Interview mit dem bayerischen AfD-Landtagskandidaten Klaus-Uwe Junker

»Die CSU ist mit hauptverantwortlich für den Kontrollverlust in der Zuwanderung«

»Mit großer Besorgnis sehe ich die Bereitschaft in Staatsregierung und Kommunen unsere wundervolle Landschaft in Bayern mit riesigen Freiflächen-Photovoltaikanlagen und Windrädern großflächig zu verschandeln. Dabei wird keine Rücksicht auf Landschafts- oder Naturschutzgebiete mehr genommen.«

Pressefoto Klaus-Uwe Junker
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Freie Welt: Die AfD erreicht in Umfragen sehr hohe Stimmenanteile, spüren Sie diesen Zuspruch auch im Wahlkampf?

Klaus-Uwe Junker: Bayern hinkt hier dem Bundestrend hinterher. In Umfragen wird die AfD je nach Meinungsforschungsinstitut in den letzten Wochen zwischen 13 und 18% gehandelt. Meine Einschätzung ist, dass dies durch die Sondersituation mit den hier in der Kommunalpolitik gut vernetzten Freien Wählern zu tun hat und einer CSU, die sich gegenüber der CDU im restlichen Bundesgebiet viel mehr im öffentlichen Leben, in Institutionen, Ämtern und Behörden verwurzelt hat. Mit allen negativen Auswirkungen.

Dennoch spüren wir auch hier in Unterfranken den Aufwind für die AfD generell. Wir werden beim Wahlkampf auf der Straße viel mehr angesprochen, die Hemmungen sich an die AfD zu wenden und zu ihr zu bekennen haben merklich nachgelassen. Seit dem Frühjahr haben wir im Kreisverband Aschaffenburg ein Mitgliederplus von 20%. Die Offenheit und die Zustimmung der Menschen gegenüber unseren Positionen nimmt zu. Im gleichen Maße nimmt auch die Abgrenzung und Diffamierung von Verbänden, sogenannten Bündnissen gegen Recht(s) und anderer Parteien zu. Einladungen zu Podiumsdiskussionen werden kaum mehr ausgesprochen. Man möchte angeblich die AfD nicht aufwerten, doch es fehlt eher die Fähigkeit zum Diskurs, der Mut unbequeme Positionen anzuhören oder sie zu widerlegen. Man scheut die Diskussion und unsere Kritik am Kurs der etablierten Parteien.

Freie Welt: Was sind die wichtigsten Landesspezifischen Themen?

Klaus-Uwe Junker: Als wichtige landesspezifische Themen sehe ich in Bayern die Schaffung von erschwinglichem Wohnraum und die Versorgung des ländlichen Raumes mit guter Infrastruktur, Medizin- und Einzelhandelsangeboten. In der Landwirtschaft brauchen wir intelligente Lösungen statt grüner Verbotspolitik. Ökologie und Ökonomie sollen nicht miteinander in Widerspruch stehen. Ich setze mich dafür ein, faire Erzeugerpreise und kleinbäuerliche Existenzen zu sichern und autarke Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

Besonders wichtig ist die Bildung in den Schulen. Denn mit guter und umfassender Bildung wird die Grundlage für alle weiteren Entscheidungen im Leben, im Beruf, in Politik und Gesellschaft gelegt. Kinder müssen in ihrer Identitätsfindung innerhalb ihres natürlichen Geschlechts unterstützt werden, anstatt ihre Rollen ständig in Frage zu stellen. Sie müssen in ihren Fähigkeiten gestärkt und ideologiefrei erzogen werden. Es gilt die Entwicklung junger Menschen zu kritischen und selbst denkenden Menschen zu fördern, die das, was Lehrkräfte ihnen vermitteln, lernen zu hinterfragen. Bereits in der Schule muss wieder das Leistungsprinzip gelten. Wettbewerb spornt an.

Mit großer Besorgnis sehe ich die Bereitschaft in Staatsregierung und Kommunen unsere wundervolle Landschaft in Bayern mit riesigen Freiflächen-Photovoltaikanlagen und Windrädern großflächig zu verschandeln. Dabei wird keine Rücksicht auf Landschafts- oder Naturschutzgebiete mehr genommen. Dies betrifft in Unterfranken die Höhen und die Wiesen der Naturparks Bayerische Rhön, Spessart und Steigerwald. In meinen Augen erfüllen Solar- und Windenergieanlagen alle Merkmale eines Gewerbebetriebes und sollten auch nur dort errichtet werden, wo man auch jedes andere Gewerbe mit einem entsprechenden Bebauungsplan zulassen würde.

Freie Welt: Wenn die AfD in Bayern die Regierung stellen würde, was würden sie als erstes ändern?

Klaus-Uwe Junker: Kennen Sie die Umfrageergebnisse der AfD in Bayern? Das ist eine sehr hypothetische Frage, die sehr weit weg von der Realität ist. Ich träume schon gerne, beschäftige mich in der Politik aber lieber mit Wahrscheinlichkeiten und Szenarien, die greifbar und erreichbar sind.

Mir wäre es zum Beispiel wichtig in Bayern die 20%-Marke zu knacken. Aktuell nicht sehr wahrscheinlich, aber immerhin doch noch möglich. Warum 20%? Weil der Landtag mit den Stimmen von einem Fünftel seiner Abgeordneten einen Untersuchungsausschuss einsetzen muss. Dies ist ein sehr wichtiges Instrument der Opposition um der Regierung auf die Hände und in die Karten zu schauen, das uns bisher verwehrt ist. Mit 20% wären wir dafür nicht mehr auf andere Fraktionen oder frei denkende Abgeordnete anderer Parteien angewiesen. Wir wären dann wirklich eine wirkmächtige Opposition. Und eine lebendige Demokratie braucht eine starke Opposition.

Freie Welt: Ministerpräsident Markus Söder will Kernkraftwerke länger laufen lassen und fordert striktere Grenzkontrollen. Wie glaubwürdig ist das in Ihren Augen?

Klaus-Uwe Junker: Er fordert auch ein »Ja« zu Sicherheit und ein »Nein« zu unkontrollierter Migration. So plakatiert die CSU seit dieser Woche. Die Sicherheit in unserem Land wurde durch die unkontrollierte und nicht limitierte Zuwanderung von Menschen erst ruiniert, die unsere Gesetze, unsere Regeln, unsere Ordnung, unser Recht, unsere Werte, unsere Kultur, unsere Art zu leben, unsere Bräuche und Sitten nicht anerkennen und nicht respektieren. Und die CSU war seit 2015 in der Bundesregierung dabei und hat auch jetzt alle Beschlüsse zur illegalen Migration über den Bundesrat mitgetragen. Sie ist mit hauptverantwortlich für den Kontrollverlust in der Zuwanderung! Das gleiche gilt für den Ausstieg aus der Kernenergie, den die CSU mitgetragen und exekutiert hat. Erst jetzt, da sich das Meinungsbild in der Bevölkerung sehr deutlich ändert, wechselt auch Markus Söder wieder einmal seine Ansichten. Was sein Handeln aber in keiner Weise beeinflusst.

Zu Söder: Ich halte ihn für sehr »meinungsflexibel«. Auch ich ändere hin und wieder meine Meinung zu Themen, weil ich lernfähig bin, zuhören und vernünftigen Argumenten folgen kann. Das geschieht aber nicht in diesem atemberaubenden Tempo mit dem Söder nicht auf Argumente, sondern auf Meinungsumfragen reagiert. Er hat viele Meinungen, aber nach meiner Ansicht keine Überzeugungen. Eine Meinung kann man ändern, aber Überzeugungen wirft man nicht so einfach über Bord. Die einzige Überzeugung, die er politisch seit Jahrzehnten dauerhaft vor sich her trägt und die sein Handeln – und seine Meinungen – bestimmt, ist die Überzeugung, dass er der einzige und richtige Ministerpräsident für Bayern ist. Dieser Überzeugung ordnet er alles andere unter. Die Menschen im Land, die Bürger, seine Politik und seine Meinungen.

Freie Welt: Hätte ein Wahlerfolg der AfD im CSU-Land Bayern auch Auswirkungen auf die Bundesebene?

Klaus-Uwe Junker: Ein großer Wahlerfolg der AfD in Bayern wäre ein Ergebnis, das über den bisher veröffentlichten Umfragewerten des Bayerntrends, erstellt und veröffentlicht vom Bayerischen Rundfunk, liegt. Das hätte selbstverständlich eine enorme Ausstrahlung ins Bundesgebiet, da die AfD in Hessen dann wohl auch am 8. Oktober ein fulminantes Ergebnis einfahren würde. Ein Wahlerfolg in Bayern würde der AfD in anderen Bundesländern noch einmal einen Schub verleihen, wenn wir in der Opposition mit einer klaren Sprache, hart in der Sache, aber gemäßigt im Ausdruck agieren werden. Einig, stark, kritisch und konstruktiv. Das wünsche ich mir für die Zukunft in Bayern und in Deutschland.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: olli8

Wie war das doch gleich, "von den Amerikanern lernen heißt siegen lernen".
Präsident Biden hat vor Amtantritt die Fluchtroute von Mexiko nach den USA humaner gestalten wollen. Inzwischen ist die Mauer stellenweise auf 9 m erhöht worden. Zur Erinnerung, die Berliner Mauer war 4 m hoch.
Kein weiterer Kommentar!!

Gravatar: maasmaennchen

Und wen haben die Kartoffeln gewählt???Die Partei der Abrissbirne Deutschlands Mutti Murksel.

Gravatar: KRM

Welche „Erfolge“ hat Söder bzw. die CSU vorzuweisen - außer Sprüche klopfen?

Bayerischer Innenminister Joachim Herrmann ist im Wahlkampf ein stilles Mäuschen ….. Redeverbot vom Chef?

Beispiel Wohnungsbau:
BayernHeim und Stadtbau bauen ausschließlich für gut verdienende Staatsbedienstete oder Asylbewerber zB Dachau eine Wohnanlage.

Gravatar: Ketzerlehrling

Viel mehr als das. Die Union hat mit Merkel diesen unseligen Migrationspakt initiiert. Sie ist verantwortlich für die Migration aus den Shitholes dieser Welt, sie ca. ab der zweiten Dekade rasant zugenommen hat. Von 2015 ganz zu schweigen und von heute erst recht. Aber schuld an allem ist die Union, sie hätte Merkel stoppen können und müssen.

Gravatar: Anneliese

Im oktroyierten Besatzerstaat Bayern wurde zuerst ein SPDler von der Besatzungsmacht zum Ministerpräsident ernannt.
Da dieser den Job als Ministerpräsident annahm, unterstützte er, sowie die SPD, den undemokratischen Start zu einem Unrechts- und Polizeistaat.
Als nächstes wurde in Bayern die CSU stark und stellte den nächsten Ministerpräsidenten als Ergebnis sogenannter freier Wahlen.
Tatsächlich hatten viele NSDAPler ihre Mitgliedschaft
bei der NSDAP wegen Parteiverbot beenden müssen und
sind dann in hoher Zahl in die CSU eingetreten...

Gravatar: Croata

Alles ( unkontrollierte bzw.illegale Migration ) war von Anfang an, klar...
Flüchtlingsheime bauen da - wo keine Flüchtlinge sind und waren - damals z.B. Dalmatien.
- Für wen baust du Flüchtlingsheime und warum finanziert die EU dies ?
Es war so gewollt - von Anfang an !!!
Der Westen - ITA, D, FR sollen die Mehrheit aufnehmen, andere (klein) Länder - weniger Flüchtlinge...
Die Rassen müssen sich (ver)mischen, das steht als Programm und Ziel der EUtreuen links Politiker.

Gravatar: Peter Lüdin

Es gab mal eine Zeit, da konnten Einheimische Patenschaften für "Flüchtlinge" übernehmen, damit diese im Land bleiben durften.
Als die Paten für ihre "Flüchtlinge" das erste Mal Verantwortung übernehmen sollten und erste angefallene Kosten begleichen, hatten alle plötzlich kein Geld mehr.

Gravatar: Udo Minellis

Mit CDU-Mutti an der Spitze.
Und es wird immer schlimmer.
Mutti hatte die AfD fast ins Leben gerufen mit ihren "Willkommenswahn" die Grünroten paßten damals auch dies und da sie heute in der Ampel sitzen und die Union macht nichts dagegen, geht und Kultur, Moral, Wirtschaft und Zukunft zu Ende.
Tolle Leistung.
Stimmt nur ihre Pensionen, die monatlich bis zu 724 € steigen soll und das muß jemand aus der Normalbevölkerung vorstellen.

Gravatar: Kassandra

Sei schlau, wähl' blau...

Gravatar: lupo

Wer nichts weiß und nichts kann geht in die Politik in Scholzistan und ist sicherlich nicht arm dran.

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