Zehn Prozentpunkte innerhalb eines Monats verloren

Die Franzosen wenden sich von Macron ab

Emmanuel Macron hat seine Landleute bitter enttäuscht. Aus dem selbstinszenierten »French Obama« wird mehr und mehr »Emmanuel Teflon«, der sich der Probleme nicht widmet sondern sie in bester Merkel-Manier an sich abgleiten lässt. Doch die Franzosen strafen ihn mit Beliebtheitsentzug.

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Emmanuel Macron war das große Versprechen auf eine politische Wende in Frankreich zum Besseren. Doch er war mehr als das. Er war der »French-Obama«, der Gegenentwurf des alten politischen Miefs im Präsidentenpalast. Macron kam so ganz anders daher: jung, dynamisch, offensiv, sympathisch, unangepasst. Und er wusste, sich selbst zu inszenieren respektive inszenieren zu lassen. Die gesamte politische Elite aus aller Welt stand bei ihm Schlange und vor allem deutsche Altparteienpolitiker suchten die Nähe zu dem aufgehenden Stern am Polithimmel, um sich in seinem Glanze zu sonnen.

Doch so groß Macrons Erfolge auf internationaler Bühne auch sein mögen und so auffallend er als Gegenentwurf zu Merkel und den anderen ewigen Politikern auch erscheinen mag, in seinem Heimatland Frankreich kriegt er »gar nichts auf die Kette«. Von seinem Versprechen, die Politik radikal neu zu erfinden, wurde im Grunde genommen nichts umgesetzt. Außer, dass in den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit bereits fünf(!) Minister wegen größerer oder kleinerer Skandale ihren Posten räumen mussten. Das ist in der Tat ein neuer Rekord für das derartigen Ereignissen ohnehin nicht arme Frankreich.

Andere Wahlversprechen, so vor allem die bei dem armen Teil der Bevölkerung erhoffte Abschaffung der Wohnungssteuer, wurden nicht eingelöst, sondern aufgrund des klammen französischen Staatssäckels aufs nächste Jahr verschoben. Im letzten Monat verlor Macron in einer Umfrage zehn Punkte und ging von 64 auf 54 nach unten. Einen solchen Absturz in so kurzer Zeit hatten selbst Sarkozy und Hollande nach ihrem Amstantritt nicht erlebt.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Beobachter

Aha! - Ich lach mich kaputt.

Gravatar: Gisela Glatz

Alles nur Blendwerk. Haben es die Franzosen nun endlich gemerkt, wem sie da aufgesessen sind ? Das war eine Frage der Zeit, denn das was Macron vorhat, will die Merheit der Franzosen nicht. Vorallem wollen sie sich nicht mit Deutschland vergleichen und gemeinsame Strukturen haben. Da muß ich ihnnen recht geben, denn die Deutschen werden den gleichen Fehler machen und wieder Merkel und CO wählen. Danach ist das Geschrei groß aber nicht zu ändern.

Gravatar: Max

Das "Macrönchen" ist am Anfang butterweich. Je länger es liegt um so härter wird es und daran werden sich die Franzosen die Zähne ausbeißen. Er war ja nicht aus Altruismus Investmentbanker geworden. Mitleid ist in diesem Job nicht die geforderte "Sozialkompetenz", sondern die Zerschlagung gesunder Firmen, weil die Teile mehr Wert sind als das Ganze. Und so wird Frankreich langsam filetiert und dann mit teile und herrsche die Bürger Frankreichs vollkommen entrechtet, entmündigt und die stolze Grande Nation gedemütigt.
Sollte das franzsösische Volk aufmucken kann ja Herr Macron sich Herr Maas als Berater holen, der weiß wie man dem Volk das Maul verbietet, also alles gut im Merkelland, armes Frankreich.

Gravatar: Marc Hofmann

Macron ist und bleibt einer von den Eliten. Macron hat sogar noch den Nachteil, dass sich dieser Mensch zwar gut in Szene setzen lässt aber ansonsten ein "verängstigte" und fremdbestimmte Person ist. Macron ist mehr Befehlsempfänger als eine echte Führungspersönlichkeit (=selbstständig deckender Dickschädel).

Gravatar: KarlCoyote

Als messiasähnlicher, obamagleicher Heilsbringer wird er weiter gehuldigt werden, egal wieviele Minister gewechselt werden, wie schlecht es läuft, wie wenig Zustimmung er bekiommt.
Es heißt dann:
den Wähler nicht erreicht,
die guten Absichten konnten nicht durchgesetzt werden.
Das Geld aus D. wird aber noch mitgenommen werden.
Das wird seltenst vergessen.
Bei Trumpi, the Donald würde man gleich nach dem Richter rufen.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

…“Aus dem selbstinszenierten »French Obama« wird mehr und mehr »Emmanuel Teflon«, der sich der Probleme nicht widmet sondern sie in bester Merkel-Manier an sich abgleiten lässt. Doch die Franzosen strafen ihn mit Beliebtheitsentzug.“ …

Auch weil die Franzosen klüger sind, als „scheinbar“ die meisten Deutschen? Merken sie nun mehrheitlich, dass sie allein mit Marine Le Pen eine Präsidentin für Volk gehabt hätten?

Hatte sie etwa nicht vorausgesagt:

"Eines ist klar, Frankreich wird so oder so von einer Frau regiert - entweder von mir oder von Frau Merkel."

Nun haben sie dieses Merkel!!! Doch wird die Kanzlerin nicht auch von den Franzosen für deren Flüchtlingskrise verantwortlich gemacht?

Besteht nun ein besonderes Misstrauen der Bevölkerung der Grande Nation gegenüber „der deutschen Kanzlerin & Co.“, weil sie nicht nur in Deutschland immer unbeliebter wird http://www.huffingtonpost.de/2016/06/30/merkel-unbeliebt-europa_n_10747284.html und sich längst herausstellte, dass es sich bei dem schon während der Wiedervereinigung im Élysée empfundenen Gefühl „nicht“ um Phantomschmerzen handelte??? http://www.faz.net/aktuell/politik/politische-buecher/paris-und-die-wiedervereinigung-dem-elysee-tut-alles-weh-11558707.html

Gravatar: Heinz Becker

Nun gut, wenn die Franzosen den Lügen des Establishments glauben und meinen, jemanden wählen zu müssen, dessen Biographie durchaus auch die ein oder andere Frage in Richtung "Opfer von Pädophilie" aufwirft, dann müssen sie eben die Rechnung dafür begleichen. Da kann man wohl nichts machen. Wer mit Anfang 40 derart machtgeil ist und vom internationalen Establishment hofiert wird, kann m.E. nur eine fragwürdige Person sein.

Gravatar: ruhland

Dieser Macron hat bereits das Verfalldatum auf seiner Stirn. Die Franzosen möchten alles, nur keine deutschen Standards bzgl. Arbeitspensum, Sonderschichten und Steuerlast. Er wird als Präsident kläglich scheitern und hat dann mehr Zeit, seinen Mutterkomplex zu befriedigen.

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