Wird Russland einen taktischen Nuklearschlag gegen die NATO wagen?

Der Ukraine-Konflikt in den kommenden sechs Monaten: Was kommt danach?

»Die derzeitige Führung der Vereinigten Staaten ist ein Haufen totaler Idioten, geblendet von Ideologie, Arroganz und der Illusion, eine "regelbasierte" globale Hegemonie anzustreben, eine Gelegenheit, die längst verpasst wurde, wie unsere Leistung in diesem Stellvertreterkrieg zeigt.«

Putin, Selenskij/Bild: Fotomontage
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In einer Analyse auf The Gateway Pundit erklärt Larry Johnson was nach dem Ukraine-Konflikt kommen wird.

Es besteht kein Zweifel mehr daran, dass Russland die Ukraine besiegen und seine Bedingungen durchsetzen wird. Wie Putin vor einigen Wochen sagte, war es sein Fehler zu glauben, er könne darauf vertrauen, dass der Westen zu einer vernünftigen Einigung kommt, und er hatte keine andere Wahl als die militärische Niederlage seiner ukrainischen Marionette. Sein scharfsinniger Außenminister Lawrow wies darauf hin, dass es keinen Sinn habe, mit der derzeitigen amerikanischen Regierung zu diskutieren. Sie haben kein Verständnis für Krieg und noch weniger für Diplomatie.

Doch wie werden die Vereinigten Staaten auf die sich abzeichnende Einsicht reagieren, dass die jahrelange Planung des ukrainischen Stellvertreterkriegs durch die USA und die NATO, wie Angela Merkel kürzlich enthüllte, nicht zum Zusammenbruch der russischen Macht und zum Sturz Putins geführt hat, sondern zur Zerstörung und Teilung der Ukraine und zur Entlarvung der militärischen Herausforderung durch die USA und die NATO, die ihrem Ruf weit unterlegen ist? Diese Befürchtung hat Biden bei seinem Treffen im Weißen Haus während des Zelensky-Besuchs vor Weihnachten tatsächlich geäußert.

Durch ihre totale Kontrolle über die Medien könnten die USA/NATO ihre Bevölkerungen noch eine ganze Weile von dieser Katastrophe für die westliche Macht und ihren Anspruch abhalten.  Aber die internationalen Auswirkungen werden sofort spürbar sein.

Die amerikanische Militärplanung war einst Weltklasse. Aber wer würde einen Stellvertreterkrieg gegen Russland planen, das anerkanntermaßen ein Meister der Artillerie ist und über eine weitaus bessere Luftabwehrtechnologie als der Westen verfügt, und dann unsere Marionette Ukraine mit minderwertigen Waffen und nur genug Munition für sechs Monate ausstatten? Und konnten die amerikanischen Planer nicht wissen, dass es keine Produktionsbasis für Nachschub mehr gab und die NATO-Lager praktisch leer waren?

Rhett Butler erinnerte die Hitzköpfe der Sezession im Süden verächtlich daran, dass es im ganzen Süden keine einzige Kanonenfabrik gibt. Heute sieht es in den Vereinigten Staaten nicht viel besser aus. Es ist seit Jahrhunderten eine Binsenweisheit, dass die Logistik der Schlüssel zur Dominanz auf dem Schlachtfeld ist. Haben unsere derzeitigen militärischen Planer das irgendwie übersehen?

Amerika durchforstet jetzt seinen Schrotthaufen nach veralteten Waffen, die ohnehin nie rechtzeitig eintreffen können, um die Listen der ukrainischen Militärhilfe des Pentagons aufzustocken, zusammen mit Fertigungsverträgen für künftige Lieferungen, die irrelevant sind, und die Ukraine gräbt Dampflokomotiven aus Museen aus, um sie mit dem zu betreiben, was von ihrem Eisenbahnsystem übrig geblieben ist.

Aber die derzeitige Führung der Vereinigten Staaten ist ein Haufen totaler Idioten, geblendet von Ideologie, Arroganz und der Illusion, eine "regelbasierte" globale Hegemonie anzustreben, eine Gelegenheit, die längst verpasst wurde, wie unsere Leistung in diesem Stellvertreterkrieg zeigt. Die Vereinigten Staaten mögen den Kalten Krieg gewonnen haben, aber sie haben den Frieden verloren. Ihr strategisches Denken und ihr Militär sind veraltet, und die Konfiguration sowohl der Streitkräfte als auch der Ausrüstung basiert auf Annahmen aus dem vergangenen Jahrtausend. Der Kampf um einen Great Global Reset unter einer unipolaren amerikanischen Hegemonie ist ebenfalls verloren. Das Weltwirtschaftsforum ist heute ungefähr so relevant wie das Heilige Römische Reich. Alles, was sie weiterhin tun können, ist, die zunehmend autoritären Staaten des Westens mit dummen politischen Vorschlägen zu terrorisieren.

Der Versuch, Russland zu zerstören, hat es zu einem Ausbruch brillanter Diplomatie und Führung durch Putin und sein Team veranlasst, das im Stillen festgestellt hat, dass der Rest der Welt Souveränität und eine multipolare Welt bevorzugt. Die Pox Americana, wie Larry Johnson die Zeit nach dem Kalten Krieg genannt hat, ist vorbei. Die Historiker der Zukunft werden diesen Abschnitt der Geschichte mit Faszination studieren. Nur wenige Male in der Geschichte hat sich ein solch immenser Wandel so schnell vollzogen.

Aber wie werden die Idioten in Washington reagieren? Werden sie versuchen, Petraeus' Koalition der Willigen, die sich aus einigen NATO-Truppen und einigen unserer eigenen Truppen zusammensetzt, durchzusetzen? Petraeus hat bisher zwei bedeutende Ideen in seinem Leben gehabt:  Als Kadett heiratete er die Tochter seines Chefs, des Superintendenten von West Point, und er entschied sich, seine CIA-Männer, die in Benghazi starben, im Stich zu lassen, um eine Blamage für Obama und Hillary Clinton zu vermeiden. Wird eine verzweifelte US/NATO irgendeinen Grund erfinden und tatsächlich physisch intervenieren, um die unvermeidliche Niederlage der Ukraine zu verhindern?

Die Taktik Putins im Donbass könnte ein wichtiger Hinweis sein. Warum sollten die Russen, wenn eine große Offensive zur Einnahme des Donbass und zum Ausbruch aus dem Donbass bevorsteht, die Linie, die sie bereits halten, intensiv befestigen? Könnte es sein, dass die Russen nach den absurden parthischen Nadelstichen, die die CIA in Russland selbst gesetzt hat, beschlossen haben, dass die USA/NATO gerade so weit außer Kontrolle geraten sind, dass sie sowohl einen taktischen Nuklearschlag als auch einen Angriff der NATO-Truppen versuchen?

Die nächsten sechs Monate werden wahrscheinlich die haarsträubendsten sein, die wir bisher erlebt haben.

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Ulrich Müller

Ich persönlich glaube nicht, dass Russland einen atomaren Erstschlag führen wird, aus einem ganz einfachen Grund: die Russen gewinnen langsam, aber unerbittlich den Krieg in der Ukraine, indem sie die ukrainische Armee zerstören. Jeden Tag ein bisschen mehr. Jeden Tag zwischen 200 und 1000 tote ukrainische Soldaten und dazu Unmengen an Kriegsgerät, die für immer vernichtet werden. Daran ändern auch 50 Marder oder 16 HIMARS nichts! Der Westen müßte der Ukraine eine ganze Armee mit 250.000 Soldaten liefern mit ALLEN Waffen und das kann er nicht!

Gravatar: Mammalina

Das Ende dieses Aufsatzes will so gar nicht zum Titel "Wird Russland einen taktischen Nuklearschlag gegen die NATO wagen?" passen, zumindest erschließt sich mir das nicht. Ich gehe davon aus, wenn Putin an der Macht in Russland bleibt, dass er so verfährt wie gewohnt und wie es sich bewährt hat - er wartet ab, keine Provokationen durch ihn, deshalb wohl auch kein Erstschlag, seine Intervention in der Ukraine war ja auch kein Erstschlag.
Einen gegen die NATO zu führen wäre mehr als unsinnig, da hätte - erstmal - keine Chance..

Gravatar: D.Eppendorfer

Sollten die russischen Strategen den enger werdenden Nato-Schwitzkasten als ihre Existenz bedrohend werten, kann es nur noch den finalen Befreiungsschlag geben, denn die Alternative wäre ja die eigene Kapitulation und Zerstörung in amihörige Westwerte-Kleinstaaten.

Das wird kein anständiger Russe wollen und seine Heimat im Gegensatz zu deutschen Schlümpfen nie kampflos den USA überlassen.

Besonders wir Deutschen mit unserer sonst gerne wie eine Monstranz voraus getragenen "geschichtlichen Verantwortung" sollten unsere Kriegslüsternheit bremsen, denn sonst könnten die Russen sich an den letzten Überfall erinnern und dieses Mal nicht mehr wohlwollend abziehen, sondern uns für 1000 Jahre zu "Westasiaten" machen.

Aber dieses Volk der nicht ganz dichten Dichter und denkbehinderten Denker wird es auch diese Mal garantiert wieder ignorant arrogant schaffen, das einzige Stück wertloses Bruchglas aus dem Edelsteinschatz zu fischen und in aller Welt als kostbaren Rohdiamant anzupreisen. Die Juweliere werden dann wieder über uns Narren lachen und sich abwenden.

Sind unsre mutigen olivgrünen Kämpfer der Heimatfront gegen Braunkohle und Nazis mit ihren buntlackierten Lastenfahrrädern denn schon auf dem Weg in die Ukraine, um wenigstens Kleinkaliber zu liefern? Schließlich ist jeder tote Russe hier inzwischen ja ein guter Russe.

Auch wenn es mich kollateral mit betreffen wird, wünsche ich mir, dass dieses endsieggeile Piefkepack vom Iwan ordentlich was aufs Großmaul bekommt, denn diese Primaten lernen nur durch eigenen Schmerz.

Gravatar: Siegfried

"In Wirklichkeit wollen wir keinen Frieden. Wir sind nicht bloß vom Krieg begeistert, sondern sind auch an der Grenze angelangt, wo wir ohne Krieg nicht mehr leben können. Krieg ist zu einem Mittel des Kampfes gegen unsere Ängste geworden, während unsere Ängste eine Rechtfertigung für weitere Kriege ist.“

(US-Oberst Gregory Daddis, Geschichtsprofessor an der amerikanischen Militärakademie)


„Wir müssen damit aufhören, sich der ständigen Militarisierung anzupassen, die die psychische Gesundheit unserer Nation beeinflusst. Das Wichtigste: Wir müssen aufhören, diese große Angst zu haben“

(US-Oberst Gregory Daddis, Geschichtsprofessor an der amerikanischen Militärakademie)
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Ein Land von Psychopaten, Dummköpfen und Triebtätern an der Spitze!

Gravatar: werner S.

Die Ukraine wird durch die Waffenlieferungen, von den Natostaaten wie ein Mitglied behandelt.
Dadurch fühlt sich Russland berufen auch diese Staaten als Gegner zubetrachten und evtl. angreifen.
Die USA und seine Handlanger in der EU wußten wie Putin reagieren würde. Was jetzt geschah und noch geschehen wird ist das geplante Ziel dieser Kriegstreiber in den USA. Alles zerstören und danach, nach ihrem Modus neu ordnen, so wie sie es in ihren 54 Angriffskriegen schon gemacht haben.

Gravatar: Siegfried

Vom 12. Jahrhundert bis zum Jahre 1925 der Prozentsatz an Jahren, in denen sich die führenden europäischen Mächte im Kriege befanden, wie folgt verteilt:

Spanien 67 Prozent Kriegsjahre
Polen 58 Prozent Kriegsjahre
England 56 Prozent Kriegsjahre
Frankreich 50 Prozent Kriegsjahre
Russland 46 Prozent Kriegsjahre
Holland 44 Prozent Kriegsjahre
Italien 36 Prozent Kriegsjahre
Deutschland 28 Prozent Kriegsjahre

Die Forschungsergebnisse von Professor Quincy Wright, mitgeteilt in seiner “A Study of War” (Band I, S. 221) weisen nach, wie die europäischen Mächte in der Zeit von 1480 bis 1940 an 278 Kriegen beteiligt waren, und zwar prozentual wie folgt:

England an 28 Prozent dieser Kriege
Frankreich an 26 Prozent dieser Kriege
Spanien an 23 Prozent dieser Kriege
Russland an 22 Prozent dieser Kriege
Österreich an 19 Prozent dieser Kriege
Türkei an 15 Prozent dieser Kriege
Polen an 11 Prozent dieser Kriege
Schweden an 9 Prozent dieser Kriege
Italien an 9 Prozent dieser Kriege
Holland an 8 Prozent dieser Kriege
Deutschland an 8 Prozent dieser Kriege (einschließlich Preußen)

Anzumerken wäre, dass die jungen USA während der gerade mal gut 230 Jahren ihrer „Unabhängigkeit“ diverse Kriege geführt haben und seit 1941 pausenlos Krieg führen.

Gravatar: Siegfried

Paul Craig Roberts 3/2015 im Interview mit Der Saker:

„Die NATO ist ein US-Geschöpf, das Europa angeblich vor einer Sowjetischen Invasion schützen sollte. Dieser Zweck ist 1991 entfallen. Heute dient die NATO nur noch zur Tarnung von US-Aggressionen und liefert Söldner für das US-Imperium. Großbritanien, Kanada, Australien sind auch nur noch Vasallen, genau wie Deutschland, Frankreich, Italien, Japan und die übrigen von den USA kontrollierten Staaten. Sie alle sind keine Partner, sondern einfach nur Vasallen. Washington regiert sein Imperium ganz allein und duldet keinen Einspruch. Die USA schätzen die EU, weil sie einfacher als einzelne Staaten zu kontrollieren ist.“

Gravatar: Siegfried

Der Russe war im Gegensatz zu den USA stets berechenbar und hat sich, Im Gegensatz zu dem 3. Reich, nie von den Cowboys provozieren lassen. Mit Nuklearschlägen hat stets die USA gedroht und mit Angriffen weltweit provoziert. Die USA sind de facto seid 200 Jahren in einem Dauerkrieg. Ein Nuklearkrieg würde mit dem Russen übersteht die USA nicht. Wasserstoffbomben von der Größe der Zarenbombe auf Hyperschallträgern ließen die USA buchstäblich verdampfen und in ein Lavafeld verwandeln. Ich glaube der Ami nutzt diese positive charakterliche Eigenart der Russen um sie einzuschüchtern und willig zu machen.
Atomwaffeneinsatz kleinerer taktischer Kaliber dürften den Westen wieder auf den Teppich zurückbringen. Eine Truppe die im Hindukusch vor einer Handvoll Ziegenhirten in panischer Angs flieht , ist wohl kaum in der Lage den Russen heraus zu fordern. Der Westen hetzt die Ukraine in einen Selbstvernichtungskrieg , den der Westen aus Feigheit selber nicht führen will und kann.
Die desolaten Truppen der meisten NATOstaaten und ihre katastrophalen Ausrüstungen verbunden, mit einer Größmäuligkeit nie gekannten Ausmaßes, zeigen doch, dass der Russe gar nicht gewillt ist sich in einen 3-Tage Krieg mit der NATO einzulassen.

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