Sie haben nur ein Nein zu bieten

Die Jusos spielen eine unglückliche Rolle

Die SPD verzeichnet einen erstaunlichen Mitgliederzuwachs. So erstaunlich ist es auch nicht. Die neuen Mitglieder sollen nur als Stimmvieh dienen, um die GroKo zu Fall zu bringen. Bis gestern konnten die neuen Nein-Sager der Partei beitreten. Jetzt nicht mehr. Wie auch immer: die Jusos haben keine Perspektive, sie haben nur ein Nein.

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Nachdem es eine Abstimmung darüber gab, ob die SPD-Spitze Koalitionsverhandlungen mit der CDU/CSU aufnehmen dürfe, soll nun noch einmal darüber abgestimmt werden, ob sie auf der Grundlage der Vereinbarung eine Regierung bilden sollen.

Die Jusos sind entschieden dagegen und haben deshalb den Hashtag NoGroKo gestartet, über den auch der Vorwärts berichtete. Damit bringen sie Martin Schulz in Verlegenheit. Sollte es zu einer Regierungsbildung kommen, wäre er unterwegs wie eine Sturmtruppe, die von der Nachhut abgeschnitten ist.

Bisher war es die Funktion der Jugendorganisationen in einer Partei, unterstützend und wegweisend mitzuwirken. Doch die Jusos stellen ihrer eigenen Partei ein Bein. Es ist eine Nein-Sager-Aktion. Zu bieten haben sie nichts.

Man sollte sich keine Hoffnungen darauf machen, dass bei einer stärkeren Beteiligung der Jusos eine bessere Politik herauskäme. Auch wenn Kevin Kühnert nun in das Licht der Öffentlichkeit geraten ist, es bleibt leider bei dem Eindruck, dass von den Jusos nichts Nennenswertes nachkommen wird.

Die Jungen verfehlen die großen Themen genauso wie die Alten. Ihre Vorstellungen gehen genauso an den tatsächlichen Problemen der Wähler vorbei. Es ist ja nicht etwa so, dass die Jusos entschieden gegen das Netzwerkdurchsetzungsgesetz wären oder gegen unkontrollierte Masseneinwanderung. Sondern? Sie wollen das besinnungslose Grundeinkommen und staatliche finanzierte Pornos. Das geht jedenfalls aus ihren Anträgen hervor.

In ihrer Selbstdarstellung zum Hashtag heißt es: »Unsere Ablehnung der Großen Koalition erwächst dabei nicht aus einer Verweigerungshaltung. Diese Ablehnung hat klare politische und inhaltliche Gründe«.

Schön wär’s. Es ist aber nicht so. Die Jusos haben in Wirklichkeit keine inhaltlichen Gründe, nur taktische. Sie fürchten, dass es der SPD schaden wird, noch mal mit Angela Merkel zusammenzugehen. Man kann nicht hoffen, dass von ihnen eine andere Politik ausgehen würde, wenn sie mitbestimmen könnten.

»Der Großteil ist in die SPD gekommen, um diese Partei nach vorne zu bringen und langfristig zu erneuern. Und die SPD braucht diese Leute dringend«, sagte der Juso-Chef zu den vielen Neueintritten, als hätte er gerade Kreide gefrühstückt. »Wir freuen uns, dass so viele die Gelegenheit genutzt haben.«

Ach! Das sind versöhnliche Töne. Aber woher will er das eigentlich wissen? Schließlich hatte er selber dazu aufgerufen, kurzfristig und nur für kurze Zeit der SPD beizutreten, nur um gegen die GroKo zu stimmen. Nun will der Rebell doch lieber lieb sein.

 

Korrektur: Im Text ist ein Fehler aufgetreten. Statt »besinnungsloses Grundeinkommen« muss es »bedingungsloses Grundeinkommen« heißen.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: eine Meinung

@Maximilian: Die SPD und die JUSOs , wohl noch mehr, ..
hassen ja das Vaterland. Und bürgerlich wollen sie ja auch nicht sein. So erscheint es mir leider oft. LEIDER. -
.. "Wir wollen .. staatlich finanzierte Pornos" .. u. a. die JUSOS (Kevin Kühnert) ?
gegen SPD Heiko Maas´ Zensurgesetze sagen sie nichts.
Befürworten sie wohl sogar. ??
Und vor allem sind sie wie ja auch im Artikel steht .
." NICHT gegen unkontrollierte Masseneinwanderung. "
Die Menschen , die hier schon länger wohnen sind ihnen egal. ? Mich wundert es sowieso , dass das so geht. 7 Milliarden Menschen hierher einladen.
So weit entfernt waren die JUSOs wohl bisher nicht von der SPD.
Das wird die Mietpreise stark in die Höhe treiben.
Das ist ja jetzt schon so, dass auch "Normalverdiener" immer schwerer bezahlbarere Wohnungen usw. in der Nähe ihrer Arbeitsstellen bekommen können. -- "Mietpreisbremse" ?? Wer wird denn dann noch vermieten. Das versprechen die "Die Linke".
Versprechen kann man (ich) viel.

Gravatar: eine Meinung

@Marco Nennhaus. 08.02.2018. -03:44.
Neuwahlen ? Ich fürchte Wahlfälschungen.
Die "Altparteien" hatten seit 24. September lange Zeit ..
"Wer weiß was sie sich ausdenken." ???
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Ja, da habe ich das Gefühl.. Die JUSOs sind noch schlimmer als die "Alten" der SPD.
.. Staatlich finanzierte Pornos .. , dass sie sich das überhaupt getrauen zu fordern. ----
.. Sie sind nicht nur .. " NICHT gegen das - Netzwerksdurchsetzungsgesetz und NICHT gegen UNKONTROLLIERTE Masseneinwanderung". ..
Sondern das ist glaube ich von Kevin Kühnert sogar der Hauptpunkt: " "Die JUSOs wollen "Ohne Obergrenze" "Flüchtlinge" aus allen Ländern". Das finde ich erstaunlich, dass das ihr wichtigster Verhandlungspunkt war . So erschien es mir. Das hatte mich (heute ist der 16. Februar 2018) besonders gewundert.

Gravatar: Marco Nennhaus

Haben wir tatsächlich noch die Chance, daß die Jusos die Groko zu Fall bringen? Dann hätten sie unserem Land einen großen Dienst erwiesen!
Neuwahlen! Au jaaa!!!!!

Gravatar: Maximilian

…liebe Jusos,
wäre es allenfalls sinnvoll den Weg zur AfD zu finden?
Die AfD ist ja auch Sozial, Bürgerlich und sehr Vaterlands nah!
Kommt doch mal einfach so zu einem Gespräch vorbei!
Tretet ein und wir sind zu euch auch nett!
Miteinander schaffen wir das, was die GroKo niemals schaffen wird!

Gravatar: Marc Hofmann

Bringen wir es halt auf den Punkt! Was wir bei der SPD sehen ist die Spaltung der SPD...der Keil dieser Spaltung heißt Martin Schulz und der Hammer, der auf den Spalterkeil schlägt sind die Jusos in Gestalt eines Kevin Kühnert. Und weil diese Spaltung noch nicht genug ist, sind da auch noch die vom Hannover Sägewerk unter der Führung von Gabriel unterwegs.. Merkel leistet ganze Arbeit beim Untergang der SPD. Merkel somit bald alleine zuhause und dann kommt das Finale... die Spaltung und die Auflösung der CDU/CSU.... die Groko der Verlierer betreiben weiter munter Selbstmord.

Gravatar: Elmar Oberdörffer

Korrektur? So falsch ist der Fehler doch gar nicht!

Gravatar: Angela Hoffnungs - Los

Ohne ein 'Nein' gibt es aber keine Perspektive, und die Hoffnung auf die Jusos und ihr 'Nein' stirbt zuletzt.

Die Fortsetzung von Merkels Denunzianten - und Denunziantinnenstadel ist keine Perspektive, sondern die Stiftung und Fortsetzung von Verwirrung, Angst, Schrecken und Verfassungsfeindlichkeit auf unabsehbare Zeit.

Gravatar: Karl

Ja , die armen Jusos sehen ihre Zukunft und ihre finanzielle sicherheit davonschwimmen, haben sie doch klar erkannt das mit Schulz und Nahles die glaubwürdigkeit den Bach runter ging. und in ihrer hilfslosigkeit gehen Ihre Vorstellungen genauso an den tatsächlichen Problemen der Wähler vorbei. mit ihren taktischen aktionen aber spalten sie die SPD genau so und besiegeln den Untergang dieser Partei.... ;-))

Gravatar: Rosenthal

Super Jusos!!!! Weiter so!!!! Ihr schafft das!

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