Ein Gastbeitrag von Meinrad Müller

Deutsche Staatsbürgerschaft umständehalber abzugeben

Einfach aus dem Staat „auszutreten“ wie aus einem Verein, das gelingt nur unter größten Schwierigkeiten. Große Teile der Bevölkerung sind empört über das, was politisch an Flurschaden angerichtet wurde und wollen nur noch weg. Wer allerdings ins Ausland umzieht, der hat nur einen halben Schritt getan.

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Verweigerung der Mithaftung

Wer sich zurecht vor einem staatlichen verursachten „mitgehangen, mitgefangen“ fürchtet, der sorgt sich auch um die finanziellen Auswirkungen seiner persönlichen Mithaftung. Führt das Handeln einer Regierung zu finanziellen Schäden selbst in Billionenhöhe, so sind es die Bürger, die dafür ungefragt aufzukommen haben. Selbst wenn große und kritische Teile der Staatsbürger die Handlungen der Regierung nie mittrugen, haften sie dennoch mit.

Über Steuern und Inflationsfolgen werden alle (fast) gleichmäßig zu Wiedergutmachungszahlungen gezwungen. Die abhängig Beschäftigten in den Regierungen allerdings, die uns diese Suppe eingebrockt haben, sind von jeder persönlichen Haftung befreit, zudem verhindert ihre Immunität jedwede Verfolgung.

Mit dem Staat verheiratet

Ausgehend von der Überlegung, dass ein Großteil der Leserschaft sich an Tag und Stunde erinnert, als aus berufenem Munde verkündet wurde „und hiermit erkläre ich euch zu Mann und Frau“, kann davon ausgegangen werden, dass dies im Vollbesitz der geistigen Kräfte erlebt wurde. Die Umstände, die diesen Worten vorausgingen, mögen verschiedenartiger Natur gewesen sein: Freiwillig, halb freiwillig, gezwungenermaßen, der Not gehorchend, Freuden erhoffend, Trost oder einen Nasenring erwartend.

Im Gegensatz dazu wirkt die Geburtsurkunde mithin als nüchterne Eintrittsbescheinigung (Juristen mögen dies differenzierter beschreiben) in das Staatsgebilde. Eine beschleunigte und unbürokratische Aufnahme genießen auch jene, die auf Reisen bedauerlicherweise deren Pass verloren. Deren finanzieller Beitrag zur Behebung des Regierungsversagens tendiert jedoch gen Null.

Bund für nur vier Jahre?

Noch erfreuen sich Überlegungen, das beidseitig gehauchte „Ja, ich will“ von vornherein einer zeitlichen Begrenzung zu unterwerfen, keiner breiten Zustimmung. Noch spüren wir, obwohl alle Statistiken eine fast 40-prozentige Versagensquote aufzeigen, einen Hauch einer aufziehenden Ewigkeit.

„Bis der Tod uns scheidet“ klingt auch irgendwie romantischer. Aus diesem Wolkenkuckucksheim erwachen wir erst, wenn Scheidungsurteile gefällt und hohe Zahlungen fällig werden. Der Bund fürs Leben mit dem Staat scheint hingegen auf Ewigkeiten hin ausgelegt zu sein.

Vertrag ohne Unterschrift

Wir, das Staatsvolk, sind ebenfalls mit unserem Staat und seinen oft nicht so weisen Regierungen deshalb auf ewig verheiratet. Dazu bedarf es unsererseits keiner eigens abgegebenen Willenserklärung. Allein der Umstand, einen deutschen Pass zu besitzen, zwingt uns in eine Schicksalsgemeinschaft, in der wir, komme was wolle, haftbar gemacht werden.

„Von allem nichts gewusst zu haben“ – diese Ausrede ist, wie historisch hinlänglich bekannt, kein mildernder Umstand bei der Bemessung des uns drohenden Urteils der Geschichte. Eine gewisse Schadensbegrenzung sahen die Verfasser des Grundgesetzes jedoch dadurch vor, indem alle vier Jahre eine neue Regierung gewählt werden kann, was jedoch keine Garantie für eine Optimierung der Staatslenkung nach sich zieht.

Austreten so lange noch Zeit

Fast alles scheint hierzulande bestens geregelt zu sein. Dem Arbeitgeber kann gekündigt werden, selbst Glaubensgemeinschaften (den allermeisten zumindest) kann man problemlos verlassen. Auch Kauf- und Mietverträge können gekündigt werden, doch aus dem deutschen Staat auszutreten, stellt eine besondere Problematik dar. Wer einfach nur raus will, der hat dafür gute Gründe. Soll doch später niemand sagen können, man wäre bei der Klimasturmabteilung im Gleichschritt mitmarschiert, freiwillig oder gezwungenermaßen.

Die aus Rosenzweigen gewirkten Ketten ehelichen Glücks sind trotz aller unangenehmen Folgen hierzulande lösbar. Doch aus dem deutschen Staat „austreten“ zu wollen, damit wir nicht in die Haftung für irrationale Regierungspolitik genommen werden, ist ein Hürdenlauf sondergleichen.

Politisch induzierte Fluchtgründe

Wir lesen im Gesetz (§§ 18 – 24 Staatsangehörigkeitsgesetz):

Deutsche können auf Antrag aus ihrer Staatsangehörigkeit entlassen werden, wenn sie sich in einem anderen Staat einbürgern lassen. Dabei muss gewährleistet werden, dass sie nicht staatenlos werden. […] Die Entlassung aus der deutschen Staatsangehörigkeit kann nur erteilt werden, wenn der andere Staat zugesichert hat, dass nach der Entlassung tatsächlich eine Einbürgerung erfolgen wird. […] Für wenige Berufsgruppen (z. B. aktive Beamtinnen und Beamte, Richterinnen und Richter, Soldatinnen und Soldaten u. a.) ist eine Entlassung nicht möglich.

Die Erwähnung der Namen Baerbock, Lamprecht, Faeser, Lauterbach, Scholz u.a. können als politische Fluchtgründe in Uruguay und anderswo mit in die Waagschale gelegt werden. Werden dem aufnehmenden Staat die letztjährigen Steuererklärungen zusätzlich vorgelegt, mag dieser erkennen, welche Perle Eintritt begehrt.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Oliver S.

Aiswandern?
Und unser schönes Deutschland dem Feind überlassen?
Den Türken, Affghanen, Iranern und anderen Moslems? Die hier einen
islamischen Staat gründen wollen?
Niemals.

"Bleibe im Land und nähre dich redlich."
So sagt uns auch die Bibel.

Die Moslems und andere nicht passende Menschen
können sehr gerne unser Deutschland verlassen.

Gravatar: HGabler

Was würde wohl passieren wenn eine große Zahl deutscher Bürger ihre Staatsangehörigkeit gegen die russische eintauschen würden???
Sie würden noch mehr schikaniert als jetzt.
Es wird Zeit daß die Politiker, Juristen und Medienverantwortlichen endlich für ihr Handeln haften.
Es kann n icht sein das Deutsche Politiker 20 Jahre ohne Konsequenzen in Afghanistan Krieg führen. Alle diese Kriegshetzer gehören abgeurteilt.

Gravatar: D.Eppendorfer

Demokratie bedeutet nun mal Diktatur der 51%.Mehrheit.

Wem das bisher verborgen blieb, der glaubt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten und ist argumentativ nicht davon abzubringen.

Was also soll politisch hinten rauskommen - wie Bimbesbirne es mal trefflich formulierte - wenn solche Geistesriesen in der Überzahl sind. Das hatten übrigen auch Einstein und andere größeren Lichter bereits beschrieben.

Und diese sich selbst narzisstisch liebende Herde kann es nicht zulassen, dass ihre makellose Gotteskinder-Illusion platzt und Kritik an ihrem irdischen Paradies laut wird.

Darum hält man die eigenen Bedürftigen für lästiges Ungeziefer und stürzt sie mit kriegslüsternen Preisexplsionen ins Elend, um dann weltweit Milliarden zu verschenken.

Die Michelmasse will es laut Wahlergebnis genau so und nicht anders.

Das Dritte Reich mit seinen Machtstrukturen existiert also immer noch. Es nennt sich nur anders. Und die Schreibtischtäter führen auch bereits wieder beflissen schikanöse Befehle (Gesetze) der Berliner Führer aus.

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Selbst wenn große und kritische Teile der Staatsbürger die Handlungen der Regierung nie mittrugen, haften sie dennoch mit.“ ...

Weil etwa schon die Gründung der EU das Ziel hatte, Deutschlands Bürger zunächst völlig zu verarmen
https://www.capital.de/geld-versicherungen/natuerlich-wird-der-deutsche-sparer-enteignet,
um die dann samt ihrer Heimatlandes in der EU aufzuösen
https://opposition24.com/politik/wird-deutschland-in-der-eu-aufgeloest-weil-deutsche-nicht-mehr-deutsch-sein-wollen/,
wobei sich dem – wie beim Anti(?)-Corona impfen – keiner zu entziehen hat und die Überlebenden den Verein Namens EU am Leben zu halten haben!?

Gravatar: Petra

Sehr gut, das ist der richtige Ansatz!
Raus aus diesem verkommenen Land, in dem Bürgern Rechte und Meinungsfreiheit entzogen werden!
Und hin in ein Land, wo nicht nur Freiheit und Gerechtigkeit herrschen, sondern auch das Erlangen eines Passes nur eine Formsache ist: Russland!

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