Es gibt keine Helden

Die blutrosa Welt der Katja Kipping

Katja Kipping tingelt gern durch die Talk-Shows. Dort hilft sie, die blutrote Vergangenheit und Gegenwart des Sozialismus vergessen zu machen. Jetzt hat sie sich zur Friedlichen Revolution von 1989 geäußert. - Eine Replik

Katja Kipping / CC BY-SA 4.0
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Katja Kipping ist Chefin der Partei "Die Linke". In dieser Funktion säubert sie die Partei. Nicht von unliebsamen Mitgliedern. Aber vom Image, die Partei der Mauermörder zu sein. Dabei gibt sie sich als eine, die sich der Vergangenheit stellt. "Als demokratische Sozialistin, die ich bin, stellt man sich immer auch in eine geteilte Tradition."

Sie, die 1998, also keine 10 Jahre nach dem Sturz der sozialistischen Regime in Mittel- und Osteuropa, in die PDS - der Nachfolgepartei der SED - eintrat, beherrscht die Rhetorik der Parteisäuberung bis zur Perfektion. Ihre Anmerkungen zum 30. Jahrestag des Mauerfalls sind dafür ein bemerkenswerter Beleg.

Frech beginnt sie mit einem kräftigen Schlag auf die eigene Brust: "Gleichzeitig trat ich in die Partei ein, die sich mit ihrer Geschichte ernsthafter und kritischer auseinandersetzte als jede andere Blockpartei." - Ein makabrer Scherz, wenn man bedenkt, dass die anderen Blockparteien eben doch nur, um Lenin zu zitieren, "nützliche Idioten" waren, während die wirkliche Täterpartei die SED rsp. PDS war. Sie mit den anderen auf eine Stufe zu stellen, zeugt nicht von Kritik, sondern von perfider linker Rhetorik. 

Kipping spricht von der Friedlichen Revolution von 1989. Sie sieht zwei Tage. Den 9. November und den 3. Oktober. "Was sie eint", schreibt Kipping: "Beide leiten sich — wie so viele deutsche Gedenktage — vom Staat ab. Sie beziehen sich gerade nicht auf den Aufbruch der Vielen und die kollektive und individuelle Emanzipation." - Nun, wenn man die deutsche Geschichte nicht kennt, dann sollte man zur deutschen Geschichte schweigen. Zur Erinnerung: Am 3. Oktober 1918 trat der erste vom Parlament, dem damaligen Reichstag, bestimmte Reichskanzler sein Amt an.

Vom 9. November sind für Kipping die Bilder der "folgenden Nacht". "Ihre Macht kommt aus der Unerhörtheit und Unvorstellbarkeit feiernder Menschen auf den einst todbringenden Grenzanlagen." Schon wieder verharmlost Kipping. Nicht die Grenzanlagen, sondern die, die sie zu verantworten hatten, waren die Boten des Todes. Etliche wurden später zu Parteigenossen der Frau Kipping.

Und dann wendet sich die Linken-Chefin ihrem Hauptthema zu: Der Heroisierung des 9. November. "Nicht mehr vom Lernen des aufrechten Gangs, sondern von Helden ist da die Rede." Ein Begriff, den sie scheinbar nicht mag. Sofort präsentiert sie ein Zitat von Ulbrichts Hof-Dichter Brecht: "Armes Land, das Helden braucht." Einmal abgesehen davon, dass es bei Brecht "unglücklich" heißt und nicht "arm". - Der schnöde Materialismus der Linken lässt grüßen.

Wenn Kipping anschließend anmerkt: "Gibt es einst Unangepasste, die sich selbst als Helden bezeichnen wollen?" und antwortet: "Ich kenne keine/n", möchte man ihr zu einem Besuch in Israel raten. Yad Vashem wird als "Gedenkstätte der Märtyrer und Helden des Staates Israel im Holocaust" bezeichnet. - Zum schnöden Materialismus gesellt sich der antisemitische Gestus der Linken. Und natürlich der tiefe Hass aller Linken auf die Bürger, die 1989 den Sozialismus und die Sozialisten zum Teufel jagten.

Indem Kipping vom aufrechten Gang schwadroniert, leugnet sie den existenziellen Charakter des Aufstands vom 9. November. Und nur so kann sie den Aufmarsch der 15,000 Parteimitglieder vor der Parteizentrale in einem Atemzug mit den Bürgern nennen, die den Sozialismus endlich loswerden wollten. In Kippings Augen gehören diese Parteimitglieder mehr zur Friedlichen Revolution als die "heutigen extremen Rechten, von AfD bis Pegida". Sie stellen in den Augen Kippings Erbschleicher dar.

Wie links muss man sein, um sich diese bizzarre Verdrehung der Realitäten selber zu glauben? Hat Kipping vergessen, dass die SED rsp. PDS die ersten freien Wahlen turmhoch gegen bürgerliche und rechte Parteien verlor? Will sie ernsthaft behaupten, die Mitglieder der Sozialistischen Einheitspartei seien Träger des 9. November 1989 gewesen?- Sie will. Und keine Talk-Show stellt sie zur Rede. Niemand verweist sie auf den von notwendigen Zusammenhang von Blutbad und Sozialismus. 

In Katja Kipping hat die Linke eine Rosstäuscherin an der Spitze, neben der die Ehemaligen der NSDAP wie Schuljungen wirken. Denn die braunen Ehemaligen waren niemals so dreist, die Niederlage vom 8. Mai 1945 als eigenen Erfolg zu verkaufen. Das trauen sich nur rote Ehemalige und die, die ihnen folgen, als hätte es sozialistische Lager und Massenmorde nie wirklich gegeben.

 

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Ulli P.

Als Herr Kevin Kühnert im Frühjahr von Kollektivierung und Enteignung zu Schwadronieren begann, habe ich mir (zum zweiten Mal seit den siebziger Jahren!) den Archipel GULAG von Alexander Solschenyzin vornenommen. Wer wissen will, was der Kommunismus seit 1917 angeichtet hat, und wie diese Ideologie den Menschen behandelt (auch die eigenen Anhänger!), möge es lesen.

Frau Kipping ist Kommunistin. Da ist der junge Herr Kühnert nur ein Abklatsch! Das sind aber diejenigen die eine Systemveränderung anstreben und diesen Staat abschaffen wollen - Extremisten, die vom Verfassungsschutz beobachtet und verboten gehören!

Gravatar: freidenkende

hat sie nicht Sarah Wagenknecht weg gemobbt?

Gravatar: Peter Adler

Diese Alt/Neukommunistin(SED-Nachfolgerin),leugnet
wahrscheinlich auch,das unter W.Ulbricht-Regime,15-
16 jährige Jugendliche,aufgrund von staatsfeindlicher
Hetze,Republikflucht,in sogenannten Jugendumerziehung-
gefängnissen kamen mit einer Strafe von 1-3 Jahre,Ent-
lassung nur wenn der Umerziehungsprozess eingetreten
war.Ich bin Heute 67 Jahre,den Schaden den ich 1968
davon trug,weiß nur ich alleine.Von 1968-1971 war ich
im Jugendgefängnis Luckau,darum frage ich mich,wie kann
man so eine Lügnerin auch noch mit einer Abgeordnetendiät belohnen??Diese Partei gehört weg!!

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Ein makabrer Scherz, wenn man bedenkt, dass die anderen Blockparteien eben doch nur, um Lenin zu zitieren, "nützliche Idioten" waren, während die wirkliche Täterpartei die SED rsp. PDS war. Sie mit den anderen auf eine Stufe zu stellen, zeugt nicht von Kritik, sondern von perfider linker Rhetorik.“ ...

Kann man das vielleicht sogar verstehen, wenn man bedenkt, dass sie zur Wende noch ein Zwergerl von 11 Jahren und seither noch nichts Wesentliches für die Gesellschaft leistete???

Trotzdem aber stelle auch ich mir - als schon 1973 vor der Stasi aus der DDR Geflohener - die Frage:

„Wem „gehört“ die friedliche Revolution?“

Verlief diese Revolution nicht nur deshalb so friedlich, weil die Täter Einsicht zeigten und begriffen, dass diese Situation auch durch ´ihre` Verbrechen verursacht wurde???
https://www.nnz-online.de/news/news_lang.php?ArtNr=259270

Stehen wird heute etwa nicht kurz vor einem ähnlichen Dilemma mit dem Unterschied, dass die nun göttlich(?) diktierten Einheitsparteien ihre Macht auf gar keinen Fall
unblutig abgeben werden??? https://www.youtube.com/watch?v=xHr-gPrw2l8

„Regierungswechsel, Stresstest, Volksabstimmung“:

War „Stuttgart21“ etwa nur eine Übung der auch m. E. schon damals total vermerkelten Staatsmacht und ein Vorgeschmack auf Kommendes???
https://www.bild.de/politik/2010/stuttgart-21/jetzt-fliesst-blut-14144846.bild.html

Gravatar: Willi Winzig

Auch dieses Neutrum ist weiter nichts als die Picasso Karikatur einer Frau. Ja und solche Karikaturen stellen die Fakten immer völlig verdreht dar. Wundert sich da noch jemand drüber? Auf solche Leute sollte man zwar aufpassen, damit sie keine neuen irreparablen Schäden anrichten aber vor allem nicht für Voll nehmen. Reine Zeitverschwendung. Mit sowas kann man nicht mal auf Augenhöhe diskutieren, weil die mit Ihren roten Scheuklappen vor allem von den geschichtlichen Tatsachen keine blasse Ahnung haben, oder wenn doch, diese schlichtweg verdrängen.

Gravatar: freidenkende

Sarah Wagenknecht war mir tausendmal lieber.
Kipping ist mir nicht sympathisch.

Gravatar: Rita Kubier

Kipping, eine äußerst unangenehme, unsympathische Person mit aggressiver, frecher und provozierender Ausstrahlung in Wort und Haltung gegenüber Menschen und Gesprächspartnern, die ihr nicht passen und die nicht ihrer Meinung sind. Diese knall-rote Linke ist wie ein bissiger Hund, der jeden beißt, der nicht ihrer Meinungen ist. Politisch anders Denkende und Meinende, begegnet Kipping bewusst respektlos - vor allem in politischen Talkshows, in denen sie dank der Medien stets und insbesondere Oberwasser hat, was ihr eine erhabene, arrogante Genugtuung verschafft, die sie genießt und wodurch sie denen, die anderer Meinung sind, besonders rücksichtslos und abwertend begegnen kann. Typisch für linksextreme, machtgierige, faschistische Diktatoren, die selbst Konkurrenten aus den eigenen Reihen bekämpfen - siehe Wagenknecht.

Gravatar: Rolo

Katja Kipping ist eine reale Utopistin! Sarah Wagenknecht eine Realpolitikerin, welche die Linke mit der dahinschmelzenden SPD, zu neuer Größe führen könnte! Deutschland braucht eine reale Sozialpolitik für die eigenen Bürger! Ohne Sarah Wagenknecht, wird auc die Linke wie die SPD, ins Nirwana abstürzen! Kipping die Multikulti Visionärin und das Breimaul Riexinger überzeugen weder die Bürger im Osten, noch im Westen! Weder haben sie die Folgen ihrer illegalen Migrationspolitik, nch die osten und Auswirkungen für das deutsche Sozialsystem im Blick!

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