Illegale Aktion?

Der »Robin Hood« des Papstes stellt Elektrizität in einem besetzten Haus wieder an

Nach 300.000 Euro unbezahlter Stromrechnung: Die Stadt Rom stellt Strom in Haus voll von Migranten ab – der päpstliche Almosenverwalter stellt ihn unbefugter Weise wieder an; und macht sich strafbar.

Foto: Fczarnowski [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons
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Am 12. Mai stellte ein Kirchenmann die Elektrizität eines illegal besetzten Hauses im Zentrum Roms wieder ein. Der Strom wurde von der Stadt gekappt, nachdem in dem von 352 Personen besetzten Haus jahrelang die Stromrechnung nicht bezahlt worden war. Roma und Sinti sowie Migranten, aber auch arbeitslose Italiener leben in dem Haus.

»So kann das nicht weiter gehen«, meinte Kardinal Konrad Krajevski und stellte den Strom wieder ein.

Das große Haus war bis 2012 Bürogebäude für Angestellte Wohlfahrtszweiges der Stadt. Mitarbeiter wurden dann in ein größeres Büro eingegliedert und das Haus stand leer. Hausbesetzer nutzen die Chance und zogen ein, ohne Vertrag und ohne Miete zahlen zu wollen.

Letzte Woche stellten die Hausbesitzer den Strom ab. Die Stromrechnung betrug zu dem Zeitpunkt 300.000 Euro. Die Leitung wurde gekappt, der Verteilerkasten durch die Stadt versiegelt.

So dürfe man nicht mit Menschen umgehen, sagte der Kardinal zu den Hausbesitzern und verteilte kleine Geschenke an die Besetzer. Er stellte daraufhin die Energie wieder ein.

Kardinal Konrad Krajevski ist seit dem Jahr 2013 der Päpstliche Almosenier und damit oberster Verwalter der Almosen des Vatikans und der Kurie. Im Namen des Papstes unterstützt die Almosenverwaltung Bedürftige und verteilt unter anderem den apostolischen Segen für besondere Anlässe.

Um den Strom wieder anzustellen, musste Kardinal Krajevski, ein Siegel der öffentlichen Verwaltung ACEA brechen, was in Italien als Straftat gilt. Nach dem Strafgesetzbuch ist der Bruch eines offiziellen Siegels dieser Art mit einer Haftstrafe von drei Monaten bis fünf Jahren verbunden.

Verantwortlich für die fehlende Begleichung der Rechnung war Andrea Alzetta, besser bekannt als der »Tarzan« des militanten linken Sozialzentrums »Action-Diritti in movimento«, der sich in der Vergangenheit bereits des Öfteren durch Hausfriedensbruch, Wohnungsverwüstung und Widerstand gegen öffentliche Beamte schuldig gemacht hatte.

Es handelt sich nicht nur um eine Straftat, aber mit seinem Akt gab Kardinal Krajevski eine Geste der »proletarischen Enteignung«, wie es Corrispondenza Romana nannte.

Die linke italienische Zeitung La Repubblica nannte den Kardinal den »Robin Hood des Papstes« Roms und empfing ihn wie ein Star in der Universität La Sapienza.

Papst und Vatikan stellen sich hinter den Partisanen. Die inoffizielle Zeitung des Vatikans, der Osservatore Romano nannte die Tat »eine verzweifelte humanitäre Geste«.

(jb)

 

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Kommentare zum Artikel

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Gravatar: Thomas Waibel

Warum bezahlt nicht dieser Robin Hood selbst die Rechnung?

Warum weist nicht der Franzl den lateinamerikanischen "Bischöfen" an, die kirchlichen Ländereien an Kleinbauer und Landlosen zu verteilen?

Warum stellen nicht Marx und Woelki die vielen leer oder halbleere stehenden Pfarrhäuser, Klöster, Seminare etc. den "Flüchtlingen" kostenlos zu Verfügung?

Warum...?

Diese "kirchlichen" Amtsträger wollen sich auf Kosten anderer als Wohltäter der Menschheit profilieren.

Gravatar: Freidenkende

Wer bezahlt die Stromrechnung?
Diese Handlung von ihm müsste bestraft werden und ihm sowie seiner Kirche die alte offene Rechnung und weitere zum Bezahlen in Rechnung gestellt werden. Die Kirche ist dermaßen reich (s. im Internet unter Blutgeld) und könnte die offene Rechnung und laufenden Stromkosten leicht und locker begleichen.
Warum belastet die Kirche andere mit Kosten und redet von Schuld und Sühne. Dieser scheinheilige Clan, predigen Wasser und trinken (den auserlesensten, besten und teuersten) Wein!

Gravatar: Karl Napp

Alte oberhessische Bauernregel: Wie der Herr, so's Gscherr. Wenn man Funktionär bei einem argentinischen Kommunisten ist, interessieren einen die Gesetze der Demokratie nicht, und man klaut auch selbst, wenn's der eigenen Ideologie entspricht.

Gravatar: lupo

Vor dem Gesetz sind alle gleich, auszer die Pfaffen und Oberpfaffen, welch verkehrte Welt in einer angeblichen Eurodemokratie.

Gravatar: Hartwig

Die Lösung ist sehr einfach. Der Hausbesitzer sollte den Mut aufbringen, den Strom erneut abzustellen. Diesmal so, dass keiner den wieder anschliessen kann.

Und Strafanzeige erstatten. Denn, diese Armen, ich verfüge über wenig Infos, es ist nur ein schneller Blick, scheinen nicht arm zu sein.

Christliche Werte sind unvereinbar mit linken atheistischen Werten.

Gravatar: karlheinz gampe

Strom- Diebstahl, der zu höheren Strompreisen führt, da die Kosten auf die anderen Verbraucher umgelegt werden!

Gravatar: Ekkehardt Fritz Beyer

... „Nach 300.000 Euro unbezahlter Stromrechnung: Die Stadt Rom stellt Strom in Haus voll von Migranten ab – der päpstliche Almosenverwalter stellt ihn unbefugter Weise wieder an; und macht sich strafbar.“ ...

Kreuz, Kruzifix, Sackl Zement und zugeflickt nochamal, das sollte jeder ´christliche` Richter doch wohl schon deshalb verstehen, weil das/unser Gesetz unter Christen nicht erst seit heute so ein grausliches Imageproblem hat.
https://www.freiewelt.net/blog/der-christ-und-das-gesetz-10060079/

Sollte dies im Extremfall nicht zumindest Anlass genug für eine beträchtliche(?) ´Strafmilderung` bieten!!!

Und ganz nebenbei: Steht göttliches Recht nicht ohnehin über irdischem? ... Oder???
http://ra-paintner.de/Dokumente/RAePaintnerPartG_Verh%C3%A4ltnis_Kirchenrecht_StaatlRecht.pdf

Gravatar: Sigmund Westerwick

Es ist eben keine verzweifelte humanitäre Geste

Was der Kirchnfunktionär vorführt ist keine humanitäre Geste, es ist einfach kirchlicher Diebstahl und Umverteilung zugunsten kirchlicher Kostgänger.
Die Kirche hat soviel Geld, dass sie vor Euro nicht aus den Augen schauen kann, und wenn die Kirchengäste Geld brauchen soll die Kirche einfach die Rechnung bezahlen, so wie es in zivilisierten Breiten Europas üblich ist.
Stattdessen bestiehlt die Kirche diejenigen, die vielleicht noch Kirchensteuer zahlen und kümmert sich um jene, die noch keinerlei Mehrwert für die Gesellschaft geleistet haben, obendrauf gibt es dann noch ein Gebet.
Das wird auch nicht dadurch besser, dass sich die Kirche von jeglicher Haftung freispricht, Diebstahl bleibt Diebstahl, und die Kirche sollte endlich begreifen, dass sie durch ihr Verhalten der wesentliche Grund für den Niedergang der Kirchen ist.

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