Kein Land außerhalb des Westens sanktioniert Russland

Der Ukraine-Konflikt hat ein wirtschaftliche Erdbeben ausgelöst, das Europa erzittern lässt

Außerdem stellen sich ehemalige Verbündete und Satelliten wie Saudi-Arabien und Argentinien neu auf die Seite des chinesisch-russischen Blocks.

Putin und Xiping/Bild: Wikicommons
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In einem Meinungsbeitrag auf LifeSiteNews biete Frank Wright eine eingehende Analyse an, warum der Krieg in der Ukraine ein wirtschaftliches Desaster ist…vor allem für Europa.

Er kommentiert:

»Was entstanden ist, ist eine Veränderung der globalen politischen Machtverhältnisse und eine wirtschaftliche Katastrophe in Zeitlupe, die den Westen immer noch wie ein Erdbeben erschüttert. Wo einst Gewissheit herrschte, gibt es jetzt Zweifel. Ehemalige Verbündete und Satellitenstaaten wie Saudi-Arabien und Argentinien schließen sich dem als BRICS bekannten chinesisch-russischen Block an, der über seine Gründungsmitglieder Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika hinaus expandiert und in naher Zukunft bis zu einem Dutzend weiterer Staaten aufnehmen wird. Gegenwärtig kontrollieren die BRICS einen Großteil der Bodenschätze und der Produktionsbasis der Welt. Sollte sich diese Expansion wie erwartet vollziehen, wird der von China geführte Block fast zwei Drittel der weltweiten Gasreserven kontrollieren und ein BIP haben, das 30 % über dem der USA liegt.«

Besonders der Westen leide unter den wirtschaftlichen Konsequenzes des Konflikts: »Außerhalb des Westens hat kein Land Russland wirtschaftlich sanktioniert. Es gibt auch keine Pläne, dies zu tun. Wenn es Putins Plan war, keinen seiner künftigen Geschäftspartner zu vergraulen, dann scheint er aufgegangen zu sein. Das ist mehr, als man von den Sanktionen selbst sagen kann, die sich sowohl für Europa als auch für Großbritannien als katastrophal erwiesen haben. Die ersten Prognosen von Analysten wie JP Morgan beschränkten sich auf die Vorhersage historisch hoher Kraftstoffpreise. Die Verweigerung russischer Lieferungen ist ein riskanter Schritt, denn die EU bezieht über 41 Prozent ihres Erdgases und ein Viertel ihres Rohöls aus Russland. Einige EU-Staaten, wie die Slowakei und Ungarn, decken bis zu 90 Prozent ihres Energiebedarfs aus Russland.«

»Ein Bericht des Londoner Analystenhauses Walbrook Economics erklärt diese Woche in einfachen Worten die Auswirkungen der Sanktionen auf die Wirtschaft: [Ein Kollege, dem ein Pub in Leicester gehört, hat gerade festgestellt, dass die Energierechnungen von 18 auf 74 T£ pro Jahr gestiegen sind.  Für seine Kneipe gilt das für die gesamte High Street und den Freizeitsektor. Offen gesagt, ohne größere Preiserhöhungen oder einen Druck auf die Gewinnspannen wird ein Großteil der High Street schließen.  (Walbrook Economics November Newsletter ‘Magisches Denken des OBR’

»Die Auswirkungen des Wegfalls des größten Teils der heimischen Erdgasversorgung legen die deutsche Industrie lahm. Die Erdgaspreise sind trotz des Rückgangs der Lieferungen um über 141 % gestiegen, da versucht wird, den Verlust des russischen Gases durch teures, aus den USA importiertes Flüssiggas auszugleichen. Um diesen Preisanstieg auszugleichen, haben sie ein 200-Milliarden-Euro-Hilfspaket zur Subventionierung von Energierechnungen angekündigt. Deutschland hat sich verpflichtet, die Einfuhr von russischem Öl zum 31. Dezember 2022 zu stoppen, was die ohnehin schon ernste Energiekrise nur noch verschärfen kann.«

Und er zieht das Fazit:

»Kurz gesagt, die deutsche Regierung hat beschlossen, viel mehr Geld für viel weniger Gas zu bezahlen. Sie wird dann doppelt für dieses Gas bezahlen, da sie Geld drucken muss, um es ihren Bürgern zu geben, damit diese es bezahlen können. Eine ähnliche Regelung soll im April 2023 in Großbritannien auslaufen.«

Wright setzt hinzu: »Europa überlebt die Folgen seines Handelns vorerst, indem es sich in hohem Maße auf die Erhöhung der öffentlichen Ausgaben verlässt. Es ist schwer vorstellbar, wie dies aufrechterhalten werden kann, wenn die Industrieproduktion in Europas Kernland des verarbeitenden Gewerbes, Deutschland, einbricht und nie mehr zurückkehren wird. Es droht eine Ölknappheit, eine Krise, die der Chef des Ölförderkartells OPEC schon lange vorhergesagt hat. Große Analysten waren sich einig, dass in Europa ‚die Lichter ausgehen‘ würden, wenn die Öl- und Gaslieferungen aus Russland ausblieben.«

Er schließt:

»Die Türkei, ein NATO-Mitglied, sitzt wie eine Brücke zwischen Europa und Russland. Sie hat noch keine endgültige Entscheidung getroffen und zieht es vor, vorerst beide Seiten zu spielen. Die zunehmende Orientierung der Türkei nach Osten ist jedoch ein deutliches Zeichen dafür, wie weit wir von der Welt des letzten Winters entfernt sind, und ein Hinweis darauf, aus welcher Richtung der Wind weht.«

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Sting

Deutschlands Position in Amerikas neuer Weltordnung

https://www.nachdenkseiten.de/?p=91280

Ein Artikel von Michael Hudson

Die US-Politik verfolgt nur ein Ziel: die politische und finanzielle Weltherrschaft und die militärische Dominanz.

Deutschland ist zu einem wirtschaftlichen Satelliten von Amerikas neuem Kalten Krieg mit Russland, China und dem Rest Eurasiens geworden.

Deutschland und andere NATO-Länder wurden aufgefordert, sich selbst Handels- und Investitionssanktionen aufzuerlegen, die den heutigen Stellvertreterkrieg in der Ukraine überdauern werden.

US-Präsident Biden und die Sprecher des Außenministeriums haben erklärt, dass die Ukraine nur der erste Schauplatz einer viel umfassenderen Dynamik ist, die die Welt in zwei gegensätzliche Gruppen von Wirtschaftsbündnissen spaltet.

Den größten “Kollateralschaden” aller Länder wird bei dieser Entwicklung Deutschland erleiden.

Diese anti-russischen Sanktionen machen den heutigen neuen Kalten Krieg von Natur aus anti-deutsch.

US-Außenminister Anthony Blinken hat gesagt, dass Deutschland das günstige russische Pipeline-Gas durch hochpreisiges amerikanisches LNG-Gas ersetzen sollte.

Um dieses Gas importieren zu können, wird Deutschland in kurzer Zeit über fünf Milliarden US-Dollar ausgeben müssen, um Hafenkapazitäten für den Umschlag von LNG-Tankern zu schaffen.

Dies wird dazu führen, dass die deutsche Industrie nicht mehr wettbewerbsfähig ist. Insolvenzen werden sich ausbreiten, die Beschäftigung wird zurückgehen, und Deutschlands NATO-freundliche Führer werden eine chronische Depression und einen sinkenden Lebensstandard herbeiführen. ….ALLES LESEN !!

Gravatar: Grace

Völkerrecht war ihr egal: Merkel wollte Krieg

In zwei Interviews bekennt Merkel, dass es Ziel der Minsker Vereinbarung war, Zeit für die Aufrüstung der Ukraine zu gewinnen. Frieden war dagegen nie das Ziel. Deutschland wollte diesen Krieg. Alles Gerede von der regelbasierten Ordnung entlarvt Merkel als Floskel. Deutschland ist unglaubwürdig.

https://deutsch.rt.com/meinung/156680-voelkerrecht-war-ihr-egal-merkel/

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

„Kein Land außerhalb des Westens sanktioniert Russland
Der Ukraine-Konflikt hat ein wirtschaftliches Erdbeben ausgelöst, das Europa erzittern lässt
Außerdem stellen sich ehemalige Verbündete und Satelliten wie Saudi-Arabien und Argentinien neu auf die Seite des chinesisch-russischen Blocks.“ …

Weil selbst ´diese` Staaten erkannten, dass die Ursache für diesen Krieg im Jahre 2014 in der Absetzung des demokratisch gewählten, prorussischen Präsidenten Janukowitsch durch die aus Washington diktierte EU vorgeblich darin liegt, dass er das Assoziierungsabkommen mit der EU nicht
unterzeichnete
https://www.deutschlandfunk.de/chronologie-zeitstrahl-ukraine-russland-konflikt-krieg-udssr-100.html
– die Ukraine im Rahmen der Nato-Erweiterung als Basis zur Eroberung Russlands von den Amis aber dringend benötigt wird?!

Gravatar: Ralf

Die Grünen erreichen derzeit exakt das, was sie schon immer planten. Ukraine, Putin, Krieg sind einigermaßen passende Alibi´s. Vor allem Energie und PKW´s sollten, für die breite Masse, ein unerschwingliches Luxusgut werden. Lange vor Corona und Ukraine-Konflikt.

Gravatar: werner S.

Wie dumm muß eine Regierung sein, Sanktionen als Druckmittel einzusetzen, wenn doch jeder Idiot weiß, dass Druck Gegendruck erzeugt.
Wie lange soll dieser Schwachsinn auf dem Rücken des deutschen Volkes noch weiter gehen.
Wer sich gegen Rußland stellt wird immer den Kürzeren ziehen, das stellte schon Hitler fest.
Wenn wir und ganz Europa von irgendwem weg müssen, dann ist es in erster Linie die USA.

Gravatar: WF BECK

Realität trifft auf Ideologie!!!

Gravatar: Werner Hill

So haben unsere US-Globalisten-"Freunde" wenigstens den Trost, Europa zu schwächen - wenn sie sich schon bei der Hoffnung auf eine Entmachtung Russlands verkalkuliert haben.

Aber unsere Alternativen gegen Deutschland und die Medien gegen Deutschland tun weiter so als ob es Putin schaden würde, wenn wir unsere Wirtschaft ruinieren und unseren Wohlstand verlieren, indem wir anderweitig weniger Gas für mehr Geld beziehen und überstürzt Milliarden in LNG-Anlagen investieren - die sich bald als überflüssig erweisen könnten.

Blinder Eifer schadet nur - oder sollte man besser von "erpreßtem" Eifer sprechen?

Gravatar: Lutz

"Wenn es Putins Plan war, keinen seiner künftigen Geschäftspartner zu vergraulen, dann scheint er aufgegangen zu sein."

Tja, Väterchen Wladimir Wladimirowitsch hat Durchblick - unsere beratungsresistenten (H)Ampelmänner leider nicht.

SOFORT weg mit dem irrsinnigen Sanktionen, damit es in Deutschland wieder aufwärts geht - hoffentlich ist dieser Ampel-Spuk bald vorbei!!!

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