man stand Lohnsteigerungen selbst positiv gegenüber), bedeutet das doch, dass der Laden richtig gut lief.

Zitat:"Die Behauptung, dass ein vermehrtes Angebot an Arbeitskräften zu Lohndrückerei führt, ist im Übrigen weder überaus mutig, noch nachweisbedürftig. Das ist eine Binsenweisheit der Arbeitsmarktökonomik."

Das stimmt zwar, aber unter den damaligen Bedingungen fand eben keine sonderliche Lohndrückerei statt. Man brauchte spätestens seit Anfang der 1960er zusätzliche Arbeitskräfte um die Aufträge abarbeiten zu können und sich Anschlussaufträge zu sichern bzw. zu requierieren. Sorry, aber für die Phase ist die ewige linke Lohndrückerstory praktisch nicht anwendbar. Dem standen der Kündigungsschutz und die Tarifverträge im Wege. Ebenso wie der Erkenntnis der Wirtschaft, dass jemand ohne Geld in der Tasche keine Produkte kaufen kann. Und damals nahm man keine Konsumentenkredite auf, sondern sparte solange, bis man das Geld zusammen hatte.
Konstante bis netto sinkende Löhne wurden erst in den 1980ern Thema, in Folge des sinkenden Wirtschaftswachstums, dem Verlust ganzer (Industrie-) Branchen, der Restrukturierung und steigenden Automatisierung und dem massenhaften Verlust von Arbeitsplätzen, um in den 1990ern so etwas wie einen Höhepunkt zu erreichen. In der Phase könnte man tatsächlich von Lohndrückerei sprechen, auch wenn viele Kompromisse dem Erhalt von Arbeitsplätzen diente, was auch mit Sicherheit ausgenutzt wurde (vor allem, weil die Lohnsteigerungen nach Ende der Dürreperiode nicht stattfanden). Aber das war ja nicht Teil Ihres Beitrages.

Lohndrückereifreie Grüße,

Dirk S

Gravatar: ewald

fachkräftemangel und eu-weite jugendarbeitslosigkeit paßt nicht zusammen ?
eu-weite jugendarbeitslosigkeit und zuzug von flüchtlingen zum arbeitsmarkt paßt auch nicht.

Gravatar: R.D.

Der Kommentar von H.M. vom 18.04.2017 erinnert mich leider sehr an die Rassentheorie der Nazis bzw. die "Rassenhygiene" wonach die "arische Rasse" ihre "Reinheit" und "Qualität" erhalten müsse, damit die Menschheit sich zum Höheren entwickeln könne. Ethnisch determinierten IQ-Werte sind so obsolet wie die nationalsozialistische Rassentheorie. Hier wird rassistisches Ressentiment akademisch verbrämt, ganz im Stile eines Björn Höcke oder Marc Jongen.
Lieber H.M., zum Glück ist der deutsche Herrenmensch ein Auslaufmodell, so wie Sie und ihr geriatrisches rassistisches Gesabber.

Gravatar: ropow

@Dirk S

Na schön, jetzt haben Sie mich meinen Text noch einmal lesen lassen, in dem steht, dass „die Löhne in vielen Bereichen“ (!) gedrückt wurden. Natürlich nicht in allen Bereichen, es wäre schon alleine durch die oft höheren Anforderungen nicht möglich gewesen, geeignete Fachkräfte für alle Bereiche massenweise importieren zu können. Die allgemeine Lohnsteigerung konnte damit - zum Leidwesen der Wirtschaft - gar nicht verhindern werden.

Die Behauptung, dass ein vermehrtes Angebot an Arbeitskräften zu Lohndrückerei führt, ist im Übrigen weder überaus mutig, noch nachweisbedürftig. Das ist eine Binsenweisheit der Arbeitsmarktökonomik.

Gravatar: Dirk S

@ ropow

Zitat:"Schon zu Zeiten des Wirtschaftswunders, als ein Arbeitskräftemangel zu höheren Löhnen und zu selbstbewußteren und privilegierteren (weil „händeringend“ gesuchten) Lohnabhängigen führte, also die Ausbeutung eigentlich auf dem besten Weg war überwunden zu werden, sorgten linke Parteien in Kollaboration mit rechten, wirtschaftsfreundlichen Parteien gemeinsam dafür, dass durch Massenimport billiger und williger „Gastarbeiter“ die Löhne in vielen Bereichen so sehr wieder auf Ausbeuter-Niveau gedrückt"

Na, die Behauptung, dass der "Massenimport von Gastarbeitern" die Löhne gedrückt hätte, halte ich aber für überaus mutig, zumindest für nachweisbedürftig.

Wenn man sich die Lohnentwicklung in DE-West mal so ansieht, dann gab es eigentlich nur eine Richtung und die war nach oben ( http://www.flegel-g.de/brutto_entgeld.html, http://www.nachdenkseiten.de/upload/bilder/120703_grafik.jpg und http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/lohnentwicklung-der-zugriff-des-staates-versteckt-sich-auch-in-der-inflation-1308136/arbeiterverdienste-seit-1950-1313621.html ), in den Wirtschaftswunderjahren und noch darüber hinaus lagen die Lohnsteigerungen eher über der Inflation ( https://de.statista.com/statistik/daten/studie/4917/umfrage/inflationsrate-in-deutschland-seit-1948/ ). Kurz, die Löhne stiegen nicht nur, die Menschen konnten sich auch mehr leisten bzw. mussten für ein Produkt weniger lange arbeiten.

Wo soll da die Lohndrückerei sein?

Lohnfreie Grüße,

Dirk S

Gravatar: karlheinz gampe

@H.M.

Merkel hat meiner Meinung nach auch einen unterdurchschnittlichen IQ. Physikerin ??? ist für mich fragwürdig, da starke Mängel an Grundlagenkenntnissen der Mathematik und Physik. Wenn man bei der Stasi studierte, ist man so doof, dass man nicht einmal weiß wo die deutsche Hauptstadt liegt !
Video dazu :
https://www.youtube.com/watch?v=4gwIoIgKzy0

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang