Studie der Bertelsmann-Stiftung

Deutschland investiert zu wenig in seine Infrastruktur

Bundesfinanzminister Schäuble rühmt sich mit Milliardenüberschüssen im Haushalt. Eine neue Studie stellt fest, Deutschland investiert zu wenig in seine Infrastruktur. Dabei würden hier mehr Investitionen das Wirtschaftswachstum sogar ankurbeln.

Veröffentlicht:
von

Deutschland investiere im Vergleich zu anderen Ländern deutlich zu wenig in seine Infrastruktur, ist das Ergebnis einer Studie der Bertelsmann-Stiftung. Anhand verschiedener Modellrechnungen zeigt diese auf, wie sich höhere Investitionen auf Staatsverschuldung und Wirtschaftswachstum bis ins Jahr 2025 auswirken würden.

Die Wissenschaftler untersuchten dabei, welchen Folgen eine Investitionspflicht des Staates auf die Schuldenregeln von Bund und Ländern und die Schwarze Null im Staatshaushalt hätten. Durch stärkere staatliche Investitionen würde demnach das Wirtschaftswachstum in Deutschland deutlich angekurbelt werden.

Wenn die Bundesrepublik jährlich 3,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in den Bau und die Sanierung von Straßen oder Schulen stecke, erhöhe dieses das Wachstum des BIP auf 1,6 Prozent, heißt es in der Studie. Derzeit liege das BIP-Wachstum bei 1,4 Prozent, die öffentliche Hand investierte zwischen 2005 und 2014 jährlich 2,2 Prozent ihres BIP.

Eine solche Steigerung auf 3,3 Prozent würde laut Bertelsmann-Stiftung genau dem Durchschnitt staatlicher Investitionen im Verhältnis zum nationalen BIP in allen Mitgliedsländern der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) innerhalb desselben Zeitraums entsprechen.

Deutschland könnte durch die Erhöhung der Investitionsquote bis 2025 knapp 80 Milliarden Euro mehr erwirtschaften als bei stagnierenden Werten. Darüber hinaus würde sich der öffentliche Kapitalstock um mehr als 420 Milliarden Euro erhöhen. Positive Effekte gäbe es darüber hinaus auch für private Investitionen oder die Produktivität.

»Durch die geringe öffentliche Investitionstätigkeit bleibt Deutschland hinter seinen Möglichkeiten zurück und setzt den Wohlstand kommender Generationen aufs Spiel«, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann-Stiftung, Aart De Geus. Daher dürfe sich eine nachhaltige staatliche Haushaltspolitik nicht allein am Schuldenstand orientieren.

Mehr dazu unter faz.net

Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte
unterstützen Sie mit einer Spende unsere
unabhängige Berichterstattung.

Abonnieren Sie jetzt hier unseren Newsletter: Newsletter

Kommentare zum Artikel

Bitte beachten Sie beim Verfassen eines Kommentars die Regeln höflicher Kommunikation.

Gravatar: Karl Brenner

In Deutschland wird in die kurzfristige Erhaltung von Macht investiert. Koste es was es wolle. Zum Schaden der Bürger und zukünfiter Generationen. Dabei insteniert man sich als die moralisch Höherwertigen gegenüber seinen Gegnern. Die Presse und die Medien machen dieses Spiel mit.

Diesen Wettlauf kann dieses Land und seine Bürger nur verlieren.

Gravatar: Markus Evers

Seit wann zitiert die "Freie Welt" Ergüsse des Mohn-Konzerns???

Gravatar: Karin Weber

Warum soll man in die "Infrastruktur" investieren? Die neuen Herren kennen solche Straßen von zu Hause. Der ehemalige Deutsche, heute: "... die, die schon länger hier sind.", wird sich da auch dran gewöhnen.

Gravatar: Rüdiger

Unsere weise Regierung hat sich entschieden, das Wirtschaftswachstum mittels Alimentierung von Millionen Zuwanderern zu erzeugen. Mit dem Beifall der Medien und verschiedener Ökonomen und Wirtschaftswissenschaftler. Insofern sind sind Investitionen in die Infrastruktur vollkommen überflüssig, zumal sich ins wenigen Jahren sowieso nur noch die Kaste der Politiker, Energiewende- und Zuwanderungsgewinnler ein Auto leisten kann. Andere Leistungsträger werden dann geflohen sein. Oder nur noch mit dem gepanzerten Hubschrauber unterwegs. Jeder bekommt, was er bestellt. Wohl bekomms und herzlichen Glückwunsch.

Schreiben Sie einen Kommentar


(erforderlich)

Zum Anfang